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der Beitrag:
Verfasser: ---007---Abc
Datum: Mittwoch, den 16. Juli 2003, um 1:42 Uhr
Betrifft: Zur Subjektivität einer objektiven Feststellung

Liebe Renate,

wenn ich Deine ersten Aussage lese, dann war Deine Kernthese doch, dass die Besetzung der Domain www.mormonen.de  als eine Außendarstellung für deren Inhalt authenthisch und gerechtfertigt ist, weil 1. der Begriff „Mormonen“ nicht nur eine Namensfunktion, sondern vor allem ein (Ober-) Begriff) ist, und 2. die Seite vom Inhalt so gestaltet ist, dass es den Anforderungen für ein „unabhängiges Info-Angebot“ genügt.

Insofern befinden wir uns zumindest – anders als Gunar in seiner letzten Mail - auf derselben Bewertungsebene, nämlich der ethisch/moralischen und nicht der juristischen..

Natürlich gibt es keine absolute Objektivität, die würde ich auch nicht so fordern. Aber meine Aussage war die, dass die Webseite eben nicht das Maß an Objektivität erfüllt, das man von einem Lexikon erwarten würde, wenn es einen Sachbegriff wie Mormonen unter www.mormonen.de  abhandeln würde. Insofern ist der von Dir bestrittene und von mir formulierte Vorwurf der Täuschung in der Außendarstellung bei einer moralische Beurteilung des Domainestreits nicht ganz von der Hand zu weisen. Natürlich werden auf der Seite überwiegend Fakten angeboten, aber diese Fakten dienen dem erklärten Zweck, den Interessierten in erster Linie zu einer kritischen Auseinandersetzung zu führen. Wo ist der Hinweis auf mögliche gute Seiten oder Vorteile im Sinne einer Abwägung oder Erörterung. Du selber – das zeigen ja Deine Stellungnahmen an anderer Stelle im Forum zu diesem Thema „Vorteile“ - kannst scheinbar nichts positives erkennen, wobei in dieser Feststellung schon eine Menge Bewertung stecken würde, denn der Staat z. B. kommt im Ergebnis zu einer anderen Bewertung über die Vor- und Nachteile der Mormonen. Wenn etwas für Dich ein objektives Angebot ist, dann beurteilst Du dieses Angebot genauso subjektiv wie ich oder ein anderer.

Tut mir leid, aber auch die ggf. zu hinterfragenden Bewertungsmaßstäbe der jeweiligen Programmierer bei der Programmierung der Such-Algorithmen für die Suchmaschine (zu Worten wie  „unabhängig“ und „Informationsangebot“), die dann letztlich, dem „Roboter“ helfen, die Inhalte der Webseiten abzuscannen, sind möglicherweise nicht einmal annähernd objektiv. So wird der Roboter immer nur das scannen, was da ist (z. B. „Ratgeber Austritt“, aber nicht explizit feststellen, was nicht da ist (z. B. „Ratgeber Eintritt“), um eine „Ausgewogenheit“ oder „Objektivität“ festzustellen. Als Ingenieur habe ich gelernt, wie gefährlich es sein kann, Ergebnisse von Computerprogrammen blind zu vertrauen!

Deine Aussage über die Möglichkeit einer Gegendarstellung in meinem Bespiel über einen möglichen Domainnamen www.renate…..de, verkennt die öffentliche Wirkung von erst einmal in die Öffentlichkeit gestellten Aussagen und die Rücknehmbarkeit oder Eindämmbarkeit solcher Aussagen (siehe Skandale und Affären, Rufmorde, Umfang und Aufmerksamkeit für Gegendarstellungen). Insofern bin ich sicher, dass wenn Dir an Deinem guten Ruf bzw. einem authentischeren Bild von Dir in Deiner Umgebung liegen würde, Du zu dem Ergebnis kommen würdest, dass „Domain-Re-Grabbing“ (worum es aus Sicht dessen gehen würde, der dem Original eher entspräche als der das Original zu sein Vorzugebende) eine zumindest moralisch legitime Vorgehensweise wäre.

Gruß

007

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