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Verfasser: SvenB
Datum: Montag, den 7. November 2005, um 2:13 Uhr
Betrifft: Apropos Qumran

Es soll ja Mormonen geben, die die Qumran-Gemeinde als erste Mormonengemeinde der Welt sehen...;-)

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Flucht in die Wüste

Von Matthias Schulz
www.spiegel.de

Haben Archäologen das Rätsel von Qumran gelöst? Neue Grabungen beweisen: Der Fundort der berühmten Schriftrollen war kein Kloster, sondern ein geheimes Kriegsversteck der Juden vor den heranstürmenden Römern. Womöglich lagen in den Höhlen auch Tonnen von Gold und Silber.

Das Jahr 70 nach Christus markiert für das Judentum ein Schreckensdatum. Im Frühling, umflort von Blumenduft, hatte der römische Feldherr Titus ein gewaltiges Heer über die staubigen Straßen Palästinas herangeführt.

Der Grund: Judäa befand sich im Aufstand. Die Empörer standen verschanzt hinter den Zinnen ihrer Hauptstadt. Nun forderte Rom Rache.

In Sechserreihen rückten die Legionäre auf Jerusalem zu. Bewaffnete Fußkämpfer, über 15 Kilogramm Metall am Leib, nahmen am Ölberg Stellung. Bogenschützen waren dabei und Hilfstruppen der Nabatäer. Titus, in vergoldeter Rüstung, riet den Belagerten zur Aufgabe.

Die aber trotzten. Nichts weniger als einen himmlischen Zweikampf erwarteten ihre Aufrührer, einen Schlagabtausch zwischen dem Herrn der Bibel, dem unbezwingbaren Jahwe, und dem obersten römischen Gott Jupiter, symbolisiert durch den Adler, den die Legionen als Feldzeichen auf ihren Standarten trugen.

"Übermenschliche Stimmen" hätten die Luft erfüllt, berichtet Tacitus. Der Tempelberg sei in "plötzlichen Wolkenfeuerschein" getaucht gewesen. In den Gassen lief eine Weissagung um, Judäa werde nunmehr die Weltherrschaft gewinnen.

Daraus wurde nichts. Mauerbrecher und Katapulte fuhr die Armee vom Tiber auf. Unter den Stößen ihrer Sturmböcke gaben die Wände nach. Am 15. Tag fiel der erste Wall. Begleitet vom Getöse der Geschosse drängte die Infanterie in Richtung Zentrum vor.

Schließlich fiel der Tempelberg, auf dem das Jahwe-Heiligtum stand. Vergoldet glänzte es antiken Quellen zufolge im Sonnenlicht wie ein "schneebedeckter Hügel". In seinem Innern opferte ein Hohepriester im hyazinthblauen Gewand. Nun schlugen dort Flammen empor. Die Römer hatten gezündelt.

Politische Macht siegte damals über Moral. Mit der Kriegsbeute aus Judäa bezahlte Rom den Bau des Kolosseums und warf besiegte Juden den Löwen zum Fraß vor.

Auch aus religiöser Sicht warf die Niederlage lange Schatten: Der Feind hatte das von Gott verheißene Land besetzt. Eine Erlösung im Diesseits schien vorerst unmöglich, die Juden verschoben sie auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Bis heute beweinen Gläubige das Ereignis an der Klagemauer. Sie ist der Stumpf, den Titus vom geschleiften Tempelbezirk übrig ließ.
Der römisch-jüdische Krieg 66 bis 73 nach Christus ist aber zugleich die Folie zum Verständnis einer der erstaunlichsten Entdeckungen der Archäologie: der Schriften von Qumran.

Der Begriff steht für fast 900 - zumeist kaputte - Rollen aus Papyrus und Pergament, die aus elf Höhlen am Toten Meer stammen. Unter den Dokumenten befinden sich die ältesten erhaltenen Bibeltexte, verfasst zwischen 150 vor und 70 nach Christus.

"Verlorene Briefe aus der Heimat Gottes" wurden die Funde genannt. Unbekannte Psalmen von David und Josua sind darunter, außerbiblische Prophezeiungen und viele Abschriften aus dem Alten Testament. Die meisten Rollen sind zu Fragmenten verfallen, über 40 000 Fitzel kamen zutage, teils nur daumennagelgroß. Erst im Jahr 2002 wurde die Edition abgeschlossen.

