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Verfasser: Gunar
Datum: Dienstag, den 20. Januar 2004, um 14:57 Uhr
Betrifft: Presse-Meldungen vom 17.4.2002

Mindestens 95 Millionen Euro sind spurlos verschwunden. Der Verbleib der Gelder gutgläubiger Anleger konnte auch nicht in dem seit September andauernden Prozess gegen die Wabag-Bosse Erich Dallinger (52) und Harald Staiger (60) geklärt werden. Gestern fielen endlich die Urteile: je acht Jahre und zwei Monate Gefängnis wegen gemeinschaftlichen Betruges!

Münchner Merkur

Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der ehemaligen Beratungsgesellschaft WABAG sind vor dem Landgericht München wegen Betrugs und Subventionsbetrugs zu je acht Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Zwei frühere Mitarbeiter der beiden erhielten im vergangenen Jahr vier und acht Jahre Freiheitsentzug.

Lübecker Nachrichten

Einer der größten Wirtschaftsstrafprozesse in München ist gestern mit hohen Freiheitsstrafen für die zwei Angeklagten beendet worden. Wegen Betruges, Subventionsbetruges und Gründungsschwindel wurden Erich D., 52, und Harald St., 60, zu jeweils acht Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Die Angeklagten waren Aufsichtsratsvorsitzender beziehungsweise Vorstand der Wirtschaftsanalyse und Beratungs AG (Wabag), die Tausende von Kapitalanlegern und die Öffentliche Hand um insgesamt rund 146 Millionen Mark prellte. Rechtsberater der Wabag war Max Strauß. Gegen ihn wird weiter ermittelt.

Die Wabag war 1992 in Oberhaching mit dem Ziel gegründet worden, umweltfreundliche Recyclinganlagen und Bio-Kraftwerke in strukturschwachen Gebieten Ostdeutschlands zu errichten. Tausende von Anlegern investierten in das Öko-Projekt, auch die öffentliche Hand bezuschusste die Anlagen. „Die Angeklagten hatten den bedingten Vorsatz, dass es schief gehen konnte und sie haben das billigend in Kauf genommen“, sagte Staatsanwalt Norbert Riedmann.

In geschönten Emissionsprospekten wurde den Investoren eine „idiotensichere Anlage“ vorgegaukelt. Reale Kosten wurden einfach verschwiegen oder schöngerechnet. „Es entstand der Eindruck bei den Anlegern, sich in ein gemachtes Nest zu setzen“, so Riedmann. Die eigentlichen „Herrscher“ der Wabag seien Erich D. und Harald St. gewesen, die sich auf ein willfähriges Personal stützen konnten. Viele Mitarbeiter gehörten wie die Angeklagten zur Glaubensgemeinschaft der Mormonen. Vorstandsmitglied Michael B., 40, war bereits im Oktober zu vier Jahren, der einschlägig vorbestrafte Kaufmann Axel F., 53, zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Die beiden hatten die Vorwürfe eingeräumt, Erich D. und Harald St. dagegen hatten stets ihre Unschuld beteuert. Gestern nun legten auch sie über ihre Verteidiger Klaus Leipold, Thomas Kuhn und Stephan Tschaidse ein Geständnis ab, das den Weg für ein schnelles Prozessende frei machte. Die Anwälte betonten, dass sich ihre Mandanten nie persönlich bereichert, sondern stets an den Erfolg des Unternehmens geglaubt hätten. „Die Angeklagten bedauern, ihre Familien in den Ruin getrieben und Anleger geschädigt zu haben“, erklärte Tschaidse. Die Strafkammer unter Vorsitz von Richter Wolf-Stefan Wiegand wertete das „späte Geständnis“ ebenso strafmildernd wie den Umstand, dass die Angeklagten bereits seit 27 Monaten in U-Haft sitzen.

Süddeutsche Zeitung

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