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Verfasser: Mick
Datum: Samstag, den 5. April 2003, um 9:31 Uhr
Betrifft: Gedanken zum "Recht des Stärkeren"

Hallo Gunar,

wo wir hinkämen, wenn das Recht des Stärkeren regieren würde, kannst Du anhand der Zustände im Nahen und Mittleren Osten sehen. Unterdrückung, Diktaturen, Personenkult, Armut, Mord, Folter, die Nachbarstaaten werden bedroht... Anders als die USA haben in einigen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens viele Staatsoberhäupter keine moralischen Grundsätze. Die letzten Jahrzehnte hat die USA nichts gegen den Terrorismus unternommen und auch nichts gegen Länder, die Terroristen gefördert und Unterschlupf gewährt haben. Amerika hat sich zurückgehalten. Und was ist passiert? Siehe den 11. September 2001.

Leider haben die Deutschen und die Franzosen nicht gelernt, für ihre Freiheit zu kämpfen. Sie haben das den Amerikanern überlassen. Hätten die Amerikaner im 2. Weltkrieg lieber zuhause bleiben sollen, weil Deutschland ein "souveräner Staat" war? Präsident Bush hat den Mut, angesichts der gescheiterten Politik der UN die Welt von einem Tyrannen zu befreien. Und glücklicherweise war und ist Amerika der "stärkere". Kannst Du Dir denn überhaupt vorstellen, wie das ist, in einem Land ohne Freiheit zu leben? Ich habe es auf Reisen nach Polen, durch die „DDR“, Yugoslavien und in Ungarn gesehen. Habe die anti-westliche Propaganda im Fernsehen, in den Zeitungen und auf Reklametafeln gesehen. Ich habe mit einem „DDR“-Flüchtling gesprochen. Habe die leeren Geschäfte von innen gesehen. Die verfallenen Häuser. Habe geheime Fotos von den Soldaten auf der Straße gemacht. Verwandte meiner Frau waren im Gefängnis wegen ihrer Äußerungen.
Freiheit hat Länder wie eben die USA, Deutschland oder Japan stark gemacht, d. h., wirtschaftlich und innenpolitisch stabil.
Irak war bis vor 25 Jahren ein relativ wohlhabendes Land. Saddam Hussein hat es seitdem geschafft, den Irak auf Kosten der Menschen dort zu ruinieren, weil er die Staatseinnahmen für Paläste und Waffen ausgibt. Möchtest Du auf Seiten der Schwächeren = der Unterdrückten sein? Möchtest Du in einem Land wie Kuba, Irak oder Nordkorea leben? Findest Du es gut, dass in solchen Ländern alle, die Ihre Meinung sagen, gefoltert und ermordet werden? Ich verstehe die Einstellung der Deutschen nicht. "Der arme Saddam, lasst ihn doch in Ruhe, er hat uns nichts getan!" Nein, euch nicht. Noch nicht. Wärst Du als Bewohner eines solchen Landes etwa nicht froh, wenn ein anderes, stärkeres Land Deine Familienangehörigen und Dich von einem Saddam, Hitler oder Amin befreien würde? Ein seltsames Rechtsgefühl haben die Deutschen: Saddam Hussein soll weiterhin ganze Bevölkerungsgruppen mit Giftgas ungestraft auslöschen dürfen, aber Präsident Bush ist ein Kriegsverbrecher, weil er eben diese Menschen befreien möchte?!

Zur Abschlachtung der Ureinwohner Südamerikas (fälschlicherweise "Indianer" genannt, da ein gewisser Christoph Colomb dachte, Indien gefunden zu haben): Diese Gräueltat wurde ausschließlich von Europäern ausgeübt in ihrer selbstherrlichen Meinung, in Gottes Namen die Welt "bekehren" zu müssen.
In Nordamerika bestand bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Großteil der weißen Bevölkerung aus europäische Einwanderer (U.S. Bureau of the Census: Nativity of the Population for the 25 Largest Urban Places and for Selected Counties, 1850). Die Deutschen bildeten neben den Engländern die größte Gruppe der Einwanderer (allein 1850 waren es fast eine Million). Als der Osten ihnen zu eng wurde, zogen diese (vor Allem deutsche) nach Westen und fingen an, das Land der Ureinwohner zu besiedeln. Zahlreiche Städte haben deutsche Namen, von Bismarck in North Dakota bis Luckenbach in Texas. Die meist friedliebenden Stämme wurden vermutlich nicht nur mit Worten vertreiben.

Zur Atombombe: die beiden nuklearen Bomben („Little Boy“ und „Fat Man“) haben in Nagasaki und Hiroshima zusammen 200.000 Menschenleben gekostet. So schrecklich dies auch war, so haben die Atombomben ein schnelles Ende des Krieges herbeigeführt. Schätzungen gehen davon aus, dass bei einer Invasion von Japan über eine Million amerikanische Soldaten ihr Leben verloren hätten und wahrscheinlich noch mehr Japaner.

Bevor Du Anderen Empfehlungen gibst, wie sie mit ihren ethischen Schlussfolgerungen umgehen sollen, solltest Du erst mal die Fakten kennen.

Gruß

„Mick“

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