Klar schien bisher, dass die auf Ziegenoder Steinbockhäute geschriebenen Botschaften von "Essenern" verfasst wurden. Antike Historiker berichten, dass diese Mönche "ohne jede Frau" lebten, "jeder Wollust abhold, ohne Geld und nur in Gesellschaft von Palmen". Mit 4000 Mitgliedern bildeten sie die strengste der drei großen jüdischen Religionsparteien.

Die Essener waren stolz auf die Schwielen an ihren Hände, sie aßen kein Fleisch, und lebten in Erwartung des nahen Weltendes. Am Sabbat unterdrückten sie die Notdurft. Schon die Betätigung des Schließmuskels galt ihnen als Entweihung.

Diese Frömmler, so bisher die Annahme, hatten in Qumran ihr Zentralkloster.

Doch nun zwingen neue Resultate zum Umdenken. "Qumran", sagt Neutestamentler Jürgen Zangenberg von der niederländischen Universität Tilburg, "ist über Jahrzehnte in eine völlig falsche Richtung gedeutet worden."

Es sind vor allem israelische Archäologen, die grundstürzende Neuigkeiten vorlegen. Yizhar Hirschfeld von der Universität Jerusalem, der lange im Westjordanland geforscht hat, präsentiert in einem neuen Buch "die ganze Wahrheit" über Qumran*.
Die wahre Geschichte des Wüstenorts geht demnach so: Um 150 vor Christus wurde die Siedlung als Militärlager gegründet. Es gehörte zu einem System von Festungen und Frühwarnstationen, das die jüdischen Könige im Westjordanland anlegten. Nach Jerusalem, nur 25 Kilometer entfernt, führte ein breiter Weg.

Unter Herodes dem Großen (73 bis 4 vor Christus) wandelte sich der Soldatenposten zu einem Gutshof. Die Bewohner verarbeiteten Bitumen, sie ernteten Datteln, stellten aus der Balsampflanze Parfum her und töpferten.
Selbst der stärkste Trumpf der EssenerFraktion sticht nicht mehr. In Qumran gibt es ungewöhnlich viele Wasserbecken. Über 20 Pools wurden gezählt, viele davon haben Treppen, die zum Boden hinabführen. Angeblich dienten sie als Bäder für die rituellen Waschungen der Mönche. "Nirgendwo sonst finden wir eine solche Dichte dieser religiösen Anlagen", freute sich der Forscher Magen Broshi.

Doch auch das ist falsch, wie sich jetzt zeigt. In den Becken L 71 und L 58 entdeckten die Archäologen dicke Lehmschichten. Sie beweisen: In Wahrheit handelt es sich um Absetzbecken zum Reinigen von Ton. Die Töpfer warfen das Material einfach ins Wasser und warteten, bis der organische Schmutz nach oben stieg. Über die Treppen wurde der saubere Lehm dann hochgeholt.

Die Siedlung besaß zudem mehrere Brennöfen, man fand Reste von Feuerholz sowie über 1000 Krüge in einem Geschirrlager und Hunderte von Fehlbränden - Ausschussware aus den Töpfereien. Ergebnis der Forscher: Qumran war vor allem eine "Keramikfabrik".

Mit diesem schlichten Resultat geben die Archäologen endlich den Blick frei auf die wahren Umstände, die zum Verstecken der Schriftrollen führten: Als die Römerarmee 66 nach Christus anrückte, betrieb Judäa die Auslagerung von Kulturgütern.

Erst in jüngster Zeit zeigt sich, mit welcher Energie die Juden der Weltmacht widerstanden. Angestaut hatte sich der Konflikt lange zuvor. Nach dem Sturz Karthagos 146 vor Christus mischten sich die Römer immer frecher in die Innenpolitik des Orients ein.

