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Verfasser: Elvira
Datum: Mittwoch, den 5. November 2003, um 0:14 Uhr
Betrifft: Gesucht und gefunden

Hallo Susanna,
Du erinnerst mich mit Deinen Sehnsüchten sehr an meine postmormonische Phase, außer, dass ich mir nicht gewünscht habe, gerade mit diesen Leuten eine neue Gemeinde aufzubauen.
Aus Erfahrung halte ich es nicht für ratsam sich nicht gleich nach der HLT eine andere Kirche/ Gemeinde zu suchen. Es ist wichtig die alten Erfahrungen aufzuarbeiten und vor allem nach so vielen Jahren der Bevormundung selbst einen Zugang zum NT zu finden, zu erkennen, was für einem selbst wichtig ist, wozu man tatsächlich berufen ist, wie man leben möchte, wie die ganz alltägliche Lebensführung sein soll. Um das für sich rausfinden zu können ist es gut eine Zeit der Leere und Einsamkeit zu ertragen. Dazu gehört vielleicht auch der Mut zum Risiko, dass sich in dieser Zeit eventuell herausstellen wird, dass der eigene Weg weg vom Christentum führt.
Gleich wieder aktiv sein zu wollen, Dinge tun zu wollen, eine Gemeindeleben mittragen wollen,  Energie haben zu müssen, das ist so typisch mormonischer Aktionismus, von dem man sich erst mal verabschieden muss.

Wenn man nach einer neuen religiösen Gemeinschaft sucht, sollte man gezielte Vorstellungen haben, was man nach dem Fehlschlag bei den Mormonen nicht mehr will, oder  was einem nun ganz wichtig ist, was man in der HLT Kirche vermisst hat. Dazu ist eben die Auszeit notwendig.

Eine Gemeinschaft wie Du oder wie Henning sich erträumen (zumindest hab ich Euch so verstanden ) gibt es schon, aber sie sind tatsächlich sehr rar und nach meinen Erfahrungen keine großen Gruppen.
Es ist mir gelungen eine solche Gemeinschaft zu finden. Wir sind nur wenige aber ich  fühle mich mit  den  Menschen die aus ganz unterschiedlichen Denominationen kommen (u.a. sogar ein jüdisches Ehepaar/ Holocaustüberlebende ) sehr wohl und ich kann mit ihnen gemeinsam meine Vorstellung von christlichem Leben, Gottesdienst und Gemeinschaft verwirklichen. Mehr möchte ich dazu hier nicht sagen, weil das sonst gewaltig an Missionierung erinnert und das möchte ich auf alle Fälle vermeiden. Aber ich bin zu einem privaten Austausch bereit.

> Ach, was wäre ich ohne meine Träume?
Träume sie nur weiter Deine Träume,  je klarer sie werden desto besser kannst Du sie eines Tages wahr werden lassen.

>Trotz meiner pazifistischen Grundeinstellung bin ich in einigen Tagen zu einem Krisengespräch zu meinem Pfahlpräsidenten bestellt!

Ich wünsche Dir viel Kraft für dieses Gespräch, dass Du  dort rüber bringen kannst, was Dein Anliegen ist. Ich finde es sehr mutig von Dir als Frau, Dich dem Priestertum in den Weg zu stellen. Und wenn es hart werden sollte, dann kann ich Dir als Trost nur sagen, dass mein PP mich am Ende nicht mal mehr eines Blickes gewürdigt hat.

> (Ich habe einen Teil meiner Fragen zur Kirche dem zuständigen CES-Beauftragten präsentiert und der fand meinen Stil nicht kommunikationsfähig. Ich würde Euch meinen kompletten e-mail-Verkehr gerne mal zeigen, um Euch von meinem und auch von seinem Stil zu überzeugen, aber wahrscheinlich tu ich´s nicht. Bin nicht aufrührerisch genug....

Du kannst Dir sicher denken, dass uns das brennend interessieren würde.;-)

Alles Gute
Elvira

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