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Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 26. Mai 2005, um 13:36 Uhr
Betrifft: Unerklärliche Erlebnisse

> Ich halte ein - ich sage einmal - Anzapfen Gottes für machbar.

Darin stimme ich mit dir überein, auch wenn ich dabei an kein bestimmtes Gottesbild denke, aber das ist zweitrangig.

> Aber interessant ist bei diesem einen Erlebnis des Mannes aus N.Y. doch schon, das "der Herr" Vokabeln verwendet, die einzig und allein von der Religion verwendet werden, der dieser Mann sich viele Jahre später auch anschliesst und der er Zeit seines Lebens vorraussichtlich treu sein wird.

Das hängt davon ab, ob tatsächlich keine andere Glaubensgemeinschaft von Wiederherstellung spricht. Dieser Begriff ist eigentlich gar nicht so außergewöhnlich, dass man es bemerkenswert finden kann, wenn er in zwei verschiedenen Visionen vorkommt.

Doch egal, worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass sehr viele Menschen außergewöhnliche, da mit dem logischem Verstand nicht erklärbare, Erlebnisse haben und hatten. Viele sprechen nie darüber um nicht für verrückt gehalten zu werden und weil sie wissen, dass ihnen sowieso niemand glauben würde. Wenn jetzt aber jemand damit an die Öffenrtlichkeit geht und dabei die Auserwähltheits- und Botschaftsschiene fährt, dann würde ich ihn aufgrund meiner Erfahrungen erstmal unter den Begriff  "religöser Eiferer" oder "schlitzohriger Scharlatan" einordnen.

Ich denke, dass ich eigentlich ein ziemlich rational denkender Mensch bin, der immer für alles nach einer plausiblen Erklärung sucht, der nicht an "Wunder" glaubt, denn für mich existiert der Begriff  "Wunder" höchstens in seiner wörtlichen Bedeutung - eben, dass man sich über etwas wundert, das man nicht verstehen kann. Ich sehe in solchen Vorkommnissen keine Botschaft oder Bestätigung für die Existenz Gottes oder auch nur von etwas Außerirdischem. Und ja, ich habe solche Erlebnisse auch schon persönlich gehabt. Es waren zwar keine Erscheinungen, aber etwas, das man mit dem menschlichen Verstand auch unter Einbeziehung der psychischen Komponente, nicht erklären kann. Natürlich macht man sich darüber Gedanken und versucht eine logische Erklärung zu finden, aber irgendwann muss man eben damit leben, dass es die zur Zeit nicht gibt, also nimmt man es als gegeben hin. Was soll man sonst auch tun? Solche Erlebnisse sind jedenfalls tatsächlich absolut religions- und glaubensunabhänging und geschehen auch, wenn man sie nicht herbeiwünscht und nicht auf sie konzentriert ist. Denn im letzten Fall würde ich eher auf Selbstsuggestion schließen. Sie geschehen außerdem auch in Anwesenheit weiterer Personen, die dann alles bestätigen und genausowenig eine Erklärung dafür finden können. Und sie geschehen anscheinend öfter, als man animmt. Selbstverständlich sollte man versuchen dafür eine Erklärung zu finden, aber auf wissenschaftlicher Basis, und auf keinen Fall sollte man in sie irgend etwas Mystisches hineindenken. Damit entfernt man sich noch viel weiter von einer eventuellen Erklärung.

Wenn z.B. Menschen, die zum ersten Mal mit der Zivilisation in Berührung kommen, mit unserer Technik konfrontiert werden, werden sie wahrscheinlich total aus dem Häuschen sein und das wahrscheinlich als Zauber oder göttlich ansehen. Sie werden uns vielleicht anbeten und übermächtige Wesen oder Magier in uns sehen. Aber warum reagieren sie so? Weil sie die Funktion unserer Technik mit ihrem derzeitigen Wissensstand nicht verstehen können. Niemand von uns würde total von den Socken sein, wenn irgendwo ein Handy klingelt oder ein Computer eingeschaltet wird. Warum? Weil wir wissen, was das ist und wie es funktioniert.

Was ich damit sagen will - wenn wir etwas erleben, für das wir mit all unserem Wissen keine Erklärung finden können, dann sollten wir nicht den Fehler machen, dies als etwas Heiliges oder ein Wunder zu sehen, sondern uns nur einfach eingestehn, dass wir es zur Zeit eben nicht verstehen können, aber dass es ganz sicher auch dafür eine logische Erklärung gibt, die wir zwar suchen können, aber nicht erzwingen sollten. Und das kann durchaus etwas damit zu tun haben, wie du schon angeschnitten hast, dass wir vielleicht in gewisser Weise und unter gewissen Voraussetzungen - die bei uns ab und zu (wegen unseres derzeitigen Wissensstandes), nur zufällig entstehen - "Gott oder möglicherweise eine andere Dimension anzapfen". Das kann auch ganz unspektakulär ablaufen, wie einfach nur ein genialer Geistesblitz aus dem Nichts oder ein absolut unverständliches  starkes Gefühl, das uns in eine gewisse Richtung lenkt, mit der wir uns vorher gar nicht beschäftigt haben, und die sich dann später als richtig herausstellt. (Ich meine damit jetzt nicht dieses Zeugnis a la HLT, denn das wird einem ja suggeriert und ist nichts Unerklärbares.) Oder es kann eben (für uns) sensationell auch optisch und akustisch bemerkbar sein. Solche Möglichkeiten völlig auszuschließen und ohne jede Ãœberprüfung als Spinnerei abzutun, finde ich genau so falsch und engstirnig wie das Gegenteil, nämlich dies als Wunder oder eine Botschaft Gottes zu betrachten.

Selbstverständlich verändert so etwas einen Menschen, aber der Grad der Veränderung hängt dann sicher auch davon ab, wie sehr man das - je nach Kulturkreis mit Mystik, Gott oder Zauberei in Verbindung bringt. Wenn ich ein Todesnäheerlebnis hätte, dann wäre das für mich ein weiteres Puzzle in meiner Vermutung, dass die Existenz nach dem biologischen Tod in irgendeiner Form weitergeht. Aber ganz sicher, werde ich das eben erst nach meinem Tod wissen. Damit kann ich leben.

Denn egal, ob es jetzt ein "Nachherdasein" in irgendeiner Form gibt oder nicht - es wird für alle Menschen gleich gültig sein, so wie auch das biologische Leben und der Tod für alle Menschen gleich entsteht und abläuft, wenn auch unter individuellen Umständen. Das ist die Sicherheit, die es mir ermöglicht auch ohne Religion Halt im Leben zu finden. Ich lebe, altere und muss eines Tages sterben, genau so wie alle anderen Menschen auf dieser Welt, also wird es dafür einen Grund geben, auch wenn ich ihn jetzt noch nicht verstehe. Und sollte es doch keinen wichtigen Grund dafür geben, dann gilt auch das für alle Menschen gleich, dann könnte niemand etwas daran ändern, also warum sich dann darüber den Kopf zerbrechen? Da irgendeine Belohnung oder Bestrafung für das Leben hier, und vor allem von der "richtigen" Glaubensgemeinschaft abhängig, hinein zu interpretieren, kann nur dem Gehirn eines gewissenlosen "Gurus" entspringen, der versucht, mit der uralten menschlichen Angst vor "Gott", (dem Unerklärlichen) Menschen zu manipulieren und zu missbrauchen, um seine Egozentrik und Geldgier und sein Machtstreben zu befriedigen.

Ich will auch keine Steine werfen. Das ist nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema.

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