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Seite erstellt am 27.4.24 um 6:05 Uhr |
Verfasser: JesseX Datum: Mittwoch, den 10. Februar 2010, um 19:55 Uhr Betrifft: In Lüge leben oder wahrhaftig sterben?
Mitte 2008 war ich zum Zwecke einer OP im Krankenhaus. Ich muÃte also morgens dorthin, im BewuÃtsein, daà ich operiert werden sollte. Das allein machte mich schon fertig. Die Narkoseärztin bestimmte, daà ich erst gegen Mittag operiert werden sollte, weil ich angab, morgens noch zwei Kaffee getrunken zu haben (was auch stimmte, denn ohne Kaffee verlasse ich nicht meine Wohnung). Dann, als mir das Zimmer zugewiesen wurde und der Pfleger kam, und einen anderen Patienten im Zimmer für dessen OP vorbereitete, überlegte ich es mir anders, und dachte mir: bevor Du dich von einem Mann rasieren lässt und Du dieses entehrende Gewand (OP-Hemd) anlegst, haust Du wieder ab, vertraust auf Gott und gehst wieder nach Hause. Genau dies tat ich. Der Pfleger kam noch hinterher und versuchte, mich umzustimmen. Die Fahrstuhltür war schneller, und schloss sich zwischen ihm und mir.
Ein Feigling wie ich bleibt eben ein Feigling. Ich setze mich auch niemals in ein Flugzeug. Und mein Jiu-Jitsu-Training meiner jugendlicheren Jahre resultierte auch nur aus dem Faktum heraus, mich nie wieder schlagen lassen zu wollen. Und doch bekam ich wieder oftmals eines auf die Nase. Mitunter ein richtig volles Ding. Aber da war ich nicht mit Gott. Als ich das Krankenhaus verlieÃ, vor der OP quasi flüchtete, hatte ich das Gefühl, mit ihm zu sein. Ich beabsichtige, mein Sein in seine Hand zu legen. Warum nicht LA, wo es so einfach ist, eine Colt-Automatic zu erwerben und sich das Gehirn aus dem Kopf zu pusten? Nein, ich muà hier in Hamburg sein, und mein (Halb-) Bruder, der natürlich nicht daran denkt, sich die Birne wegzupusten, lebt in LA. Das ist es, was ich mit der Achterbahn der Existenz meinte, und daà mein Wagen genau in der Hölle stehenbleiben wird. Genau dort. Und nur mein Glaube an Gott, ja der Glaube, kann mir helfen. Als ich ins Krankenhaus ging, wurde ich an der Aufnahme gefragt, welcher Religion ich angehöre (es ist ein von der RK-Kirche getragenes Krankenhaus). Ich sagte, ich sei Mormone.