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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 3. März 2003, um 15:42 Uhr
Betrifft: 1914: Hoffnung auf Nordpolarkontinent nicht aufgeben

Auszug aus:
Etwas über die „verlorenen Stämme.“
Charles W. Penrose von der Ersten Präsidentschaft

       Die Frage bleibt nun immer noch offen und wird von vielen Leuten, darunter auch von nicht wenigen der Heiligen der letzten Tage aufgeworfen: wo sind die „verlorenen Stämme“, und existieren dieselben irgendwo als eine gesonderte Körperschaft, oder wurden sie alle unter den Nationen zerstreut, so daß ihre Identität erloschen ist? Infolge zahlreicher Referenzen in der Heiligen Schrift inbezug aus die „nördlichen Länder“ als Bestimmungsort der Stämme nach ihrer Entrinnung aus Assyrien und auf den Teil des Globus, von wo sie zurückkehren sollen, sind einige Personen geneigt anzunehmen, daß sie sich in der Nähe des Nordpols aufhalten werden. Und seit den behaupteten „Entdeckungen“ jener Regionen durch den Kommandanten Peary und vielleicht auch Dr. Cook wurden sie einigermaßen enttäuscht und sehen sich genötigt, diesen Gedanken fallen zu lassen. Nun, erstens, gibt es keine possitive Offenbarung oder autoritative Ankündigung, daß die zehn Stämme als separate Gesamtheit am oder in der Nähe des Nordpols bestehen. Andererseits wurden die Erforschungen und Entfaltungen der Polargegend hauptsächlich von Amerika aus unternommen, während die ausgedehnten Gebiete nördlich der östlichen Halbkugel verhältnismäßig unentdeckt geblieben sind. Es ist deshalb ganz gut möglich, daß es Länder und Leute im äußersten Norden der anderen Hälfte der Erde gibt, welche jetzt noch unentdeckt und unbekannt sind. Unter dem Volk in Sibirien geht die Sage, daß einige grimmige Stämme im fernen Norden leben, die man ihrer Gefährlichkeit wegen meiden müsse. Dies wird nur beiläufig bemerkt um die Möglichkeit zu zeigen, daß es zwischen dem modernen Rußland und dem Pol bewohnbare Länder gibt. (Der Stern, 1914, 46.Jg., Nr. 3, S. 35.)

Nun noch den Abschluss und die Quellenangabe für diesen Artikel:

       Denen, die sich für dieses Problem von der wahrscheinlichen Lokalisierung einer Körperschaft von Israeliten - den Nachkommen der Stämme, die aus Assyrien entkamen und welchen große Verheißungen gemacht wurden - interessieren, empfehlen wir, sich eine Weltkarte oder einen Globus anzusehen, auf dem die Gestalt und die bekannten Länder der Erde zu sehen sind; und mit der Voraussetzung, daß die zehn Stämme auf ihrer Reise von Assyrien nach den Eisregionen der nördlichen Halbkugel das kontinentale Europa passierten, so werden sie die Möglichkeit, ja sogar die Wahrscheinlichkeit von der Existenz einer Volksgemeinschaft sehen, welche die Voraussagungen alter Propheten inbezug auf ihre Rückkehr in den Legten Zagen buchstäblich noch erfüllen wird.
       (Era.  Bd. 13). (Der Stern, 1914, 46.Jg., Nr. 3, S. 37.)

Der darauf folgende Artikel ist auch hoch interessant:

Neues Land im Nordpolgebiet.

       Im Anschluss an den vorangehenden Artikel: „Etwas über die verlorenen Stämme“ lassen wir hier einen Aufsatz von Professor Otto Baschin folgen, der im Heft 48 - 1913 - der „Woche“ unter obigem Titel erschien. Der Inhalt desselben bestätigt die Annahme des Autoren des vorerwähnten Artikels inbezug auf das Vorhandensein von Land in der Nähe des Nordpols. Die Frage der Wissenschafter, ob die westlich vom Smithsund gelegene Ländermasse (Nordlincoln, Ellesmere-, Grinnell- und Grantland) eine einzige grosse Insel oder ein von engen Meeresstrassen durchschnittener Inselkomplex sei, hat durch diese neue Entdeckung eine teilweise Lösung gefunden. Das neue Land liegt jedoch nicht zwischen Russland und dem Pol, sondern nördlich von Amerika. - Einige Polarforscher haben schon lange die Möglichkeit hervorgehoben, dass im Inneren der den äussersten Norden verschliessenden Gletscher und Gebirge ein milderes Klima herrsche. Das geht auch daraus hervor, dass im Norden des Landes - westlich vom Smithsund - keine Gletscher entdeckt wurden und der Schneefall dort so gering ist, dass im Winter oft weite Strecken schneefrei sind, während im Süden sich hohe Gebirge erheben und ungeheure Gletscher sich von ihnen aus ins Meer ergiessen.
       Wm. K.

