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Verfasser: Hexe Datum: Montag, den 17. Mai 2004, um 5:57 Uhr Betrifft: Aber wie weit gehen diese Ãberlieferungen?
Liebe Renate,
> Es gibt Ãberlieferungen über die Vorgeschichte der Israeliten: Die Zeit der Patriarchen, die Zeit als Sklaven in Ãgypten, die Wanderung durch die Wüste Sinai. Leider besitzen wir über diese Periode wenig historisches Beweismaterial, sei es aus der Archäologie oder aus anderen alten Quellen. Die früheste Epoche, die auch tatsächlich ausreichend belegt ist um ein Bild der biblischen Gesellschaft zu entwerfen, ist das 12. Jahrhundert v. Chr., die Zeit, in der die Israeliten sich in dieser Region niederlieÃen.
Die Bibel wurde, so die allgemeine exegetische Auslegung, in der nachexilarischen Zeit geschrieben. Und zwar von Angehörigen der Priesterkaste, die mit ihrem Werk mehrerlei Dinge erreichen wollten: Die Zementierung des patriarchalischen Einen Gottes, die Vormachtstellung in der sie umgebenden Gesellschaft, und die "ethnische Säuberung" von allen, die diesem Bild nicht entsprechen wollten!
Wenn es Dich oder andere interessiert, könnte ich eine Abhandlung darüber schreiben, was Exegeten (jüdische und christliche), sowie feministische Theologinnen und Ethnologinnen dazu geschrieben und geforscht haben. Dann würde deutlich, das "Jahwe" nichts weiter als ein lokal unbedeutender Hirtengott war, und "Elohim" in den unterschiedlichsten Formen ge(miss)braucht wurde!
Es würde aber einige tage dauern, da ich alles zusammensuchen und querlesen müsste, um die richtigen Zitate zu finden, die prägnant genug sind, um auch von mit der Materie nicht so vertrauten Personen verstanden zu werden!