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Verfasser: Gunar
Datum: Dienstag, den 25. Februar 2003, um 17:05 Uhr
Betrifft: Orson Pratt: Wo sind die zehn Stämme?

Das hier ist kein Scherz, sondern die echten Ausführungen dieses Kirchenführers, wie sie 1906 im Stern Nr. 4 als Leitartikel erschienen sind. Kein Wunder, dass die Außenwelt die Mormonen als durchgeknallt abgetan hat.

Wo sind die zehn Stämme?
Von Apostel Orson Pratt. (Aus Elder’s Journal.)

       Ungefähr siebenhundertundzwanzig Jahre ehe Christus das Licht der Weit erblickte, wurden die neun und ein halb Stämme, gewöhnlich die zehn Stämme genannt, von den Assyrern gefangen genommen und nach Assyrien geführt. Der biblische Geschichtsschreiber berichtet dieses Ereignis in der folgenden Sprache: „Und der König von Assyrien zog gegen das ganze Land heran und zog nach Samaria und belagerte es drei Jahre lang. Im neunten Jahre Hoseas aber eroberte der König von Assyrien Samaria und führte die Israeliten gefangen hinweg nach Assyrien und gab ihnen Wohnsitze in Halah und am Habor, dem Strome von Gosan und in den Städten der Meder.“ (2. Könige 17:5-7.)
       Wie lange dieses zahlreiche Volk in Assyrien blieb, ist nicht genau bekannt. Der Prophet Esdras, welcher seine Bücher weniger als zwei Jahrhunderte nach der assyrischen Gefangenschaft schrieb, erzählt von einem wunderbaren Geschehnis in der Geschichte der zehn Stämme. Eine prophetische Vision tat sich vor ihm auf in Bezug auf die Ereignisse der letzten Tage, von dem Sohne Gottes und der Vernichtung der Bösen. In dieser Vision sah er eine große aber friedliche Menge, die nach dem Berge Zion hin versammelt wurde, und als er verlangte zu, wissen, wer diese seien, belehrte ihn der Herr wie folgt: „Und da du sahest, daß er eine andere friedliche Menge zu sich versammelte: jene sind die zehn Stämme, welche als Gefangene aus ihrem eigenen Land zur Zeit Hoseas des Königs, den Salmanassar der König von Assyrien gefangen hinwegführte, über die Wasser hinweggenommen wurden, und auf diese Weise kamen sie in ein anderes Land. Aber sie berieten sich untereinander, daß sie die Menge der Heiden verlassen und in in ferneres Land ziehen wollten, wo nie ein Mensch gewohnt hatte, damit sie ihre Gesetze halten möchten, die sie in ihrem eigenen Lande beobachtet hatten. Und sie gingen in den Euprat durch den engen Ãœbergang des Flusses. Denn der Allerhöchste zeigte dann Zeichen für sie, und hielt die Flut auf, bis sie hinübergegangen waren. Denn um durch jenes Land zu ziehen, war es ein langer Weg, nämlich ein Jahr und ein halbes. Dann wohnten sie dort bis zu den letzten Tagen, und jetzt, wenn sie anfangen sollen, zu kommen, soll der Höchste die Quelle des Flusses aufhalten, damit sie hindurch gehen möchten, deshalb sahest du die Menge mit Frieden.“ (2. Esdras 13:39-47.)
       Während ihrer Gefangenschaft wohnten die zehn Stämme in der Gegend des Euphrates, und als sie fortgingen, überschritten sie, anstatt wieder westwärts nach ihrem eigenen Lande zu ziehen, den großen Fluß Euphrates von dem westlichen Ufer nach dem östlichen Ufer, zu welchem Zwecke der Fluß auf wunderbare Weise geteilt wurde. Sie müssen ihre Sünden bereut haben, sonst wäre diese wunderbare Kundgebung der Macht Gottes ihretwillen nicht geschehen. Die Frage ist : Nachdem sie auf dem Ostufer dieses großen Flusses angelangt waren, in welcher Richtung wurden sie nach dem fernen unbewohnten Lande geführt, von dem gesagt wird, daß es „ein weites Land“, eine anderthalbjährliche Reise entfernt war? Es wird uns von Jeremia und anderen jüdischen Propheten gesagt, daß sie aus dem Norden zurückkehren werden. (Jer. 16:15 und 31:8.) Folglich müssen sie in einer nördlichen Richtung hinweggeführt worden sein, höchstwahrscheinlich gingen sie zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meere hindurch und setzten ihren Weg durch Rußland bis an die äußerste Nordküste Europas fort, welches sie ungefähr 2500 englische Meilen nordwärts bringen würde. Dieses jedoch kann nicht als eine anderthalbjährliche Reise betrachtet werden, es würde nicht einen Durchschnitt von fünf englischen Meilen per Tag ausmachen. Vielen in den alten Prophezeiungen enthaltenen Hindeutungen nach zu urteilen, wurde eine Hochstraße in der Mitte des atlantischen Ozeans für sie bereitet, auf welcher sie in ein Land in der Nähe des Nordpols geführt wurden. Diese Gegend würde ungefähr 4000 englische Meilen von ihrem assyrischen Wohnsitze entfernt sein, und die Reise dorthin könnte in achtzehn Monaten, bei einem Durchschnitt von etwas weniger als acht englischen Meilen per Tag, gemacht werden.
