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Verfasser: Gunar
Datum: Dienstag, den 31. Dezember 2002, um 15:36 Uhr
Betrifft: GWUP: Noni-Saft – ein Wundermittel des Jahres 2002

Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.
19.12.2002

Neben Aloe-vera-Produkten und Himalaya-Salz (s. Skeptiker 1/02) ist Nonisaft eines der Wundermittel des Jahres 2002, wie der Ansprechpartner für Nahrungsergänzungs- und Wundermittel der GWUP, der Lebensmittelchemiker Jochen Bergmann, mitteilt.

Nonisaft ist ein exotischer Saft, der üblicherweise aus dem "Indischen Maulbeerbaum" oder Noni (Morinda citrifolia) gewonnen wird. Er wird seit wenigen Jahren als Genussmittel, aber auch als Heilmittel bei den verschiedensten Krankheiten angepriesen. Nonisaft enthält einige Verbindungen, die potenziell medizinisch einsetzbar sind, aber eine besondere Stellung unter Obst- oder wenigstens den exotischen Säften (Papaya, Mango, Guave usw.) nimmt er nicht ein. Außer Reagenzglas-Versuchen (allerdings mit anderen Pflanzenteilen) liegen keine Beweise vor, dass Nonisaft einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit leisten kann, der nicht auch von anderen Säften geleistet werden kann. Eine Krankheitsbekämpfung mit Nonisaft lässt sich derzeit nicht begründen.

Nonisaft fällt unter die "Novel Food"-Verordnung: Da er vor Inkrafttreten dieser Verordnung nicht in nennenswertem Umfang in der EU im Verkehr war (eines der Kriterien für ein "novel food"), muss vor Markteinführung die gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen werden. Dies erscheint schwer nachvollziehbar, da es sich ja um eine ganz "normale" Frucht handelt. Dennoch darf bis zu einer diesbezüglichen Überprüfung kein Nonisaft von Händlern an den Endverbraucher abgegeben werden, während man ihn als Händler legal importieren kann.

Die Werbung für Nonisaft hat durch das vorläufige Verbot des Saftes an Schwung verloren; dieser kann jedoch wieder hereingeholt werden, wenn die Hersteller/Importeure die gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen haben. Noni könnte also wieder "in" werden. Dass Noni tatsächlich ein Image als Wundermittel hat, zeigt ein Fallbericht aus dem Jahr 2000: Ein Nierenkranker, der eine kaliumarme Diät befolgen muss, nahm Nonisaft zu sich (der wie viele andere Obst- und Gemüsesäfte Kalium enthält) und bekam dadurch massive Probleme. Selbst nachdem die Kaliumquelle ausgemacht war, wollte der Patient nicht von seinem Wundersaft lassen.

http://www.gwup.org/aktuell/news.php?aktion=detail&id=77

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