Beitrag 17 von 29 Beiträgen. |
Seite erstellt am 20.4.24 um 15:58 Uhr |
Verfasser: Rainer Datum: Sonntag, den 7. Dezember 2003, um 21:17 Uhr Betrifft: Peterson & Co
> Nach wie vor bin ich Christ und liebe den Herrn. Folglich glaube ich daran, dass ein Leben im Geist (nach der Definition von Paulus) einem Leben in Verantwortung und Würde entspricht. Ich halte es nicht für gut, sich hemmungslos zu besaufen oder halte die Neigung, allen sexuellen Impulsen (sofern das möglich ist) immer nachzugehen nicht für richtig.
Also grundsätzlich stimme ich dir zu. Aber die Kirche geht in diesem Bereich ja noch ein paar Schritte weiter. Man beschränkt sich nicht darauf zu sagen, dass Masturbieren angeblich nicht gut sei, sondern das Sexualverhalten von Jugendlichen wird auch heute noch von einigen Bischöfen in Interviews mit hinterfragt und z. T. dann auch mit Sanktionen belegt. Nicht, dass ich Probleme hätte, mit anderen über dieses Thema zu sprechen, aber meiner Meinung nach hat niemand das Recht, einen Jugendlichen (oder Erwachsenen) in einem Priestertumsinterview nach solchen Gewohnheiten zu fragen. Als Bischof habe ich es deshalb kategorisch abgelehnt, mich auf diese Weise in die Intimsphäre der Mitglieder einzumischen, auch wenn es von mir erwartet wurde.
Das an anderer Stelle veröffentlichte Zitat von Peterson kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Das Verfalldatum dieses Zitats dürfte schon seit Jahren überschritten sein. Auch das Wunder der Vergebung ist heute sicher kein MaÃstab mehr. Sollte es dennoch jemanden geben, der hierauf die Sexualerziehung seiner Kinder aufbaut, dann werden diese Kinder mit Sicherheit in ihrer sexuellen Entwicklung gehemmt sein oder aber sich darüber hinweg setzen und dafür jahrelang mit Gewissensbissen leben. Im Grunde könnte man so etwas auch seelische Misshandlung nennen.