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Verfasser: Gunar
Datum: Mittwoch, den 15. Oktober 2003, um 0:33 Uhr
Betrifft: Taten sprechen lauter als Worte

> Sekten sind Sekten und die STA sind in keinster Weise besser als die HLT-Mormonen.

Auch wenn ich dir in deinem Beitrag beipflichte und die STA ebenfalls als Sekte ansehe, so denke ich doch, dass eine Differenzierung angebracht ist.

Unsere Erfahrungen haben uns sehr dafür sensibilisiert, dass die Außendarstellung bei Weitem nicht dem wahren Erscheinungsbild entsprechen muss. Gerade die HLT-Führung hat das ja schon ziemlich perfektioniert, indem sie Unsummen für PR-Arbeit ausgibt, ohne dass sich im Inneren etwas Wesentliches ändert. Wenn da nicht die überaus bekannte überaus unrühmliche Geschichte der Mormonen wäre, dann hätte das vielleicht sogar schon weit gehend gefruchtet.

Natürlich ist die Einordnung als Sekte eine Warnung an potentielle Interessenten. (Bei den Mitgliedern ist in dieser Hinsicht eh Hopfen und Malz verloren.) Nur existiert diese Einordnung ja nicht als Selbstzweck, sie beruht auf bestimmten kritischen Merkmalen. Wenn sich also neben den üblicher Weise konservativen Sektenführern auch progressive entwickeln können, dann können diese nach der Analyse solcher Merkmale an deren Verringerung oder gar Beseitigung arbeiten. Dass das wegen der Trägheit der Masse (Menge der bereits gezüchteten Fanatiker) ein langwieriger Prozess ist, der sich über Jahre und Jahrzehnte erstreckt, dass versteht sich von selbst. Aber möglich ist diese Entwicklung durchaus.

Die Entwicklung von solchen Gruppierungen kann sich als Versektung und Entsektung vollziehen. Dabei ist die Entsektung kein Vorgang, der sich von selbst einstellt, er muss aktiv gefördert werden. Kritik von Außen kann diesen Prozess sehr beschleunigen, Kritik von Innen scheitert meist an den Konformitätsanforderungen. Ein typisches Sektenmerkmal ist daher die Klagefreudigkeit einer Gruppierung gegen ihre Kritiker, denn es zeigt, wie sehr die Kritik als konstruktiv oder destruktiv angenommen wird.

Wir sind da von der HLT-Kirche fast nur Übles gewohnt und neigen daher eher zur Bewertung einer sich ständig fortsetzenden Versektung. Dies muss allerdings nicht bei allen Sekten so sein. Was würde es helfen, eine Sekte so sehr zu kritisieren, dass ihr gar nichts anderes übrig bleibt, als sich der Versektung zu ergeben. Positive Impulse, die nicht nur auf PR und Apologetik basieren, sollte man daher durchaus würdigen. Denn man muss die Anstrengungen anerkennen, die in einer Sekte sehr groß sein müssen, um die Betonköpfe zu durchbohren.

Ich denke, dass es in der STA solche positiven Impulse gibt. Natürlich glauben auch da noch eine Menge Mitglieder, ein bisschen PR würde den Ruf schon ausreichend aufpolieren, ohen dass man sich wirklich ändern müsste. Es ist ja so toll, dem eigenen Fanatismus zu huldigen, und sich als Auserwählter anzusehen. Doch letztlich geht es genau darum, das zu überwinden, auf den Alleinvertretungsanspruch zu verzichten. Vielleicht wird die STA eines Tages wirklich einmal so weit sein, ihre Ansicht über den Sabbat als tatsächlich oberflächlich und irrrelevant zu belächeln. Vielleicht werden sie es einmal schaffen, ihre Kinder zu selbständigen und hinterfragenden Individuen zu erziehen. Der Weg dahin ist noch lang, aber man muss schon sagen, dass sie ihn besser beschreiten als die HLT-Mormonen. Und wir freuen uns über solche Entwicklungen, und wir anerkennen sie, denn unsere Kritik und Bewertung ist nicht nur konstruktiv, sie ist auch konstruktiv gemeint.

Liebe STA: Sagt uns nicht, dass ihr keiner Sekte angehört, zeigt es uns! Denn eure Taten sprechen lauter als eure Worte.

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