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Beitrag 7 von 59 Beiträgen.

Seite erstellt am 25.4.24 um 8:41 Uhr

der Beitrag:

Verfasser: Elvira

Datum: Montag, den 19. Mai 2003, um 22:15 Uhr

Betrifft: Der SchÃ¶pfer braucht das GeschÃ¶pf nicht

Lieber Edgar,
eigentlich wollte ich mich nicht an dieser Diskussion beteiligen, denn ich habe viele, viele fruchtlose Diskussionen mit Kreationisten die sich dem Kampf gegen die Evolutionstheorie verschrieben haben hinter mir. Und ich hab es satt und es langweilt mich. Da Renate aus atheistischer Sicht argumentiert, mÃ¶chte als Christ noch einiges anmerken und dann auf den Kern des Problems kommen.

All die Punkte die Du zitierst stammen mit ziemlicher Sicherheit von Werner Gritt, Norbert Pailer und Reinhard Junker, um einmal im deutschen Sprachraum zu bleiben. Es sind aber auch sonst, auf internationaler Ebene immer die gleichen Leute, die sich dieser Thematik verschrieben haben. Gemessen an der Zahl der christlichen Wissenschaftler sind es sehr wenige (zum GlÃ¼ck!!). Zu Gritt ist noch zu sagen, dass er zwar ordentlicher Professor in Braunschweig war, aber nicht fÃ¼r Biologie. Und kein Biologie benÃ¼tzt die von den Kreationisten so strapazierten Begriffe von der Mikro- und Makroevolution.

Ich kÃ¶nnte jetzt der Reihe nach auf die von Dir aufgefÃ¼hrten Punkte eingehen und sie allesamt entkrÃ¤ften, aber ich hab gar keine Lust dazu.
SchÃ¶ner, ausfÃ¼hrlicher und exakter findest Du es auf:
http://thor.tech.chemie.tu-muenchen.de/~neukamm/home.html

Die Evolutionstheorie ist eine wissenschaftliche Arbeitstheorie und nicht ein Glaubensgrundsatz. Die Bibel ist kein Biologiebuch. Allein wenn man diese Tatsachen verstanden hat, kÃ¶nnte man die ganze Diskussion ad acta legen.

Was ich durch all die GesprÃ¤che, die ich diesbezÃ¼glich gefÃ¼hrt habe vermisst habe, waren Antworten auf folgende Fragen:

1.Was macht es fÃ¼r einen Unterschied, ob Gott die Erde in sechs 24Stundentagen erschaffen hat, mit allem bis hin zum Menschen-------- oder ob Gott fÃ¼r diesen Vorgang ein paar Milliarden Jahre gebraucht hat und den Prozess lediglich in Gang gesetzt hat?

2.Ist er nur SchÃ¶pfer wenn SchÃ¶pfung wie durch einen flinken Zauber geschah oder durch einen Prozess, der lange gedauert hat und der aufeinander aufbaut?

3.Ist er nur SchÃ¶pfer, wenn er jedes einzelne Lebewesen selbst erschaffen hat (wobei man dann auch noch nachfragen mÃ¼sste, was fÃ¼r ein Gottesbild zu Grunde liegt) oder auch, wenn er die Gesetze der Entwicklung von einem aus dem anderen erschaffen hat?

4.Ist der Mensch nur Mensch, wenn er buchstÃ¤blich von Gott aus einem Lehmklumpen gebildet wurde, oder das Ergebnis einer langen Entwicklung Ã¼ber verschiedenen Hominidenstufen ist?

5.Sind all die ausgestorbenen Tier- und Hominidenarten nicht ein Hinweis auf die GrÃ¶ÃŸe Gottes und seiner SchÃ¶pfung? Ein Hinweis auf eine verschwenderisch FÃ¼lle von Ideen und SchÃ¶pfungskraft?

In BÃ¼chern, auf Kongressen und in Infoheften verbreiten Gritt und Konsorten ihre Vorstellung von der Entstehung des Lebens. Ich denke sie mÃ¼ssen sehr viel Angst haben, Angst vor VerÃ¤nderung/ Entwicklung (=die eigentliche Bedeutung von Evolution), Angst davor, dass ihr Gott nicht mÃ¤chtig genug sein kÃ¶nnte.
Sie erweisen ihrem Gott wenig Achtung, wenn sie ihm so wenig zutrauen, dass sie ihn klein reden mÃ¼ssen und ihm buchstÃ¤blich vorschreiben, wie die SchÃ¶pfung zu funktionieren hat, aber vor allem weil sie sich selbst als Mensch mit allen Mitteln in den Mittelpunkt dieser SchÃ¶pfung stellen mÃ¼ssen.

FÃ¼r mich ist ein SchÃ¶pfergott, der das Weltall und die Erde und alle Lebewesen darauf in einem langen Zeitraum hinweg in einem sich auseinander entwickelnten System erschaffen hat, ein viel bemerkenswerterer und grÃ¶ÃŸerer Gott, als der, der alles mit einem Fingerschnippen erscheinen liess.

Dieser Gott war schon SchÃ¶pfer als es den Menschen noch lange nicht gab, er braucht die Menschen nÃ¤mlich nicht, um sein Gottsein wiedergespiegelt zu bekommen.

GrÃ¼ÃŸe von Elvira