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Verfasser: Martin007 Datum: Freitag, den 5. November 2004, um 9:46 Uhr Betrifft: Ãberlegenheit
Wie Du meinst, sei das Matrirchat eher als das Patrirchat gewesen. Ich bin zwar nicht der Ansicht, da keiner der Menschenaffen diese Gesellschaftsform entwickelt hat, aber seis drum:
- Nehmen wir also an, daà Deine dargestellte Form des Matriarchats tatsächlich die gesellschaftliche Norm gewesen sei.
- Unbestritten ist, daà die von Dir dargestellte Form der matriarchalischen Gesellschaft nunmehr in rudimentären Restposten vorkommt.
- Dazu gehört auch, daà diese Restposten in klimatischen Zonen vorherrschen, wo ein wichtiger Vorratspunkt - nämlich Heizkosten - nicht vorkommt oder der Platzbedarf durch nomadische Lebensweise emorm war.Aus diesen unbestrittenen Aussagen schlieÃe ich zwingend, daà die Gesellschaftsform des Matriarchats nicht lebensfähig, zukunftsfähig ... ist. Jetzt stellt sich die Frage warum ist diese Gesellschaftsform nicht zukunftsfähig? Dazu gibt es nur drei mögliche Antworten:
- Die Reproduktionsrate reicht nicht aus, um die Sterbefälle auszugleichen.
- Die Ressourcenausbeute ist so schlecht, daà die Gesellschaftsform an klimatische Bedingungen gebunden ist.
- Die Verteidigungskraft dieser Gesellschaftsform ist so schlecht, daà sie den gesellschaftlichen Wettbewerb verliert.Ich denken daà alle Punkte zusammen gewirkt haben.
Beispiel 1:
Es stimmt zwar, daà die Amazonen sehr kriegerisch waren, aber scheinbar ist ihnen die Domestizierung des Mannes nie gelungen. Wenn Kriege mit anderen Stämmen um Ressourcen anstanden, waren die Amazonen geschwächt, weil ein Teil ihrer Kriegerinnen wegen Schwangerschaft nicht kriegsverwendungsfähig war. Sie muÃten also zwischen Reproduktionsrate und Verteidigungskraft wählen. Wegen höherer Bevölkerungsdichte und der Zunahme der Kriege um Ressourcen stellte sich ein so groÃer Aderlaà ein, so daà die Gesellschaftsform ausstarb.Beispiel 2:
Das Vordringen des Menschen in unwirtliche Räume, erst die gemäÃigten Zonen, dann den Polarbereich erzwingt eine termingerechte Vorratswirtschaft - nämlich Anhäufung von Vorräten im kurzen Sommer. Um die Kontrolle über die Erlangung und Verwendung von Vorräten zu erhalten, muà man den Trupp anführen, ansonsten wird der Unterführer wegen Abwesenheit des Führers irgendwann zum Führer mit Treuekontrolle (Beispiele: der gute alte David gegenüber Saul oder Cäsar gegenüber dem Senat)!
Die Termingerechtigkeit macht es für Frauen nahezu unmöglich Ressourcenanhäufung und Schwangerschaft mit Kindesaufzucht bis zum Nestflüchterstatus allein zu bewältigen. - Wie gesagt, die Frau ist nahezu 4 Jahre "behindert" bis das Kind den Stand eines neugeborenen Zebras hat. Das Matriarchat kann dem nur ausweichen, indem sich die Gesellschaftsform in Gebiete ohne Termindruck zur Ressourcenanhäufung zurückzieht.Genau das ist passiert: Aussterben der Gesellschaftsform in Gebieten mit Ressourcenknappheit bzw. Notwendigkeit der Ressourcenanhäufung und Rückzug in rudimentäre Regionen mit Solarheizung und Ressourcen zum mühelosen Abschöpfen.
Das wir jetzt, um mit Deinen Gedanken zu spielen, die Rückkehr des Matriarchats in Angriff nehem wollen basiert auf zwei wichtigen Zuständen:
Energie und Transport müssen billig sein!
Denn sobald wieder Ressourcenknappheit eintritt, kann sich eine Gesellschaft das Matriarchat nicht mehr leisten.
Lustig ist nur, daà ausgerechnet die gesellschaftlichen Kräfte, die für die Errichtung des Matriarachats sind, Energie und Transport teuer machen wollen. Sie sägen am Ast auf dem sie sitzen. Daraus ist zu folgern, daà diese gesellschaftliche Eskapade von zeitgeschichtlich kurzer Dauer sein wird.