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der Beitrag:
Verfasser: Teefax
Datum: Samstag, den 25. Oktober 2003, um 15:29 Uhr
Betrifft: 2 Gründe, warum Kimball recht behielt

Gib die Polygamie auf, und du gibst den Mormonismus auf.

(wen ich mit diesem Thema anöde, weil es hier wahrscheinlich schon x-mal breitgetreten wurde, bitte das Posting ignorieren)

Dieser Satz soll angeblich von Kimball stammen. Ich will hier mal aufzeigen, wie sehr er damit eigentlich recht behalten hatte.

1.) Bislang ist jeder Versuch, die Begriffe „Mormonen“ und „Polygamie“ voneinander zu trennen, gescheitert.
Irgendwie kommt das Thema – zum Leidwesen der Mitglieder – immer wieder hoch. Gute moralische Mitglieder geraten durch den Schatten ihrer Geschichte in ein falsches Licht, Gerichtsurteile in den USA bringen das Thema in die Presse und  Medien,  schlampige Recherchen einzelner Zeitungen (denke hier besonders an gewisse 4 Buchstaben) bringen zusätzlich die Kirchenführung in Rage.
Irgendwie hatte der alte  Kimball recht: man muß den Mormonismus aufgeben, um das leidige Thema loszuwerden.

2.) Viel interessanter finde ich  aber mein anderer Gedanke zu diesem Thema:
Viele Menschen, die das unglaubliche Pech haben, ihren Ehepartner in frühen Jahren durch einen  plötzlichen Tod zu verlieren, denken an eine erneute Heirat. In traditionell-christlichen Kreisen kein Problem: Der Tod eines Partners ist eine legitime Scheidung ( „bis das der Tod euch scheidet“), der Weg zu einer neuen Heirat ist also grundsätzlich geebnet. Bei Mormonen ein Problem: Die Ehe (im Tempel) gilt ewig !!!
Man steht steht vor der Entscheidung entweder lebenslänglich ohne Partner weiterzuleben mit einer Vertröstung auf später, oder aber, durch erneute Heirat, in die (geistige) Polygamie einzutreten (Wird dies in der Praxis gemacht, wenn ja, wie häufig kommt sowas vor ?)
Kimball hat also wieder recht: man kann den Mormonismus nicht aufgeben, ohne fundamentale mormonische Lehren in Mitleidenschaft zu ziehen. 

Warum ich das alles schreibe:
Während meiner Auseinandersetzung mit den Mormonen fiel mir folgendes auf:
Man hört immer wieder Argumente die sinngemaß lauten, daß das Thema Polygamie eh „abgehakt“ sei, daß es sie nicht mehr „gäbe“ (grade eben von mir widerlegt worden) und das es viel wichtigere Dinge gibt die die Kirche ausmachen, als gerade nur dieses eine Thema.

Doch so kann man nur argumentieren, wenn die HLT die einzige Kirche mit christlichen und moralischen Grundsätzen wäre. Da es aber auch noch eine Menge anderer Kirchen mit vergleichbaren religiösen Grundsätzen gibt, kann auch eine Lehre über das Verständnis von Ehe einen wichtigen Beitrag zum JA oder NEIN zu einer Religionsgemeinschaft bedeuten.
Wie wichtig diese prinzipielle Vielehe auch für das mormonische Eheverständnis heute noch ist, habe ich versucht in Punkt 2 darzustellen. Mich würde nur noch interessieren, in wieweit diese Zusammenhänge tatsächlich im Bewusstsein eines aktiven Mitglieds ist, und wie es damit umgeht.

Fazit: Kimball hatte recht, aber etwas anders als er sich das dachte. 

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