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Verfasser: Nyu
Datum: Montag, den 3. November 2003, um 15:28 Uhr
Betrifft: ich verstehe nicht

Eve,
Deine Namensvetterin aus dem Garten Eden hatte echt mehr zu sagen. Sie konnte ihren kalifornischen Surfer Adam (wie seit dem Tempelfilm ja jeder weiss, dass Adam eben genau so ausgesehen hat) super überzeugen.
Ich habe ja auch nichts gegen einen guten Witz, wie Du weisst, selbst wenn den nicht immer jeder witzig finden kann - zugegeben, ich habe halt meinen eigenen Sinn für Humor.
Ich verstehe Dich nicht. Du hast bestimmt in den letzten vier bis sechs Wochen ein gutes Dutzend Beiträge gegeben und nicht einer war darunter, wo Du überhaupt irgendeine Aussage getroffen hättest. Natürlich ist dies ein freies Land und natürlich ist dies auch ein recht freies Forum, d.h. Du kannst gerne auch mal bullshit erzählen, so wie ich das ja fast ausnahmslos mache...
Aber wenigstens führe ich mal einen Satz zuende.

Noch eine Anmerkung. Vor einigen Wochen hast Du Michael Ende zitiert. Dein Zitat "Tu, was Du willst" war aus dem Zusammenhang zitiert und bezog sich nämlich auf das "Aurin", das Atreju der Junge durch seine Abenteuer um den Hals trägt und sein sprichwörtliches "Spiegelbild" Bastian Baltasar Bux schliesslich erhält, nachdem er die Reise nach Phantasia erfolgreich geschafft hat.
Bastian wurde dann von der kindlichen Kaiserin gesagt, dass er tun könne, was er wolle. Er könne sich wünschen, was er wolle und hätte unbegrenzte Wünsche frei. Von der kindlichen Kaiserin bekommt er das Aurin (zwei Schlangen, eine weisse und eine schwarze, die sich gegenseitig in den Schwanz beissen, eine Anspielung auf Yin und Yang) überreicht auf dessen Rückseite steht "Tu, was Du willst".
Bastian darf sich wünschen, was er will und vergisst mit jedem Wunsch, seiner Leidenschaft und Ignoranz folgend, seine eigene Identität. Letztlich werden seine ehemaligen Freunde (Atreju und Fuchur, die kindliche Kaiserin, durch seinen Stolz seine ärgsten Feinde, obwohl ihre Liebe zu ihm bleibt. Zum Schluss hat er alle Erinnerungen, einschliesslich sogar der letzten Erinnerung an den Kern seiner Identität - seinen Namen - vergessen und kann sich nichts mehr wünschen.
Erst jetzt erfährt er, dass "Tu, was Du willst" nicht etwa heisst, tun zu können, wozu man gerade den Wunsch hat und wozu man gerade Lust hat, weil das nämlich dazu führt, dass man seine Identität verliert. Sondern "Tu, was Du willst" heisst, dass man das aktiv tun sollte, woraus Deine Essenz, der Kern Deines tiefsten und innersten Wunsches wirklich gemacht ist.
Dieses zu erkennen ist aber ein langer Prozess, der durch Erfahrungen zu Weisheit führt - Bastians Erfahrungen haben ihn durch sein Leben in Phantasien bis ans Äusserste seiner Leidenschaften geführt, um ihn letztlich völlig nackt, wie ein Baby und unfähig zu handeln, auf die Hilfe seines besten Freundes Atreju angewiesen zu machen.
Und hier beissen sich die beiden Schlangen wieder selbst in den Schwanz. Weisheit würde zu Erfahrungen führen, aber die Erfahrungen erst führen zu Weisheit. Wieder Yin und Yang.
Übrigens interessant gemischt mit christlicher Bildhaftigkeit, weil Atreju letztlich nämlich an Bastian ein Sühnopfer vollbringt und ihn "erlöst".

Wahrscheinlich kanntest Du das schon, da Du ja sicher weisst, mit welchen Zitaten Du da um Dich wirfst.

Gruss,
Henning

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