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Seite erstellt am 28.3.24 um 16:07 Uhr
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Verfasser: Elvira
Datum: Dienstag, den 4. Februar 2003, um 12:11 Uhr
Betrifft: Kleiner Nachtrag

Es ist hier im Forum schon mehrmals darüber berichtet worden, dass der Gebrauch von Antidepressiva in Utah sehr hoch ist. Als ehemaliger Mormonen findet man da schnell Zusammenhänge.
Ich wollte einmal etwas näher darauf eingehen, weil ich immer wieder feststelle, dass es ziemlich falsche Vorstellungen darüber gibt, welche Auswirkungen Psychopharmaka haben. Allgemein wird angenommen, dass sie abhängig machen, aber das trifft weder auf Antidepressiva , noch auf Neuroleptika und Antiepileptika zu. Sie sind wichtige Medikamente mit denen schwere Erkrankungen des Gehirnes und der Psyche ziemlich erfolgreich behandelt werden können. Diese falschen Vorstellungen über Psychopharmaka beruhen nach meinen Erfahrungen darauf, dass Erkrankungen des Gehirnes und des Gehirnstoffwechsels noch immer einer starken Stigmatisierung unterliegen.
Es ist für jeden fraglos, dass man einen Herzinfarktpatienten oder einen Leberzirrhotiker  mit bestimmten Medikamenten behandelt, um sein Leben zu erhalten oder seine Gesundheit wieder herzustellen. Im Falle vom  Gehirn weden Unterschiede gemacht, da wird dieses Organ nicht wertfrei betrachtet. Gehirnerkrankungen haben stets den Geruch des Absonderlichen und werden vorschnell mit „Verrücksein“ nicht ganz normal sein und Aufenthalt in entsprechenden Kliniken in Verbindung gebracht.
Aber auch das Gehirn kann wie jedes andere Organ erkranken und in seiner Funktion gestört sein. Das äußert sich dann selten als Schmerz, wie bei anderen Organen, sondern u.a. in Form von, von der Norm abweichendem Verhalten, weil das Gehirn  für Denkprozesse, Gedächtnis, Emotionen, Steuerung sämtlicher Körperfunktionen, Schlaf- Wach- Rhythmus zuständig ist.
Es gibt keinen Grund, Menschen die auf die Einnahme von Psychopharmaka angewiesen sind zu stigmatisieren, auszugrenzen oder als plemplem und damit als für nicht zurechnungsfähig zu betrachten.

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