Die Priester in Jerusalem wussten um die Gefährlichkeit des Gegners. "Geschickt und mächtig im Krieg" seien die Leute vom Tiber, die gekommen seien, "um die Menschen aufzufressen wie ein unersättlicher Geier", wie es im "Habakuk-Kommentar" aus Qumran heißt. Selbst die eigenen Leute machten mit den Feinden gemeinsame Sache, Herodes der Große, ein gebürtiger Jude, der laut Bibel den Kindermord von Betlehem anstiftete, diente sich dem Feind als Vasall an. Dafür wurde er fürstlich belohnt. Sein Palast bei Jericho hatte Luxusbäder mit farbprächtigen Mosaiken.

Dann, im Jahr 6 nach Christus, nahm Rom selbst die Zügel in die Hand und setzte Statthalter ein. Die aber verhöhnten die Sitten des Landes und warfen zum Spaß Tora-Schriften ins Feuer.

Für besondere Entrüstung sorgte ein Vorfall, den der jüdische Historiker Flavius Josephus erwähnt. Demnach streckte ein Legionär, der beim Passafest in Jerusalem als Wache direkt am Jahwe-Heiligtum stand, "in unanständiger Weise den Juden das nackte Gesäß zu" und furzte laut in die Menge der Gläubigen hinein.

Als sich ein Prokurator dann auch noch am Tempelschatz vergriff und seinen Soldaten das Plündern erlaubte, war das Maß voll. Die Juden probten 66 nach Christus den Aufstand.

Eine Welle des Hasses entlud sich, die Gedemütigten schlugen zurück. Die überrumpelten Besatzer mussten fliehen. Das kleine Judäa hatte sich mit der Weltmacht Rom angelegt - und schien sogar auf der Siegerstraße.

Statt zurückzuschlagen, beging der wahnsinnige Kaiser Nero Selbstmord. Rom geriet in politische Wirren. In den Jahren 68/69 bestiegen nacheinander vier Cäsaren den Thron. Die Belagerung Jerusalems wurde abgebrochen, die Rache musste warten.

Im Jahr darauf aber war es mit dem Glück vorbei. Vier Legionen rückten im Gelobte Land vor. Nun kam die volle Übermacht des römischen Militärs zum Tragen: Ballisten schossen den Gegnern zentnerschwere Felsbrocken um die Ohren, Rammböcke hämmerten gegen die Feste Jerusalem. Im Umkreis von 15 Kilometern wurden alle Bäume gefällt, um Armierungsgerät zu bauen.

Den Belagerten gingen unterdes die Lebensmittel aus. Die Folge: Kannibalismus.

Spannend schildert Flavius Josephus (der im Dienste Roms als Dolmetscher beim Kampf dabei war), wie die Angreifer über "Haufen von Leichen" hinweg die erste, dann die zweite Wehrmauer Jerusalems überwanden. Als die dritte fiel, spießten sie auch Frauen und Kinder auf. Verwesungsgeruch lag über der Stadt.

Dann veranstaltete Titus ein Siegesfest und opferte dem Jupiter. Die Menora und andere Kultgeräte ließ er nach Rom schaffen. In endlosen Reihen hingen die Aufständler am Kreuz. Andere verendeten bei der Zwangsarbeit in ägyptischen Bergwerken.

Doch nicht alle ereilte dieses Schicksal. Viele Juden hatten sich schon vor dem großen Schlagabtausch davongemacht. Von den Frühchristen ist bekannt, dass sie sich nach Pella im heutigen Jordanien absetzten.

Andere strömten über die zentrale Ausfallstraße, die nach Qumran führte. Dort angekommen, so die Ausgräber, hätten die Fliehenden ihre Schriften zum Teil in den Dattelkrügen des Gutshofs verstaut und sodann in den umliegenden Höhlen verborgen.

Dass sich das zerklüftete Gelände am Toten Meer vorzüglich als Versteck eignet, beweisen Guerilleros und Banditen, die hier ihre Spuren hinterließen. Doch es gibt weitere Belege:
•      Die jüngsten Schriften stammen exakt aus der Zeit um 70 nach Christus.
•      Das Ablegen der Rollen erfolgte "aufs Geratewohl und hastig", wie die Forscher Magen und Peleg schreiben.