       Der Ausdruck, „dann wohnten sie dort bis zu den letzten Tagen“, ist ein Zeichen, daß sie nicht nur ihre Existenz, sondern auch ihre Nationalität bewahren sollten, auch sollten sie mit einem vollen Verständnis ihres israelitischen Ursprunges wieder zurückkehren. Was noch wundervoller ist, sie sollen nicht derart mit einander vermischt werden, daß alle Stammesunterschiede unter ihnen verloren gehen, sondern jegliche Familie wird den besonderen Stamm, zu welchem sie gehört, kennen. Auf diese Weise wird die ganze Nation imstande sein, sich in zehn verschiedenen Unterabteilungen zu scheiden, und dem Propheten Hesekiel gemäß, wird jede Unterabteilung ihre Erbschaft innerhalb der in seiner Prophezeiung beschriebenen Grenzen erhalten.
       Die zehn Stämme können sich nicht unter den bekannten Nationen befinden, denn niemand kann sie als solche identifizieren, und es gibt kein Volk, daß vorgibt, solches Ursprunges zu sein. Wer wäre z. B. imstande, unter all den bekannten Nationen auf einen Stamm Dan, einen Stamm Naphtali, einen Stamm Zebulon etc. hinzuweisen? Wenn bisher keine Nation entdeckt worden ist, die so in Stämme geschieden ist, dann ist es sicher, daß die zehn Stämme bis jetzt noch unentdeckt sind. Es ist nicht möglich, daß sie sich südlich vom Polarkreise befinden, und der einzige Teil der Erde, den wir nordwärts von diesem Kreise kennen, ist die Polarregion. Sie mißt ungefähr tausend englische Meilen im Durchmesser und umfaßt einen Flächenraum von beinahe 800,000 englischen Quadratmeilen. Es ist möglich, daß diese ganze Ausdehnung Land ist, oder aber, es könnte sowohl Land als auch Wasser enthalten. Selbst wenn wir annehmen, daß nur die Hälfte dieses Flächenraumes Land ist, wenn wir es uns ferner fruchtbar genug denken, um fünfundzwanzig Personen die Quadratmeile zu unterhalten, so würden wir die hohe Bevölkerungsziffer von 10,000,000 erhalten - mehr als ein Drittel der Bevölkerung Großbritanniens. Aber auch ohne Ãœbervölkerung könnte es 50,000,000 Einwohner in jener Zone geben, die nun, hinter undurchdringlichen Eismassen verborgen, genügend an Zahl sein würden, um eine mächtige Nation zu konstituieren, im Falle sie alle zurückkehrten.
       Es ließe sich denken, daß ein Polarkontinent, der großen Kälte wegen, nicht imstande sein würde, Lebewesen zu unterhalten; aber kühne Seefahrer haben ihre Schiffe verlassen, sind mit Schlitten, die von Hunden gezogen wurden, hunderte von Meilen über das Eis gereist, und haben nur innegehalten, weil sie ein offenes, eisloses Meer fanden. Dies beweist die überraschende Tatsache, daß die Zone der strengsten Kälte zwischen dem sechsundsiebendzigsten und dem dreiundachtzigsten Grade nördlicher Breite sicher liegt. Die offene See im Norden davon weist auf eine wärmere Temperatur hin, möglicherweise auch nimmt die Wärme von dort ab zu, um an dem Pole ihren Höhepunkt zu erreichen. Wenn dies der Fall sein sollte, und viele Tatsachen weisen auf ein solches Phänomen hin, so mag ein Polarland unter Umständen sehr angenehm und das Wetter während des Sommers warm genug sein, um Korn und andere Nährpflanzen zur Reife zu bringen..
