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Seite erstellt am 28.3.24 um 16:36 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 17. Dezember 2003, um 15:37 Uhr
Betrifft: Missverständnis

Hallo Patty,

>Eine Bekannte von mir ist selbst Psychologin und sagte, daß Verdrängung eine Art von Selbstheilung ist.

Sie meint doch wohl eher Selbstschutz, nicht Selbstheilung. Diese Art von Selbstschutz ist in einem akuten Fall sicher ganz nützlich, aber auf Dauer falsch.

>Ich möchte nur nicht, daß jemand in ein Loch fällt, was aufgegraben wurde, obwohl schon Gras darüber gewachsen war.

Wenn etwas verarbeitet ist, kann man gar nicht mehr in ein Loch fallen, egal wie sehr jemand gräbt. Das ist ja der Sinn von Verarbeitung.

>Ich finde man muß unterscheiden zwischen Menschen, die ihre Probleme durch die Jahre von selbst gelöst haben, durch zum Beispiel Abstand, oder zwischen Menschen, die in einer traumatisierten oder posttraumatisierten Erkrankung leben.

Darin gebe ich dir vollkommen Recht und das tue ich auch. Ich habe doch nicht gemeint, dass jeder ehemalige Sektenangehörige eine Therapie braucht. Das wäre reichlich übertrieben. Vieles kann man selbst verarbeiten und dann ist es auch keine Belastung mehr, die das Leben negativ beeinflusst. Denn wenn man etwas verarbeitet hat, dann hat man es nicht verdrängt. Verdrängen und Abstand gewinnen, sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Ich wollte lediglich zu deiner Aussage ...

Ein Psychologe wird aus deinem Mann alles herausquetschen wollen was herauszuquet-
schen geht. er wird nochmal durch die Hölle gehen !!!

... anmerken, dass das völlig normal und richtig ist. Es ist ein Teil der Heilung und ein Zeichen, dass die Therapie wirkt. Ansonsten habe ich eigentlich ganz allgemein gesprochen und nicht nur Sektenopfer gemeint. Und ich stimme dir auch darin zu, dass es viele "schwarze Schafe" unter den Therapeuten gibt. Andererseits hört man ja meist nur von den negativen Ereignissen, die positiven sind nicht sensationell genug um weiter erzählt zu werden. Genau diesen Aspekt benutzen z.B. die Zeugen Jehovas, in dem sie in ihren Zeitschriften immer wieder die negativen Ereignisse dieser Welt in großer Aufmachung bringen um ihren Mitgliedern zu suggerieren, dass die Welt außerhalb schlecht ist und sie nur in der Sekte sicher und geschützt sind. Die HLTs tun das prinzipiell auch, nur weitaus weniger auffällig und deutlich. Das macht ja ihre Gefährlichkeit aus, dass sie in ihrer Manipulation sehr subtil vorgehen, so dass man auf oft sehr lange nicht bemerkt, was da gespielt wird.

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