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Verfasser: Nyu
Datum: Donnerstag, den 13. November 2003, um 13:29 Uhr
Betrifft: Joseph Smith und prophetische Gaben der Kirchenführer

in einem "anderen Forum" hat Steve Benson (Enkel von Ezra Taft Benson) vor einigen Tagen einige sehr erhellende Details über seinen Grossvater präsentiert, einschliesslich der noch viel erhellenderen Reaktionen der Kirchenführer und seiner Familie auf den Gesundheitszustand des "Propheten".
Unter den verschiedenen Behauptungen von Steve fand sich auch folgende:
--not once did I hear ETB delve in any meaningful detail into personal revelatory experiences that he supposedly had in Mormon temples with the divine--other than to say, in answer to my direct question, that they were "too sacred" to talk about;

Freie Übersetzung (auch im Kontext mit den anderen Vorwürfen):
Niemand in meiner Familie hat jemals etwas von persönlichen offenbarenden Erlebnissen in Tempeln erzählt. Auf die direkte Frage nach solchen Erlebnissen gab Opa immer die Antwort, es sei "zu heilig", um darüber zu sprechen.
Tatsächlich hört man diese Antwort wohl auch öfter, wenn man der Kirchenführung direkte Fragen nach der prophetischen Gabe oder anderen Gaben des Geistes stellt.

Auf der anderen Seite werden "faith promoting stories" sehr gerne erzählt (Krankenheilungen im Tempel usw.) wenn man selber so etwas schon einmal erlebt hat.

Joseph Smith schien ja eher nicht diese Neigung zu haben, nicht über geistige Erlebnisse sprechen zu wollen. Tatsächlich schien er eher recht extrovertiert bezüglich seiner Erfahrungen mit der "Welt jenseits des Schleiers".
Minderjährigen Frauen ist Joseph Smith ja entgegen getreten mit der Aussage, dass ein Engel mit einem gezogenen Schwert ihm sagte, dass jener J.S. töten werde, wenn er seinem "Gebot", das junge Mädchen zu heiraten, nicht nachkommen würde.
Dieser Engel mit dem gezogenen Schwert war auch zu anderen Gelegenheiten recht hilfreich, z.B. als es darum ging, Ressourcen für den Bau der Nauvoo Mansion zu sammeln usw.
Joseph Smith teilte immer wieder gerne mit, welche Visionen oder Offenbarungen er gehabt habe und welche Propheten und sogar den Herrn persönlich er gesehen habe.
Bestimmt gibt es auch hier wieder Erlebnisse, wo Joseph Smith behauptete, dass ein bestimmtes Erlebnis "zu heilig" sei, um es mitzuteilen (z.B. von LuB 76 nur "einen hundertsten Teil" offenbart usw.)

Aber bei den heutigen Kirchenführern stossen wir regelmässig auf ein "heiliges Schweigen", wenn es um solche Erlebnisse geht.
Auf der anderen Seite berichten die lokalen, regionalen und globalen Kirchenführer aber recht freimütig über solche geistigen Erlebnisse, wenn sie tatsächlich einmal passieren.
Ich erinnere mich daran, dass es einen rechten Starruhm um eine Schwester in den USA gab, die wohl Witwe war oder geschieden und die mit ihren 5 Kindern hoffnungslos überfordert war. Als sie darum bat, zu Gott zurückkehren zu dürfen, sagte der Herr ihr, dass sie nicht zu ihm kommen dürfe, da sie dann nie wieder heimkehren wolle, er aber gerne zu ihr kommen könne.

Mir sind viele solcher Erlebnisse bekannt, die recht gerne mitgeteilt werden, wenn sie dann doch mal geschehen. Ich möchte dieses persönliche Erlebnis dieser Frau keinesfalls herabwürdigen und finde solch eine Offenbarung wunderbar, aber darum geht es hier nicht. Bezogen auf diese von der Mitgliederschaft der Kirche erwartete direkte Verbindung zwischen den GAs und dem Heiligen Geist und dem Herrn, stossen wir immer wieder auf "heiliges Schweigen" ich frage: warum?

Seit Joseph Smith gab es doch nur noch wenige nennenswerte Offenbarungen oder Visionen, die für die Kirche insgesamt von Belang gewesen wären und die der Kirche als solche bekannt gemacht worden wären "...so spricht der Herr: Wahrlich, ich sage Euch..."

Die amtlichen Bekanntmachungen oder die Freigabe des Priestertums an alle (auch "Schwarze") Menschen oder der Proklamation der Kirche über die Familie zählen meiner Meinung nach nicht, da diese nicht als spontane Offenbarungen durch den Geist Gottes kamen, sondern eher den Menschen und ihrer Aufgabe, die Kirche "zu managen" selbst zugeschrieben werden müssen. Somit haben diese Erlebnisse einen ganz anderen Charakter als die Offenbarungen der Heiligen Schrift oder der Offenbarungen und Visionen von Joseph Smith.

Ist Euch auch so etwas einmal aufgefallen und wie argumentiert Ihr hier?
Sind die HLT-Apostel "Propheten, Seher und Apostel"?

Henning

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