       Unabhängig von dem Einfluß der Sonne dürfte es verschiedentliche andere Ursachen für die Hervorbringung dieser relativ hohen Temperatur geben. Es wird allgemein zugegeben, daß, je mehr wir uns dem Zentrum der Erde nähern, desto höher die Temperatur wird; Experimente in tiefen Höhlen und Bergwerken haben dies bewiesen. Die Zunahme geht nach der Weise einer arithmetischen Reihe im direkten Verhältnis zu der Tiefe vor sich. Die Ursachen davon sind zweifelsohne die großen Feuer, die das Innere der Erde enthält. Die Erdpole sind jedoch dem Mittelpunkt der Erde um 13 englische Meilen näher als die Oberfläche der Erde unter dem Äquator, und es könnte deshalb eine verhältnismäßige hohe Temperatur in jenen Gegenden schon wegen der höheren Erdwärme existieren. Das Wasser auf dem Grunde der offenen See im Norden wird warm, und daher spezifisch leichter, steigt nach oben und fließt nach dem Süden ab, während die Tiefströme des Ozeans nach dem Norden fließen, dort erwärmt werden, aufsteigen und den anderen in ihrer Bahn folgen. Dies erklärt, weshalb vom Pole aus starke Ströme an der Oberfläche des Meeres ihren Lauf nach Süden nehmen. Auf diese Weise werden wahrscheinlich die See und das Land in der Nähe des Nordpoles in einer viel höheren Temperatur erhalten, als die ist, welche allein durch die Wirkung der Sonnenstrahlen hervorgebracht wird. Auch würden fünf oder sechs Monate ununterbrochener Sonnenbestrahlung eine relativ höhere Temperatur in der Nähe des Poles erzeugen, als eine von Nächten ununterbrochene Bestrahlung in der Region der Eiszone.
       Wenn die Polarregion nicht wärmer ist als die Eiszone, wie kommt es, daß die Zugvögel aus der Eisregion beim Herannahen des Winters nach dem Norden gehen? Es muß in der Nähe des Poles ein wärmeres Klima geben. So besteht denn eine große Wahrscheinlichkeit, daß in jenen anscheinend ungastlichen Einöden die große Nation der zehn Stämme, nicht in einem barbarischen oder halbzivilisierten Zustande, sondern im Genusse der christlichen Religion gefunden werden wird. Sie haben von Zeit zu Zeit ihre Propheten und inspirierten Männer gehabt, sie haben ihre heiligen Bücher, außer denjenigen, welche sie mit sich genommen haben, und ihre Bibel ist ihnen gerade so heilig wie uns die unsrige. Und wenn sie wieder zurückkehren, so werden wir außer der jüdischen Bibel und dem Buche Mormon noch eine andere Bibel haben.
       Daß die zehn Stämme aus der Polarregion kommen werden, wird durch neue Offenbarungen außer allen Zweifel gesetzt. Das Wort des Herrn lautet folgendermaßen :
       „Und diejenigen, welche in den nördlichen Ländern sind, werden vor dem Herrn in Erinnerung kommen, und ihre Propheten werden seine Stimme hören, und sie werden sich nicht länger zurückhalten, werden die Felsen schlagen, und das Eis wird vor ihrer Gegenwart herabfließen. Und ein Weg wird in der Mitte der großen Tiefe gebahnt werden. Ihre Feinde werden ihnen zur Beute werden und in den unfruchtbaren Wüsten werden Quellen lebendigen Wassers entstehen, und die ausgetrocknete Erde wird nicht länger ein durstiges Land sein. Und sie werden ihre reichen Schätze meinen Dienern, den Kindern Ephraims, hervorbringen. Und die Grenzen der ewigen Hügel werden vor ihrer Gegenwart zittern. Und alsdann werden sie niederfallen und mit Herrlichkeit gekrönt werden, nämlich in Zion, durch die Hände der Diener des Herrn, nämlich der Kinder Ephraims, und sie sollen mit ewigen Freudengesängen erfüllt werden. Sehet dies ist der Segen des ewigen Gottes auf die Stämme Israels, und die größere Segnung auf das Haupt Ephraims und seiner Genossen. Und auch die vom Stamme Juda werden nach Elend in Heiligkeit vor dem Herrn geweiht werden, um Tag und Nacht bis in alle Ewigkeit in seiner Gegenwart zu wohnen. (Lehre und Bündnisse, Abschnitt 133:26-35.)
       Die Hochstraße inmitten des Wassers, die aufgeworfen werden soll, um die Rückkehr Israels zu begünstigen, ist oftmals Gegenstand der Prophezeiungen von Seiten der inspirierten Männer. Zion auf dem amerikanischen Kontinente soll einen Besuch dieser zehn Stämme erhalten, ehe sie sich auf gültig in Palästina niederlassen. Das vorsinthflutliche Zion, das mit Enoch in den Himmel emporgehoben wurde, wird mit dem Sohne Gottes kommen, und die beiden Zion, mit den zehn Stämmen, werden mit der Herrlichkeit Gottes auf dem Berge seiner Herrlichkeit erfüllt sein, und in seiner Gegenwart auf ewig lobsingen.
