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Seite erstellt am 26.4.24 um 11:32 Uhr |
Verfasser: Helgor Datum: Mittwoch, den 25. Februar 2004, um 10:57 Uhr Betrifft: Das Leben geht weiter
Diese Endzeiterwartung hatte ich auch einmal . Vor allem in Hinblick auf das Jahr 2000 war bei den Mitgliedern eine latente Endzeiterwarung vorhanden, obwohl nie etwas Offizielles verlautbart wurde. Die Endzeiterwartung wurde aber geschürt, so wie viele Glaubensvorstellungen durch Mundpropaganda weitergetragen werden und "ohne Gewähr" sind, damit sich die Kirchenführung dafür später nicht entschuldigen muss. Die Vorstellung, dass das menschliche Leben aber für tausende und abertausende Jahre weitergeht, war für mich gruselig. Es würde Generationen nach mir geben und meine Generation und ich in Vergessenheit geraten. Ich würde nicht mehr sein. Vielleicht wollte ich am liebsten gar nicht sterben, sondern direkt in den Himmel aufgenommen werden. Diese Vorstellungen wurden genährt (es ist 5 vor 12, Jesus Christus kommt bald, usw.)
Nun habe ich all das hinter mich gelassen. Das Klima wird sich wohl verändern - wie es übrigens ständig geschieht. Unsere Vorfahren haben übrigens schon eine Eiszeit überstanden, und das mit wesentlich primitiveren Mitteln als wir sie heute haben. Dazu drängt der Mensch ins All (obwohl ich die geplanten Mars-Programme mit Skepsis betrachte). Das ist aber typisch für das Leben, dass es einen Weg sucht, sich immer weiter zu verbreiten. Bis zur nächsten wirklichen Gefahr für den Menschen, ist er vielleicht längst in den Raum vorgedrungen. Das Weltraumpogramm könnte man als einen Wettlauf mit der Zeit sehen, auch wenn es für unsere Generation keine Rolle mehr spielt. Die Sorge um das Ãberleben der Art zeigt eigentlich, wie wir in den Prozess der Evolution eingebunden sind.
Aber in so ein zeitlich und räumlich enges Weltbild passen diese Ãberlegungen gar nicht. Selbst wenn es keine Menschen mehr geben sollte, bedeutet es nicht das Ende der "Welt". Das ist eben die unbehagliche Vorstellung, dass es auch ohne uns weitergeht.