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Seite erstellt am 26.4.24 um 16:40 Uhr
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Verfasser: shana
Datum: Mittwoch, den 24. November 2004, um 22:33 Uhr
Betrifft: Religion verleiht Macht

> d.h. wenn man die gehorsamsgebundene Glaubenspraxis aufgibt, entzieht man der Kirche ein Machtmittel über ihre Mitglieder, denn mit der Angst vor dem göttlichen Liebesentzug kann man andere Menschen hervorragend manipulieren.X-(

dazu ein zugegebenermassen nicht ganz zum Thema passender  kurzer Auszug aus dem Buch "Schlangenkult und Tempelliebe - Sakrale Erotik in archaischen Gesellschaften v. Eluan Ghazal", das ich gerade lese.  - Vorsicht: Frauenliteratur und nichts für bibeltreue Christen:-)

---- Oft ist Spiritualität als bewusste Manipulation intendiert. Das Lächeln der Auguren besagt: "Wie leicht lässt sich das Volk betrügen, wenn man ein würdevoll-wissendes Benehmen an den Tag legt!" Religion verleiht Macht: Stellvertreter Gottes auf Erden zu sein, den Schlüssel zum Himmelreich in der Hand zu halten, als Beichtvater die Bilanzen jeder armen Seele zu kontrollieren, mit ewiger Strafe drohen zu können ... ist Macht. Bestimmen zu können, was "gut" oder "böse" ist, erlaubt oder verboten, heilig oder sündig, makellos oder schmutzig ... ist Macht. Im Christentum beispielsweise wurden erotische Freuden als schmutzig verteufelt, und die Folge davon war, dass Millionen von Menschen lebenslänglich von Schuldgefühlen geplagt wurden. Diese Seelenhaltung machte sie unsicher und damit beherrschbar. Sie fanden ihr Glück, ihr Himmelreich nicht mehr in ihrem eigenen Sein, sondern gaben die Schlüsselgewalt an kirchliche Würdenträger ab.

Angesichts solcher Machtstrukturen könnte man geneigt sein, auf das Sakrale, auf  Heiligkeit und Spiritualität gleich ganz zu verzichten, um die Zollbeamten und Grenzschützer dieses Jenseitsreiches endgütlig arbeitslos zu machen. Aber dies hiesse das Kind mit dem Bade auszuschütten. Es wäre ein Verlust.

Denn das Sakrale, wie ich es verstehe, ist lebendig und allgegenwärig,. Es ist weder an Orte noch an Sprachen, Formeln, Bücher oder Rituale gebunden und entzieht sich allen möglichen dogmatischen Definitionen. In jedem Diesseits ist immer auch das Jenseits mitenthalten. Es liegt an den einzelnen Personen, auf welche Art der Schwingung sie sich hier und jetzt einstellen. ----  usw.

Dies nur als kleiner Literaturtip für die mitlesenden Frauen.

Das Buch zeigt u. a. auch  in dem Kapitel "Symbole, Mythen, Bräuche: zerstört, entweiht, verdreht und angeeignet" sehr schön auf , wie die herrschenden Kulturen/Religionen sich bei ihren jeweiligen Vorgängern kräftig bedient haben und das praktisch durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurch. Frei nach dem Motto: "Alles nur geklaut.."

Gruss
Shana

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