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der Beitrag:
Verfasser: Hexe
Datum: Montag, den 16. Februar 2004, um 23:23 Uhr
Betrifft: Störung des Religionsfriedens?

@ Renate,

Vielen Dank für deinen Beitrag!
Wäre ich wie ein bayrischer Bierkutscher in einer Mormonengemeinde herumpöbelnd und brüllend erschienen, am besten noch mit einem T-Shirt, auf dem stehen würde: „ Mormonen sind Idioten“, würde ich Dir uneingeschränkt zustimmen!
Nur, das ist nicht mein Stil!
Bei mir war es so abgelaufen, das ich beispielsweise in einer FHV- Versammlung war, in der z.B. das Thema „Sexualität“ vorkam, und darunter auch über Homosexualität negativ (mit Abscheu) gesprochen wurde. Ich verteidigte meine Meinung, und wurde herausgeworfen.
Ich denke, in diesem Land gibt es immer noch so etwas wie Meinungsfreiheit? Oder haben mormonische Ayatollahs die Macht in Deutschland übernommen, und diese abgeschafft?
Was hat so etwas mit „Religionsfrieden“ zu tun?
Für jede Form von Frieden sind BEIDE SEITEN verantwortlich!
Als ich ausgeschlossen wurde, und die Mormonen über mich die abenteuerlichsten Dinge behaupteten (ich sei Prostituierte geworden und würde Drogen nehmen); hatte ich nicht die Möglichkeit, das richtig zu stellen, denn für Mormonen war ich als Abgefallene ja so was wie „vom Teufel besessen“.

Kleiner Diskurs am Rande:

Der „Teufel“ des Christentums ist nach alter Mythologie nur der Gott Pan, der die Göttin beschützt, und mit ihr wundervollen und gleichberechtigten Sex hatte. Vielleicht wurde diese positive männliche Identifikationsfigur deshalb „verteufelt“, weil den leib-, frauen- und sexualitätsfeindlichen Kirchenfuzzis ein solch offensives und spielerisch- lustvolles Leben gegen den Strich ging? Und da die Jungs der damaligen Zeit am liebsten Frauen unterdrückten, in guter alter Freudscher und Jungscher Tradition aber ihre eigene Lust verdrängen wollten; erschufen sie den Teufel, der sie verführte, und Frauen dazu brachte, ihm zu Willen zu sein!

Aber nun wieder zurück zum Thema!
André Brie sagte einmal: „ Ehrlichkeit ohne Offenheit ist wie ein Haus ohne Tür“. Das ist der Grund, weswegen ich immer mit „offenem Visier“ kämpfe, weswegen ich in einer mormonischen Gemeinde nie um des lieben Friedens willen das verschweigen werde, was ich über die Kirche weiß. Allerdings sind es die Fakten, die Mormonen stören, und weniger die Art der Darreichung!
Und Empedokles sagte: „ Die Intelligenz nimmt in dem Maße zu, wie der Mensch die Welt erkennt!“ Und wie sollen die Mormonen die „Welt (außerhalb) erkennen“, wenn sie nur die Welt innerhalb haben? Sie müssen also, um für sich eine Entscheidung treffen zu können, sowohl die positiven, als auch die negativen Seiten des Mormonismus kennen lernen!
Haben wir alle hier in diesem Forum nicht oft genug erlebt, das; wenn aktive Mormonen auf die Seite von Gunar kamen, sie zunächst ihre Kirche verteidigten (selbst mit den blödesten Argumenten), nur um Recht zu haben? Und wie viele zogen sich zurück, weil es sie zu sehr schmerzte, was sie hier über die Kirche erfuhren?
Manche von ihnen sind nun keine Mormonen mehr, weil sie Dank Gunars Seite (und die anderer ehemaliger Mormonen) angefangen haben, nachzudenken!
Das ist auch mir geschehen!
Vor Jahren war ich einmal in einer Berliner Gemeinde (da durfte ich noch rein), und gab an einem Sonntag mein Zeugnis, wo ich den Mormonen meine Lebensgeschichte erzählte. Als nächstes stand ein Mann, der Kollegiumspräsident, auf, und verurteilte mich. Eine Frau stand später auf, und verteidigte mich. Später erzählte sie mir, das, als sie mit ansah, wie die offizielle Kirche sich mir und auch ihrem schwulen Sohn gegenüber sich verhalten hatte, der
Grundstein für ihren späteren Ausschluss war.
Ein junger Mann, schwul und voller Angst, fand durch mich den Mut, zu seinen Gefühlen zu stehen, ebenso wie eine verheiratete Frau, die „Dank ihres Göttergatten“, der sie mies behandelte, den Weg fort von ihm und zu mehr Selbstständigkeit gefunden hatte, und die sich freiwillig von den Mormonen trennte, als sie sah, das ihr alle Schuld am Scheitern der Ehe gegeben wurde.
Ich finde, das ich manchen helfen konnte, und deshalb hat sich meine Arbeit gelohnt!
Schopenhauer sagte einmal: „ Moral predigen ist leicht, Moral begründen, schwer“.
Vielleicht sollten sich alle Menschen, die Mormonen mit eingeschlossen, dieses Wort zu Herzen nehmen?

Hexe

PS: Hier noch ein kleiner Spruch, den eine Freundin mir schickte:

Sticks and stones may break my bones,
But names can never hurt me

Be blessed

Neue mormonische Kleiderordnung
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