       Diese großen Dinge wurden Esdras gezeigt, und er prophezeite folgendermaßen: „Siehe, der Tgg kommt, wenn der Allerhöchste diejenigen befreien wird, die auf Erden sind. Und er soll zur Ãœberraschung derjenigen kommen, die auf Erden wohnen. Und der eine soll unternehmen, gegen den andern zu kämpfen, ein Ort gegen den anderen, ein Volk gegen das andere. Und die Zeit wird sein, wenn diese Dinge geschehen werden, und die Zeichen werden geschehen, welche ich dir zuvor gezeigt habe, und dann soll mein Sohn erklärt werden, den du wie einen Mann sahest, der gen Himmel aufsteigt. Und wenn das Volk seine Stimme hört, so soll jeder Mann in seinem eigenen Lande die Schlacht verlassen, die sie mit einander haben. Und eine unzählige Schaar soll versammelt werden, wie du sie sahest, willens zu kommen, und ihn durch Kampf zu überwinden. Aber er soll auf der Spitze des Berges Zion stehen. Und Zion soll kommen und allen Menschen gezeigt werden, vorbereitet und gebaut, wie du den Berg sahest, der ohne Hände gemacht war. Und dieser mein Sohn soll die bösen Nationen, die ihres bösen Lebens willen in den Sturm gefallen sind, züchtigen, und soll ihnen ihre bösen Gedanken vorlegen, und die Qualen, mit denen angefangen werden wird, sie zu quälen, welche gleich einer Flamme sind, und er soll sie zerstören ohne Arbeit durch das Gesetz, welches dem Feuer gleich ist. Und da du sahest, daß er eine große friedliche Menge zu sich versammelte, diese sind die zehn Stämme etc.“ (Esdras, Kap. 13.) Nachdem er alle diese Dinge gesehen hatte, rief Esdras aus: „Nun verstehe ich die Dinge, die in den letzten Tagen aufbewahrt sind, die ihnen zustoßen sollen.“ (Vers 18.)
       Das Zion, welches kommen und allen Menschen gezeigt werden soll, ist nicht das, welches hier auf Erden mit den Händen gebaut werden wird, sondern das himmlische, auf welches wir uns bereits bezogen haben. Der Ort, worauf es stehen wird, wird ein großer Berg sein, der zu diesem Zwecke eigens geschaffen werden wird, oder wie Esdras sagt: „Aber ich sah, und siehe, er hatte sich einen großen Berg geschaffen und flog hinauf. Aber ich wünschte die Region oder den Platz zu sehen, aus der der Berg gemacht war, aber ich konnte nicht.“ (Vers 6, 7.)
       Die Tage sind gekommen, wann diese Dinge von der Erfüllung nicht fern sind, daher hat der Herr dem großen Propheten dieser Dispensation selbst den Ort gezeigt, wo Zion stehen soll, welchen zu sehen der Herr dem Esdras nicht erlaubte. Dieses Zion wird an den Westgrenzen Missouris sein. An diesem begünstigsten Orte werden die Heiligen die Stadt Zion bauen, und zu jenem heiligen Ort wird das himmlische Zion herabkommen. Jene große Region ist es, die aufgehoben und zu einem großen Berge gemacht werden wird. Jenes Land ist augenblicklich verhältnismäßig eben, eher ein wenig hügelig, aber ein Berg soll daraus entstehen, und der Sohn Gottes wird mit seinem Volke darauf stehen und die zehn Stämme, mit dem Ãœberreste des Hauses Josephs und anderen Zweigen Israels werden rings umher sein, und zwölftausend von jeglichem Stamme werden ein Siegel auf ihren Stirnen empfangen, zu der heiligen Priesterschaft ordiniert werden und den Gesang Mosis und des Lammes auf immer und ewig singen. Dies sind diejenigen, die mit Macht und großer Herrlichkeit unter allen den Nationen amtieren sollen, die übrig gelassen worden sind, „und so viel als da kommen wollen, der Kirche des Erstgeborenen zuführen werden.“
       Noch viel mehr könnte gesagt werden über die zehn Stämme und ihre zukünftige Vereinigung mit Juda, über den wundervollen Wohlstand, der ihrer und aller ihrer zukünftigen Generationen in Palästina wartet.
Digitalisierung © 2003 GW

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