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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 22. Februar 2003, um 16:22 Uhr
Betrifft: Intolerant oder kontrovers?

Nyu schrieb in dem Beitrag Götter werden u.a.:

>... und Exmos in Ihrer Ablehung und Intoleranz gegenüber den Fundis.

Das brachte mich auf die Idee mal dazu etwas zu sagen. Denn ich muss leider immer wieder feststellen, dass bei den HLTs Kritik an der Glaubenslehre, und dem daraus resultierenden Verhalten und Agieren, als Angriff auf die eigene Person gewertet wird. Was eine Diskussion selbstverständlich erschwert, wenn einem immer gleich Intoleranz vorgeworfen wird. Intoleranz bedeutet, die Ablehnung abweichender Meinungen oder Verhaltensweisen, meist ohne Begründung. Sich kritisch zu äußern bedeutet, dass man sich über andere Meinungen sein eigenes Urteil bildet, sie also nicht ohne Hinterfragen einfach übernimmt.

In absoluten Glaubensgemeinschaften wird einem diese Möglichkeit selbstverständlich abgewöhnt, denn anders können sie nicht funktionieren. Wäre den Mitgliedern erlaubt die Lehren zu hinterfragen, würde dies unweigerlich einen rasanten Mitgliederschwund nach sich ziehen, was natürlich nicht im Interesse einer Sekte liegen kann.

Da die meisten Sekten aber ihre Mitglieder dahingehend manipulieren, sich mit den Lehren zu identifizieren, wird man verständlicherweise als Sektenmitglied externe Kritik an der Lehre als persönlichen Angriff empfinden, was in weiterer Folge eine wesentliche Erleichterung mit sich bringt, den Kritiker als Feind zu betrachten. Dann fällt sehr schnell das Wort "Intoleranz" oder gar "Hetze". Für Menschen, die von Geburt an gelernt haben sich kritisch zu äußern und auch ihrerseits mit Kritik umzugehen, ist das dann nicht gerade leicht zu verstehen, sich plötzlich mit dieser Schuldzuweisung konfrontiert zu sehen. Besonders weil man dem Gegenüber aufgrund dieser Sichtweise auch kaum klarmachen kann, dass "Gegner" nicht gleich "Feind" ist - bzw. "kontrovers" nicht gleich "intolerant".

Allerdings ist dieser Umstand oft beiden Seiten nicht bewusst und das kann dann immer wieder zu sinnlosen Missverständnissen führen, die eine faire Diskussion nicht mehr möglich machen, was eigentlich sehr schade ist, weil man gerade durch Diskussionen die Ansichten des Anderen besser kennenlernen kann. Das wieder kann nur förderlich sein, vor allem auch für die Toleranz.;-)

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