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Verfasser: Gunar Datum: Dienstag, den 22. Juli 2003, um 14:50 Uhr Betrifft: So schützt Rotwein das Herz
Readers Digest
Juli 2003
Neues aus der Medizin, S. 28 ff.Geklärt: So schützt Rotwein das Herz
Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in westlichen Industrieländern - auÃer in Frankreich. Obwohl die Franzosen reichlich und gehaltvoll essen, ist die Sterblichkeit durch Herzinfarkte dort nur etwa halb so hoch.
Als Erklärung für das âFranzösische Paradoxâ gilt der im internationalen Vergleich höhere Weinkonsum der Franzosen. Unklar war bislang aber, wie der Rebensaft vor Arteriosklerose und damit Herzinfarkt schützen kann.
Jetzt haben Mediziner der Universitätsklinik Köln in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Geisenheim offenbar die schützenden Weininhaltsstoffe identifiziert. Bestimmte Stoffe aus Traubenschalen und -kernen, so genannte Catechine, verhindern die krankhaften Veränderungen der BlutgefäÃe. Sie hemmen das Zellwachstum in den GefäÃwänden und so die Bildung arteriosklerotischer Ablagerungen, so genannte Plaques.
Die Plaques können einreiÃen, worauf der Körper mit einer Aktivierung der Blutgerinnung reagiert. Die Blutgerinnsel versperren die GefäÃe und führen zum Infarkt.
âDer Schutzstoff im Rotwein inaktiviert an den Zellen einen Rezeptor, an den molekulare Botenstoffe andocken, die den Wachstumsprozess auslösenâ, erklärt Studienleiter Dr. Stephan Rosenkranz. Der Schlüssel passt nicht mehr ins Schloss. Offenbar hemmt der Schutzstoff auch das Einwandern von Entzündungszellen aus anderen Körperbereichen. Keine Plaquebildung - kein Gerinnsel - kein Infarkt.
Jeder Rotwein, vom teuren Châteauneuf du Pape aus dem Eichenfass bis zum Billig-Valpolicella aus dem Supermarkt, verfügt über diese Schutzwirkung - jedoch kein einziger getesteter WeiÃwein.
Die Forscher vermuten: Die so genannte Maischegärung machts. Um die roten Farbstoffe aus den Traubenhüllen zu extrahieren, werden die roten Trauben - im Gegensatz zu weiÃen - mit Schalen und Stielen gekeltert. Damit gelangen auch die schützenden Catechine in den Wein. Der beim Gären entstehende Alkohol fördert diesen Vorgang. Denn: Catechine sind an sich schlecht wasserlöslich; das ist auch der Grund dafür, dass unvergorener roter Traubensaft keine Schutzwirkung entfaltet.
Hansjörg Heinrich
Ein Hoch auf den Alkohol, dass er die Catechine so toll löst. Nur schade, dass der Autor den Unterschied zwischen Reben, Trauben und Beeren des Weins nicht zu kennen scheint. Vielleicht ein Abstinenzler?