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Verfasser: Elvira
Datum: Dienstag, den 18. März 2003, um 13:47 Uhr
Betrifft: Gehorsam gegenüber der Obrigkeit?

>12.Wir glauben, daß es recht ist, einem König oder Präsidenten oder Herrscher, einer >Obrigkeit untertan zu sein und den Gesetzen zu gehorchen, sie zu achten und für sie >einzutreten.

Als die Glaubenartikel 1942 von J. Smith veröffentlicht wurden, hatte er wohl noch keine Vorstellung davon,  eben auch keinerlei göttliche Inspiration, wozu das noch führen würde. Er selbst und viele seiner Nachfolger haben sich nicht an ihren Glaubensartikel gehalten. Wenn J. Smith der Obrigkeit voll und ganz untertan gewesen wäre, dann hätte er den Gesetzen seines Landes die nun mal Polygamie nicht vorsahen gehorcht. Er hätte sich einem Prozess gestellt und nicht im Gefängnis eine Waffe bei sich getragen.

Die Umsiedelung ins Salzseetal, die so vielen Mormonen das Leben kostete, war nur notwendig, weil man sich in einen damals zunächst noch rechtsfreien Raum begeben musste, da B.Young und seine Anhänger an der Polygamie festhalten wollten. Und dann als das Territorium Deseret in den Verbund der Vereinigten Staaten aufgenommen werden wollten, musste endlich von der Polygamie gelassen werden, inoffiziell ging sie dennoch weiter.
Weiter ging es in den 70er Jahren mit der Rassenfrage, die erst eine entscheidende Wendung nahm, als die amerikanische Obrigkeit Druck ausübte.
Der Obrigkeitsgläubigkeit und der Gesetzesgehorsam der Mormonen, musste mehrmals vom amerikan. Staat nachgeholfen werden.
Außer in diesen ganz mormonenspezifischen Fragen ist die Kirche aber nie, als dem Staat nicht untertan auffällig geworden im Gegenteil, SLC hat stets konservative Tendenzen die einer scheinbar christlichen Moral entsprangen unterstützt. Das bedeutet nie auf Konfrontationskurs gehen, nie negativ auffallen, als integrierter Bestandteil der amerikanischen Kultur und Bevölkerung gelten. Mit diesem Image haben auch die Missionare die besten Aussichten in den USA.
Mit der Verpflichtung auf Gehorsam gegenüber Gesetzen und Herrschern, trifft man bei Mormonen aber auf ein bereitetes Feld, denn sie sind es gewöhnt dem Herrn ihrem Gott auch bedingungslos zu dienen und ihre Kirchenführer zu folgen. Ein Aufbegehren würde bedeuten eigenen Gedanken zugelassen zu haben und zu erkennen, dass diese schlecht zu bedingungslosem Gehorsam passen.
Aber der Mormonengott verlangt bedingungslosen Gehorsam als letzte Antwort auf alle unlösbaren Fragen des Mormonismus. Nur in blindem Gehorsam gegenüber dieser göttlichen Macht und dem damit einhergehenden Gefühl auf dem rechten Weg zu sein, ist es überhaupt möglich diesen Weg zu gehen. Dazu kommt noch die Angst vor Sanktionen oder die Angst vor den Verlust von Segnungen, denn der Mormonengott ist ein „gnadenloser“ Gott.
Und so werden wir auch in diesem bevorstehenden Krieg vergeblich darauf warten, dass die HLT- Führung, oder einzelne Mitglieder in den USA sich gegen diesen Krieg aussprechen. Hat jemand je von einer Antikriegsdemo in Salt Lake City gehört?
Und es werden viele Priestertumsträger mit in diesen Krieg ziehen, weil sie ihren Lebensunterhalt damit verdienen, Töten gelernt zu haben. Sie die Vertreter der einzig wahren Kirche die den Namen Jesus Christi trägt, sie kümmern sich nicht um dessen Worte: „... denn alle die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“

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