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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 26. Mai 2003, um 21:59 Uhr
Betrifft: Christus - der vierte Erlöser?

> - Das Universum pulsiert, d. h. dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen (= elliptisches Universum). Der derzeitige Stand der Wissenschaft plädiert für ein leicht hyperbolisches Universum, d.h. es dehnt sich überschnell aus.

Ich denke, es ist nur zu menschlich, dass man ein elliptisches Universum einem hyperbolischen vorzieht, setzt es doch der Ausdehnung des (euklidischen) Raumes definitive Grenzen, was leichter zu begreifen ist als ein unendlicher (zumindest aber unbekannter) Raum mit einer möglicherweise begrenzten Zeitachse. Dennoch kann es nicht Beides zugleich geben, und damit beißt sich die Annahme mit dem aktuellen Wissensstand, worauf du hier ja selbst hingewiesen hast.

Einen interessanten Gedankenanstoß hat mir der Film K-Pax gegeben, in dem konstatiert wird, dass das Universum pulsierend ist und dass sich alle Dinge immer wieder genau so wiederholen, wie sie sich jetzt zutragen. Damit wäre ein Gott, der den Urknall überstehen kann, denn er hat die Entwicklung bereits zuvor erlebt. Die Idee hat etwas, aber wie gesagt, es entspricht nicht dem aktuellen Wissensstand. Im Grunde genommen ist dieses Wissen schon einige Jahre vorhanden, weil man einfach nicht genügend Materie für ein elliptisches Universum nachweisen konnte, nur hat man inzwischen weitere Beweise dafür gefunden.

> Die Zeit, wie wir sie kennen, ist auf etwa 6000 Jahre beschränkt ... Damit ist also der Sündenfall eine definierte Unstetigkeitsstelle in der Zeit.

Ein überaus interessanter Denkansatz. Da ich davon ausgehe, dass dieser nicht von dir selbst entwickelt wurde, bitte ich dich, dafür Quellen zum vertiefenden Studium zu benennen. Das ist sicherlich auch für andere Leser hier interessant. Da du diesen Ansatz selbst zu favorisieren scheinst, darfst du ihn ruhig auch noch ein wenig elaborieren. Insbesondere wäre die Frage nach der Kausalität der Unstetigkeit gerade beim "Sündenfall" zu klären.

> Dinge, die für die Existenz einer Gottesebene und der Notwendigkeit eines Erlösers sprechen:
> - (Nah-)Todeserfahrungen

Sehe ich nicht als gültigen Hinweis darauf an. Seriöse Forschung zu NDEs haben iwe hier bereits angesprochen gezeigt, dass diese vom Glauben des Betreffenden abhängig sind. Ein Moslem wird daher etwas Anderes erfahren als ein Christ oder ein Mormone. (Die Autorin Betty J. Eadie gibt ein markantes Beispiel für eine mormonisch geprägte Erfahrung.) Damit aber spielt die vorherige Lebenserfahrung eine wesentliche Rolle. Das spricht also für Vorgänge in unserem Gehirn. Nur die signifikanten Gemeinsamkeiten könnten für eine wissenschaftliche Erörterung einer höheren Bewusstseinsebene heran gezogen werden. Diese beschränken sich m. E. aber hauptsächlich auf ein helles Licht und ein friedliches Gefühl. Gefühle werden bekanntlich durch chemische Botenstoffe im Gehirn erzeugt. Hier wäre also ein Forschungsansatz für das, was die Medizin heute als den Tod eines Menschen beschreibt. In wie weit durch NDEs die Notwendigkeit eines Erlösers angezeigt wird, bleibt mir jedoch ein Rätsel.

> - Auferstehung Jesu (, wenn das Zeugnis der Jünger glaubhaft ist)

Genau diese Einschränkung ist wesentlich. Wissenschaftlich gesehen ist das extrem unwahrscheinlich.

> - Wunder zur rechten Zeit (Was wäre, wenn sich das Meer einen Tag später geteilt hätte?, Elijah und der Wettkampf der Priester, ...)

Womit wir wieder bei der Frage der Wunder-Definition wären. Die fundamentalistische Auslegung der Bibel entspricht hierbei heute nicht mehr dem Mainstream. Insofern tut man doch gut daran, solche Aussagen ins Reich der Sagen zu verbannen. Denn nicht nur, dass man zwischen persönlicher und absoluter Wahrheit unterscheiden und damit die Komponente Wahrnehmung beachten muss, auch die Wahrhaftigkeit der Wiedergabe muss angezweifelt werden, denn die Wiedergabe verfolgte ja einen bestimmten Zweck.

> Ich sehe durchaus die Krux mit den 6000 Jahren, aber ohne Adam und Eva ist Christus ein guten Mensch aber sonst nichts.

Ein anderer vielleicht weniger interessanter aber überaus aktueller und möglicher Weise populärer Ansatz ist der, der m. E. in der Trilogie Matrix heraus gearbeitet wird. Vielleicht ist es noch nicht allgemein offensichtlich, mir fallen die Parallelen aber deutlich auf, wahrscheinlich folgt die Auflösung im dritten Teil. Die Matrix gibt es inzwischen in der sechsten Version, die vorhergehenden sind gezielt mit einem Erlöser untergegangen. Erinnert irgendwie an 6 Tage oder 6000 Jahre, nicht? Und der Architekt ist dann wer? Wird ja auch passend dargestellt als betagter Herr mit weißem Bart. Und Neo als der Auserwählte, der "neue" Erlöser. Wenn das mal keinen Stoff zum Philosophieren gibt.;-)

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