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Seite erstellt am 28.4.24 um 22:55 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Montag, den 4. Januar 2010, um 21:25 Uhr
Betrifft: Gerichtsverhandlung

Hallo JesseX,

Du schreibst:

> Allerdings hat Manfred Trzoska auch noch nicht weit ausgeholt, sondern sich recht kurz gefaßt in der Absicht, lediglich ein allgemeines Stimmungsbild jener Zeit in Missouri abzugeben, also den Zeitgeist widerzuspiegeln.

Naja, ich finde, Manfreds Posting war sogar recht lang und enthielt neben globalen Stimmungsbeschreibungen auch einige recht präzise Angaben samt entsprechenden Interpretationen. Er hat meiner Auffassung nach viele konkrete Behauptungen aufgestellt, auch wenn eine weiterführende Erläuterung oder gar entsprechende Quellenangaben fehlen. Ich wollte mit meinen Ausführungen lediglich deutlich machen, dass ich mich von seinen Wertungen distanziere und seinen übermäßig selbstbewusst vorgetragenen Schilderungen skeptisch gegenüberstehe. Die Gründe hierfür möchte ich anhand eines Gedankenspiels verdeutlichen:

Angenommen, vor Gericht wird ein Fall verhandelt, bei dem es um angebliche Mitarbeiterbespitzelungen oder sonstige ethisch verwerfliche Verfehlungen einer Unternehmensleitung geht. Der Hauptzeuge der Anklage tritt auf und sagt: „Verfolgt man die Entwicklung dieses Unternehmens mit meinen Augen, also mit den Augen von einem, der die vorsätzlichen üblichen Machenschaften der Führungsetage durchschaut hat, dann bekommt diese einen pechschwarzen Anstrich“ (http://forum.mormonentum.de/56354.html). Auf dieser Grundlage äußert er sich dann in allen Details über verschiedene Entgleisungen und Straftaten der Leitung. Hierbei erläutert er auch die genauen Gedankengänge und Motive der Beteiligten, die sie zu ihrem Handeln veranlasst haben und die Angeklagten in einem extrem ungünstigen Licht erscheinen lassen. Auf die Frage, woher das übergroße Selbstvertrauen stamme, mit der er über die Beweggründe der Betroffenen Auskunft gebe, antwortet er, sie zwar nie getroffen zu haben, aber über viel „Erkenntnis“ und einen „heißen Draht zum Allwissenden“ zu verfügen (http://forum.mormonentum.de/23295.html). Er habe im Laufe der Zeit eine Überzeugung entwickelt, die über jede Kritik erhaben sei. Expertenurteile, die seinen Bewertungen stark in Frage stellen und die zur Debatte stehenden Begebenheiten in einem anderen Licht erscheinen lassen, sind für ihn Propaganda oder Ausdruck von Einfältigkeit. Sie spielen für ihn keinerlei Rolle. Denn alle Leute, welche die Welt nicht exakt durch seine Augen sehen (die ja die Augen eines Menschen mit komplettem Durchblick sind), sind unglaubwürdig. Mögen sie auch noch so viele seriöse Indizien anschleppen, die für den Sachverhalt relevant sind. Wenn ich Richter in einem solchen Verfahren wäre, würde ich mich nicht nur auf das Beharren dieses Zeugen verlassen, im Zusammenhang mit der von ihm geschilderten Sicht der Dinge über tiefe Erkenntnisse und alldurchdringende Augen zu verfügen. Stattdessen würde ich versuchen, möglichst viele qualifizierte Menschen zu Wort kommen zu lassen und mir ein ausgewogenes Bild zu verschaffen. Egal ob sie Mössmer, Remini, Bushman, Quinn, Shipps, Madson oder Mackinnon heißen. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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