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Verfasser: Teefax Datum: Sonntag, den 25. Januar 2004, um 12:26 Uhr Betrifft: Der K(r)ampf um den Zehnten
Ich muà hier mal meine Erfahrung wiedergeben, wie man sich selbst bei ansonsten sehr ehrbaren und respektablen Freikirchen sich manchmal einen abkrampft, wenn es darum geht den Leuten den Zehnten oder sonstige Spenden zu entlocken.
In einer Predigt, die ich mal erleben durfte, gab es die âBeweisführungâ , daà der Zehnte für die Jetztzeit gegeben wurde: Es wurde darauf hingewiesen, daà das Wort ZEHNTEN im Hebräerbrief (Kap. 7) âerwähntâ wurde, und der Hebräerbrief im Neuen Testament âstehtâ und somit der Zehnte für die neutestamentliche Gemeinde gilt.
Grober Schönheitsfehler: Im Kapitel 7 geht es zunächst mal nur um die Erklärung des melchisedekischen und levitischen (Frage: levitisch=aaronisch ????) Priestertums. Es wird u.a. Abraham erwähnt. Freikirchen beziehen diese Textstelle üblicherweise auf alttestamentliches und vergangenes, nur die Mormonen wollen den Bezug zur Jetztzeit herstellen und âbeweisenâ mit der Erwähnung der Priestertümer im Hebräerbrief ihre Gültigkeit für heute. So aber merkwürdigerweise nicht, wenn es um den Zehnten geht. Wenn ich den durchaus schwierigen Text richtig interpretiere, soll mit dem Zehnten nur eine Hierarchie zwischen den Priestertümern nachgewiesen werden, da âder Niedere an den höheren den Zehnten zahlt und der Höhere den niederen segnet, und nicht umgekehrtâ Man muà diesem Text ziemlich viel Gewalt antun, wenn man das Priestertum ins alte Testament âverbannenâ will aber zugleich den Zehnten zur neutestamentlichen Ordnung erheben will.Die Mormonen haben hier in der Tat einen intelligenteren Weg gewählt. Da sie um die Schwierigkeit wissen, die Erfüllung eines aufgehobenen Gesetzes erzwingen zu wollen, haben sie den Zehnten ausdrücklich durch eine neuzeitliche Offenbarung wieder zum Leben erweckt. Die Freikirchen, die auf Grund ihres Bekenntnissen zur abgeschlossenen Offenbarung einen solchen Schritt nicht wagen werden, werden sich auch zukünftig einen abkrampfen müssen, wennâs umâs liebe Geld geht.
GrüÃe
Teefix