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Verfasser: Nyu
Datum: Mittwoch, den 5. November 2003, um 19:22 Uhr
Betrifft: neue Statistiken über den US-Bundesstaat Utah

Utah ist der Staat mit der höchsten Unsicherheit in der Versorgung der Haushalte mit Lebensmitteln 

von Jacob Santini
The Salt Lake Tribune, 04.11.2003

Kein Staat in den USA hat einen höheren Prozentsatz an Privathaushalten, die sich darum Sorgen machen müssen, wo sie ihr Essen herbekommen sollen, als die Bürger des US-Bundesstaates Utah, behauptet eine Studie des US-Agrarministeriums.   
Ca. 15.2 Prozent der Einwohner Utahs waren von 2000 bis 2002 „hungergefährdet“  veröffentlichte das Agrarministerium am Freitag, letzter Woche in seinem „Household Food Security Report“. Kein anderer US-Bundesstaat erreichte einen Wert von über 15%; der Bundesdurchschnitt aller Staaten liegt bei 10,8% der Bevölkerung – fast 35 Millionen Männer, Frauen und Kinder landesweit.
“Es ist schwer, an Essen zu kommen“, sagt Charlie, der am Montag im Dienstzentrum der Heilsarmee in Salt Lake City Dienst tat. Er bat darum, dass sein Nachname nicht veröffentlicht werden möge. „Du machst dir einfach mehr Gedanken darum, wie du deine Miete bezahlen kannst.“
Charlie und seine Frau sind mit ihren sechs Kindern im September nach Utah gezogen, nachdem er seinen 700 US$/Woche-Job in einer Baufirma in New Mexico verloren hatte.
Wärend er auf die Genehmigung für Essensmarken wartete, verliess sich seine Familie auf karitative Kücheneinrichtungen in Salt Lake City.
Gemäss dieses Berichts würden ohne Zugang zu solchen Einrichtungen viele Einwohner Utahs Hunger leiden müssen.
Von den Haushalten, die solche Versorgungsengpässe erlebten, gaben 4,6% an, dass sie zu einem beliebigen Zeitpunkt wärend des Umfragezeitraums de facto nichts zu essen hatten. Somit erreicht Utah die dritthöchste Hungerstatistik nach Oklahoma und Oregon.
Dieser Bericht ist „ein Bericht darüber, wie arm arme Familien wirklich sind“ stellt Gina Cornia, Vorsitzende von Utahns Against Hunger, fest.
Der Bericht des Agrarministeriums basiert auf Daten des U.S.-Büros für Volkszählung, welches in seinen Fragekatalogen auch Fragen über Lebensmittel, Familie und Hunger vorsieht.
Ãœber einen Dreijahreszeitraum, der im September 2000 begann, wurden 1.701 Einwohner Utahs befragt.
Der Ökonom Jeff Thredgold meint, dass obwohl er von diesem aussergewöhnlichen Ergebnis für Utah erstaunt ist, hatte die Wirtschaft des Staates innerhalb dieses Zeitraums auch sehr unter der Konjunktur gelitten
“Wenn man in diesem Umfang durch eine Rezession gegangen ist, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, dann wird es manche geben, die einfach durch das Netz fallen,“ sagt Thredgold. „Ganz klar gibt es einen Bedarf.“
Thredgold meint, dass in dem Zeitraum dieser Befragung Utah nicht nur die Bankrottstatistiken anführte, sondern auch an zweiter Stelle der Hausverkäufe stand. Tausende von Arbeitsplätzen wurden gestrichen und die Landesregierung strich den Staatshaushalt um über 600 Mio. US$ wärend der letzten zwei Jahre.
Die Wirtschaft des Bundesstaates signalisiert einen Umschwung in der Arbeitslosenstatistik, die im September 5,1% erreicht hatte, nachdem sie im September 2002 noch bei 6,2% stand.
Aber die Bedürftigen bei der Heilsarmee zeigen einen anderen Trend auf. „Die unglaubliche Anzahl von Menschen, die wir hier versorgen müssen, kann einen schwach machen,“ sagt Kathy Scott, Pressesprecherin der Heilsarmee.
Im Oktober versorgte die Heilsarmee 539 Familien im Vergleich zu 401 Familien im September und 303 Familien, die von der karitativen Küche im August Essen bekamen.
Cornia von Utahns Against Hunger sagt, dass ihre Organisation diese Form von karitativer Hilfe nicht als die effektivere Form der Abhilfe betrachtet und so Familien nicht wirklich aus der Routine „Lebensmittelknappheit“ geholt werden können.
“Dies ist keine Antwort auf den Hunger,“ sagt Cornia. „So kann man vielleicht ein oder zwei Mal Abhilfe schaffen, aber öffentliche Küchen verfehlen letztlich doch die nachhaltige Wirkung.“
Bundesweit, sagen öffentliche Stellen, macht es mehr Sinn, arme Familien mit durch Bundesmittel finanzierte Programme wie Essensmarken, dem Frauen-, Säuglinge- und Kinderprogramm (WIC) und dem Schulessen und –frühstück Programm zu unterstützen.
“Wir brauchen keine neuen Programme,“ sagte J. Larry Brown, der Leiter des Center for Hunger and Poverty bei der Brandeis Univerity in Waltham, Massachussetts. „Wir brauchen nicht noch mehr Bürokratie, wir brauchen einfach nur Programme, die sich bereits bewährt haben.“
Aber die Teilnahme an diesen Programmen ist eher schwach. Nur 54% der Familien, die zur Teilnahme an einem dieser drei Programme berechtigt sind, haben, gemäss einer Analyse des Berichts des Agrarministeriums durch die Brandeis Universität, diese beantragt.
jsantini@sltrib.com - Author des Artikels in der Salt Lake Tribune

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