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Verfasser: Martin007
Datum: Freitag, den 14. Februar 2003, um 10:48 Uhr
Betrifft: Folgerung

Die Folgerungen widersprechen sich meiner Meinung nach:

Zitat Anfang:
1.Der Nahostkonflikt muss gelöst werden, ich empfinde es als verhängnisvollen politischen Fehler, dass sich die Bush-Administration um die Lösung der Palästina-Frage nicht mehr zu kümmern scheint und sich einseitig auf die Politik von Ministerpräsident Scharon festgelegt hat.

2.Der Dominanzanspruch des Westens muss überprüft werden. Wir wissen im Westen weder ökonomisch noch politisch noch religiös immer alles besser.

3.Das Armutsgefälle in der Welt, besonders auch in den islamischen Ländern, muss durch eine vernünftige Entwicklungspolitik verringert werden.

4.Die blockierten Gesellschaften der islamisch-arabischen Welt müssen in sich durchlässiger, d.h. demokratisiert werden.

5.Das alles geht nicht ohne Selbstkritik der Religionen auf das in ihnen selbst liegende Gewaltpotenzial, denn einen Frieden in der Welt wird es ohne Frieden der Religionen nicht geben.

Zitat Ende.

Nehmen wir mal an, daß Punkt 2 eintritt und der Westen auf seine Vormachtstellung verzichtet (= aktives bewußtes Handeln), obwohl er sie wirtschaftlich und militärisch hat, dann sind Punkt 1, 3 und 4 nicht mehr durchführbar, denn ein Verzicht auf den Einsatz von Wirtschaft und Militär macht die Welt zu einem Debatierclub, in dem sich Staaten nach Gutdünken ausklinken können.

Kultur beinhaltet das Wort Kult. Dies zeigt die Verwurzelung von Religion und Gesellschaft.

So kann man "den Amerikanern" vorhalten einen amerikanischen Gott anzubeten.
Die "Europäer" beten dafür den Gott der Wissenschaften an.
Die "Mohamedaner" beten zu einem anderen Gott. ...

Da die Religion die Grundlage der Moralvorstellungen und der Gerichtsbarkeit eines Landes ist, muß um einem Volk die "Freiheit" (definiert durch den Sieger) zu bringen zuerst seine Religion abgeschafft werden. Am einfachsten geschieht das, indem Religion zur Folklore degradiert wird (s. Bayern, Hawaii oder Südamerika).

Busch wird vorgeworfen, daß er dem "gnostischen Manichäismus" nachfolgt.
Ich bin seit jeher Arrianer und glaube an den halbewigen Christus, auch als ich noch Protestant war.

Ich entsinne mich über die große Aufregung über die angedrohte Steinigung der Frau in Nigeria, die nach den Grundsätzen des Koran Ehebruch begangen hat. - Sie gebar ein Kind später als neun Monate nach der Scheidung. Der weltweite Protest ist ein Eingriff in die religiösen Auffassungen der (Teil-)gesellschaft, die sich den religiösen Gesetzen verhaftet sieht.

Also bleibt nur die Einteilung der Welt in Gebiete definierter Religionszugehörigkeit mit globalem Umzugsrecht und wirtschaftlicher Isolierung, um ja keine Einmischung zu gewährleisten.

Wie sieht es denn mit Gott aus? Wenn man Punkt 2 anwendet sind wir ganz schnell bei den Epikuräern, die sagten, daß, wenn es Götter geben sollte, sie so mit sich selbst beschäftigt sind, daß sie kein Interesse an der Erde hätten. Sollen sie ja auch nicht.

Wenn man an einen Gott der Einmischung glaubt, verändert er das Verhalten von Menschen. Meiner Meinung nach ist das richtig, denn der Gott, an den ich glaube mischt sich ein und ich kann mit ihm reden. Ergo bin ich mein eigener Prophet. Ich kann aber nicht erwarten, daß jemand anderes mich anerkennt, außer ich bekehre ihn. Dies geschieht aber immer dadurch, daß ich zeigen muß, daß mein Gott mächtiger ist als seiner. Bei einem inneren Bekehrungserlebnis zeigt Gott dem Individuum diese "Tatsache", ansonsten muß die Armee des Pharao im Meer untergehen.

Der Sieger mischt die Karten - siehe Nürnberger Prozesse oder die Aufarbeitung des zweiten Weltkrieges durch Hollywood: Die Deutschen sind durch den Einsatz von Pfeil und Bogen zu besiegen, selbst wenn sie mit Panzern unterwegs sein sollten. Die Briten haben eine ganz andere Aufarbeitung. Sie zeigen einen ernstzunehmenden Gegner, der gut plant, aber dem durch sorgfältige Gegenmaßnahmen auf die Schliche gekommen wird. Manchmal wird auch ein Patt erreicht.
Man sieht: andere Religion - andere Kultur.
Wie Hebräer 7:12 aussagt:
"Wenn das Priestertum geändert wird, ändert sich notwendigerweise das Gesetz"

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