Auch inhaltlich muten die Texte kaum an wie die Bücherei einer kleinen Sekte. Lyrik ist dabei und Abhandlungen über den Donner. Einige Rollen geben die Ansichten der Pharisäer wieder. Andere könnten aus der Feder der Sadduzäer stammen, die den Hohepriester von Jerusalem stellten und Jesus ans Kreuz brachten.

Insgesamt liest sich das Ganze wie ein Querschnitt durch die vielfältige Literatur und die religiösen Streitereien der Zeit. Propheten des Weltenendes geisterten damals ebenso durch Jerusalem wie frühe Christen und andere Sektierer. All diese Gruppen besaßen eigene Büchereien.

Diente Qumran also als nationales Kriegsversteck? Als Tresor für die geistigen Schätze des Landes?

Aber auch die beiden Chef-Forscher aus Qumran, Yizhak Magen und Yuval Peleg, haben einen erstaunlichen Rapport verfasst. Seit über zehn Jahren schon leiten sie die Arbeiten am Toten Meer. Ihr noch unveröffentlichter Grabungsbericht liest sich wie ein Krimi**. Kernaussagen:
•      Qumran war kein Kloster, sondern ein Gutshof.
•      In der Siedlung lebten keine Mönche, sondern Töpfer, Parfumhersteller und Dattelbauern, etwa 100 Personen, darunter auch Frauen und Kinder.
•      Die Schriftrollen wurden überhaupt nicht in Qumran verfasst, sondern während der "Großen Revolte" 70 nach Christus von Kriegsflüchtlingen in den Höhlen verborgen.
Dramatisch beschreiben die beiden Autoren den "Massenexodus", den der Einmarsch der Römer ins Heilige Land auslöste. Bärtige Priester und Sektierer seien damals mit Torarollen unterm Arm Richtung Osten in die Wüste geflohen, um ihre Pergamente zu retten.

"Alles spricht dafür, dass die Schriftrollen aus Bibliotheken und Synagogen Jerusalems und der Umgebung stammen", erklärt der Forscher Zangenberg. Wer den Fund von Qumran verstehen wolle, müsse ihn "in Zusammenhang mit dem Aufstand 70 nach Christus sehen".

Mit dieser Ansicht fällt neues Licht auf einen Rätselschatz, der weltweit einmalig dasteht. Bereits im Jahr 1947 hatte ein Beduine die ersten Papyrusrollen zum Verkauf angeboten. Beschrieben waren sie mit einer Rohrfeder und kohlehaltiger Tinte.

Bibelkundler mochten ihren Augen kaum trauen: Texte aus der Stunde null der christlichen Kultur waren da aufgetaucht. Eine Sensation. Der Fundort lag nur wenige Kilometer von der Stelle entfernt, wo sich Jesus im Jordan hatte taufen lassen.

Dann ging es Schlag auf Schlag: Immer neue Manuskripte kamen zutage, oft in kleine Fetzen zerfallen. Der letzte Großfund in Höhle Nummer 11 lag unter Bergen von Fledermauskot. Beißender Gestank erfüllte den Felsschlund. Die Forscher mussten mit Atemschutzmasken arbeiten. Bald schossen die Gerüchte ins Kraut. Johannes der Täufer, hieß es, habe in Qumran gelebt. Ein "Fünftes Evangelium" sei dort entstanden. Einen Welterfolg landeten die Verfasser der "Verschlusssache Jesus". Sie behaupten, Dunkelmänner im Vatikan hielten einige Qumran-Rollen wegen ihrer gefährlichen Botschaft unter Verschluss.

All das ist Stuss - aber jetzt wackelt auch die Schulmeinung. Die Annahme, dass Wüstenmönche in der Einöde religiösem Schreibzwang frönten, passt vorn und hinten nicht.

Aufgestellt hatte die Theorie der Dominikaner Roland de Vaux. Er leitete die Grabungen in den fünfziger Jahren, als das Gebiet noch zu Jordanien gehörte. Der Ordensbruder stützte sich dabei auf eine zentrale Stelle bei Plinius dem Älteren. Der hatte den Stammsitz der Essener am Westufer des Toten Meeres verortet.

Wo der Spaten-Pater auch hinsah, erblickte er Klösterliches: Eine Abstellkammer machte er zum Speiseraum der Mönche. Lehmbänke erklärte er zu Schreibpulten.