       „Der bekannte norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen hat auf seiner kühnen und erfolgreichen Reise, die er in den Jahren 1893 - 1896 auf dem Schiff „Fram“ durch das Nordpolgebiet ausführte, den Beweis geliefert, daß der arktische Ozean nicht, wie man bis dahin vielfach angenommen hatte, eine Flachsee mit mehreren Inselgruppen, sondern im Gegenteil ein tiefes, inselfreies Meeresbecken ist, was die Existenz eines ausgedehnten Festlandes in der Nähe des Nordpols ziemlich unwahrscheinlich machte. Die gelegentlich im hohen Norden bemerkten Andeutungen von Land, wie z. B. das von Peary im Jahre 1906 in der Ferne gesehene Crocker-Land sowie das von Cook 1908 noch weiter nördlich gesichtete Bradley-Land, fanden nur wenig Beachtung oder wurden absichtlich ignoriert, so daß wir sie auf vielen Karten des Nordpolargebiets vergeblich suchen.
       In diesen Tagen jedoch ist eine telegraphische Nachricht aus Fort St. Michel an der Ostküste von Alaska bekannt geworden, nach der der russische Kapitän Wilkitzki mit den Schiffen „Taimyr“ und „Waigatsch“ eine neue Küste nicht nur von weitem gesehen, sondern sicher festgestellt und aus eine Erstreckung von 200 Seemeilen verfolgt hat. Die Lage des neuen Landes ist in dem Telegramm zu 102 Grad Ost zwischen 78 und 81 Grad Nord angegeben und hinzugefügt worden, daß es sich um ein Land handle, dessen Größe mit der Grönlands vergleichbar sei. Ein Blick auf unsre Kartenskizze zeigt indessen, daß diese Schätzung ganz beträchtlich übertrieben sein muß, denn zwischen der Küste von Nordsibirien und der Route des Schiffes „Fram“ ist kein Platz, selbst für ein Land von viel geringerer Ausdehnung.

       Nun liegt aber doch die Möglichkeit vor, daß die Angabe über die geographische Länge auf einem Depeschenfehler beruht. Wenn dieses der Fall wäre, so könnte es sich möglicherweise um den nördlich von der Bennet-Insel oder der Beringstraße gelegenen Teil jenes Landes handeln, dessen Existenz der amerikanische Geophysiker K. A. Harris aus Beobachtungen der Ebbe und Flut im Nordpolarmeer geschlossen hat. Lage und Umrisse dieses hypothetischen Landes hat der genannte Gelehrte vornehmlich aus der durch Pfeile bezeichneten Fortpflanzungsrichtung der Gezeitenwelle berechnet. Seine theoretischen Erwägungen führen ihn zu einem Gebiet von 1 ¼ Millionen Quadratkilometer [mehr als zweimal so groß als das Deutsche Reich]. Wie man sieht, passen die Positionen von Crocker-Land und Bradley-Land ziemlich gut in die theoretischen Umrisse hinein.

Hypothetisches Land im Nordpolarmeer

       Nachträglich wird bekannt, daß die übertriebene Schätzung der Größe des neuentdeckten Landes falsch, die Position dagegen richtig ist. Danach muß man annehmen, daß es sich um einen Teil jenes in seiner ganzen Ausdehnung noch unbekannten arktischen Archipels handelt, der nach der Ansicht des verstorbenen großen schwedischen Polarforschers Freiherrn A. E. von Nordenskiöld das sibirische Eismeer im Norden gegen das offene Polarmeer gewissermaßen abschließt. Mit Spannung darf man daher den ausführlichen Nachrichten über diese wichtige Entdeckung entgegensehen.“ (Der Stern, 1914, 46.Jg., Nr. 3, S. 38f.)

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