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Seite erstellt am 18.4.24 um 21:31 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Donnerstag, den 22. Januar 2004, um 22:12 Uhr Betrifft: mangelnde Lebenserfahrung
> Selbst wenn Kirchengegner damit drohen sollten seine Kinder umzubringen, falls er seinen Glauben nicht verleugnen würde, könnten ihn nicht dazu bewegen die Kirche zu verleugnen.
Ich denke, solch fanatisches Gerede ist unter Mormonen sehr weit verbreitet. Es baut ein klares Feindbild auf ("Kirchengegner") und bringt extreme Forderungen ("Glauben verleugnen") und Folgen ("Kinder umzubringen") ins Spiel. Es ist einfach über Dinge zu reden (philosophieren will man das ja nicht nennen), die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintreten werden.
Aber wie siehts denn mit einer Tochter aus, die sich nicht bis zum Tod gegen eine Vergewaltigung gewehrt hat? Wie sieht es mit dem Sohn aus, der wegen einer sexuellen Ãbertretung ausgeschlossen wurde oder gar aus Ãberzeugung ausgetreten ist? Das sind für den braven HLT Tragödien, mit denen er innerhalb seines Glaubenssystems nicht wirklich umgehen kann. Aber dann wird man ganz schnell sehen, wie sich der Fanatismus (glücklicher Weise bei den meisten HLT) verflüchtigt oder zumindest abmildert.
Dazu bedarf es natürlich Lebenserfahrung. Man muss schon mal durch das Tal der Tränen gewatet sein. Nicht jeder bringt die Kraft auf, die Mormonen aufzugeben. Aber sie fangen an, über solch schlaue Sprüche nachzudenken und vorsichtiger zu sein. Junge Menschen haben meist recht wenig Lebenserfahrung. Diese schreien denn meist auch am lautesten. Ihnen fehlt die Weisheit.
Ich würde dieses (HLT-typische) Verhalten nicht überbewerten. Ja, die Mormonen fördern ein solches Verhalten. Aber sie lassen den Menschen (meist) auch den Raum, ein selbstreflektierendes und einfühlsames Dasein zu fristen, ohne sie dafür auszuschlieÃen. Das ist doch schon was.