Nur weshalb wurden in keinem der Texte die Essener namentlich erwähnt? Warum gab es keine Trampelpfade von der Siedlung zu den Höhlen, in denen die Mönche angeblich ihre Bücher horteten?

Bald lieferten auch die Handschriftenforscher verwirrende Befunde. Sie wiesen nach, dass die Rollen von 500 verschiedenen Schreibern stammen. In Qumran aber wohnten kaum 100 Menschen. Und wieso verfertigten die Leute so viele Kopien? Vom 5. Buch Mose gibt es insgesamt 27 verschiedene Abschriften, die Psalmen liegen sogar 36-mal vor.

Um die Ungereimtheiten zu erklären, erhob der führende deutsche Qumran-Forscher, Hartmut Stegemann, die Siedlung zu einer "Schriftrollenmanufaktur". Im Schnelltakt hätten dort Mönche Pergamente gegerbt, bekritzelt und landesweit an ihre Brüder verteilt. Die Presse sprach vom "ersten Bibelverlagshaus der Welt".

Kein Wort davon ist wahr. De Vaux’ Schreibpulte waren in Wirklichkeit Parfumtische. Hacken, mit denen die Asketen angeblich nach frommer Sitte ihren Kot vergruben, entpuppen sich jetzt als schlichte landwirtschaftliche Geräte.

Und auch mit dem Männerklüngel ist es vorbei. Bereits in den fünfziger Jahren gelangten 22 Skelette auf verschlungenen Wegen vom Friedhof in Qumran nach Bayern. Sie liegen heute in der Katholischen Universität Eichstätt und wurden jüngst von dem Anthropologen Olav Röhrer-Ertl untersucht. Ergebnis: Unter den Toten befinden sich auch Frauen und Kinder.

Die neuen Grabungen vor Ort bringen das Kloster-Szenario nun endgültig zum Einsturz. Mit einem großen Team haben Magen und Peleg die Ruinen von Qumran erneut durchsucht. Sie fanden Berge an Keramik, Kämme, Schmuck und fast 200 Münzen.
Der Forscher Zangenberg glaubt, dass einst noch weit mehr heilige Schriften ausgelagert waren, die Funde in Qumran seien nur der klägliche Rest. Er stützt sich dabei auf einen Bericht des Kirchenvaters Origenes, wonach bereits im 3. Jahrhundert am Toten Meer riesige Mengen an Schriftrollen auftauchten. Und im 8. Jahrhundert wurden erneut beschriebene Tierhäute entdeckt.

Vor allem aber die berühmte "Schatzrolle" aus Qumran nährt den Verdacht einer Massen-Evakuierung. Der Text ist auf Kupferblech geschrieben und listet 64 Gräber, Höhlen und Aquädukte auf, in denen Edelmetalle liegen. "In der Ruine im Tal von Achor, unter den Stufen, 40 Ellen Richtung Westen: eine Kiste Silber", heißt es dort etwa.

Insgesamt weist das Dokument den Weg zu 4630 Talenten Silber (umgerechnet rund 100 Tonnen), 65 Goldbarren und etwa 600 Münzkrügen.

Die meisten Experten hielten das Verzeichnis bislang für Nonsens und Spinnerei. Das Stück sei zwar echt antik, lege aber falsche Fährten aus. Nur der US-Amerikaner Vendyl Jones (der auch nach der Bundeslade und der Arche Noah fahndet) machte sich auf die Suche. Viele Kollegen belächelten ihn.

Angesichts der neuen Sachlage steht Jones nun etwas besser da. Tatsache ist: Es gab eine kriegsbedingte Auslagerung von Pergamenten und womöglich auch Edelmetallen in die Felsschlünde und Höhlenbunker der Ostwüste. Dort könnten sie noch immer liegen.

Nur wo genau? Der wackere Pretiosenfahnder Jones streunt seit über 30 Jahren durchs staubige Jordantal und dreht dort jeden Stein um. Alt und grau ist er dabei geworden, müde und knitterig von der sengenden Sonne. Und was hat er gefunden?

Nichts.

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