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Verfasser: Elvira Datum: Sonntag, den 27. April 2003, um 13:24 Uhr Betrifft: Das Leben gewinnen oder verlieren
Hallo carry,
eigentlich hast Du hier schon genügend Antworten bekommen, es drängt sich mir nur noch eines zu sagen auf. Du schreibst:>...kennst du nicht dieses gefühl, dass du glaubst es gibt einfach noch mehr in diesem leben? leben kann meiner meinung nicht nur aus essen schlafen und arbeiten und vielleicht etwas spass bestehen. ich glaube an einen sinn dieses lebens und desshalb laufe ich diesen glaubendsideen hinterher.
Ich vermute, dass Du mit es gibt einfach noch mehr im diesem leben nicht nur den Sinn des Lebens meinst, sondern auch darauf abzielst, dass es nach diesem Leben noch etwas geben müsste. Dass Dich das gerade jetzt in Deinen jungen Jahren beschäftigt ist eigentlich ganz normal, jeder Mensch kommt in seinem Leben oder sollte es kommen an diesen Punkt der Sinnsuche.
Man kann prinzipiell zwei grobe Richtungen dabei einschlagen. Man kann das studieren und erproben was andere Menschen in bezug auf die Sinnsuche getan haben, daraus sind weltweit viele verschiedene Religionen, Kulturen, Philosophien entstanden. Man kann sich dann von einer Sache so angesprochen fühlen, dass man das als den Sinn seines Lebens begreift. Man kann aber auch einen ganz individuellen Weg gehen und den Sinn darin finden, sein Leben nach selbst erkannten MaÃstäben auszurichten und zu leben.In den ersten Diskussionen, die, die Missionare geben, stellen sie einen âgöttlichen Planâ vor der in sich sehr schlüssig und schön klingt: Präexistenz --> das Leben auf dieser Erde mit der Hinwendung zu Gott und der HLT- Kirche mit dem Ziel--> nach dem Tod einst in die Cel. Herrlichkeit einzugehen und ein Leben mit Gott zu führen.
Ich war noch ein bisschen jünger, als ich diesen Plan logisch fand und mich damit sehr geborgen und aufgehoben fühlte. Nach und nach bekam dieser Plan aber Risse und ich musste weiterfragen und begriff, dass dieses scheinbar so mühelose System den Himmel zu erobern nur eine Scheinidee ist, den Sinn des Lebens zu erklären. Ich begriff, dass ich immer noch weiter fragen konnte: Woher kommt Gott? Wieso hat er diesen Plan ersonnen? Wozu opfert er seinen Sohn, um ihn für die Sünden der Menschen büÃen zu lassen? Wenn er Gott ist, könnte er dann nicht........ ? .....Ich könnte noch ein Weilchen mit diesen Fragen fortfahren.....
Und dieses System verspricht dann noch für alles eine groÃe Belohnung, das ewige Leben bei Gott.Ich bin Christ und es fällt mir überhaupt nicht schwer, an Auferstehung zu glauben oder mir ein Leben nach dem irdischen Tod vorzustellen. Aberânur weil ich mir das vorstellen kann, oder weil ich mir das wünsche wird das nicht Realität. Nur weil ich es ersehne (es muss doch noch mehr geben), kann ich und niemand sonst auf der Welt wissen, ob es ein solches ewiges Leben oder gar ein Leben mit Gott tatsächlich gibt. Nur weil ich darüber eine schöne, einleuchtend klingende Theorie habe, wie die Mormonen, wird die Sache nicht einfach Wirklichkeit.
Somit sind wir wieder an Deinen Ausgangspunkt zurückgekehrt: Es muss doch noch mehr geben als essen, schlafen, arbeiten und ein bisschen Spaà haben. Niemand als Du selbst kannst Dir den Sinn Deines Lebens geben. Du musst für Dich rausfinden, was Dir gut tut, was Du gut kannst, was Dich anspricht, wofür Du stehen willst, wofür Du Dich einsetzen möchtest, einfach womit Du Deine Lebenszeit füllen möchtest.
Du kannst Dir wie oben angedeutet, mit dem auseinandersetzen und etwas finden, was schon andere Menschen in Religionen, Philosophien etc. ausgedrückt haben. Du kannst dabei etwas für Dich finden, oder nichts, es kann sein, dass Du den Sinn niemals erfahren wirst. Es ist ein Bestandteil bewussten menschlichen Lebens, es auszuhalten, dieses Rätsel eventuell nie lösen zu können.
Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass Du dieses Leben hier verlieren wirst, wenn Du es ausschlieÃlich auf ein Leben nach dem Tod, ein besseres Leben bei Gott hin ausrichtest. Ein solches Leben, wäre ein Leben wie es die Mormonen führen. Ihre ganzes Sinnen und Trachten, ihre Tätigkeiten hier, ihr Tages- und Wochenablauf, ihre Beziehungen in Partnerschaft und Familie richten sich ausschlieÃlich danach aus, in die Cel. Herrlichkeit einzugehen. Das irdische Leben hier hat für sie im Extrakt ausgedrückt, nur den einen Sinn, andere Menschen zu ihrem Gott zu bekehren.
Dabei verpassen sie einen GroÃteil des irdischen Lebens und seiner vielfältigen Chancen, Ausdrucksmöglichkeiten und Freuden.Und wenn dann dieses jetztige Leben das einzige war, das uns gegeben ist?Liebe GrüÃe,
Elvira