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Beitrag 9 von 18
zum Thema Sind meine Schuldgefühle berechtigt?
Seite erstellt am 19.4.24 um 9:16 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: John Doe II
Datum: Montag, den 18. Dezember 2000, um 21:58 Uhr
Betrifft: Na dann ...

Stefan,

wenn Du meinst, daß es manchmal vorkommt, daß Leute in Foren andere verarschen, dann sei versichert, daß es nicht nur sein mag, sondern oft genug so ist! Dieses Forum hat in den letzten Tagen, sogar Wochen, genug Erfahrung damit machen dürfen.

Ich bin trotzdem überzeugt, daß Du es nicht ernst meinst. Wie Du richtig schreibst glaube ich Dir nicht, und genau das ist mein "Problem." Wobei es für mich keins ist. Immer wieder mache ich die Erfahrung, daß Fragen Deiner Art kurz gepostet werden, ohne wirklichen Hintergrund, etliche Leute sich viel Mühe machen und geben, und der Frager dann wieder ins Cybernirvana verschwindet.

Was spricht eigentlich dagegen, daß Du z.B. den Namen des Pfahles Deiner Freundin nennst?

Da Du Dich bei allen bedankst die gepostet haben, und ich es schließlich auch getan habe, möchte ich mich höflichst für Deinen Dank ebenfalls bedanken.

Nun will ich mal Deine Mail ernstnehmen. Na dann ... Meine Antwort ist nicht sarkastisch gemeint sondern toternst. Ob Du danach Dich noch dafür bedankst, wirst Du selbst am besten feststellen können. Ich werde offen schreiben, ohne oberflächliches bla-bla.

Du fragts ob Deine Schuldgefühle berechtigt sind? Welche eigentlich? Definieren tust Du sie nirgends genau. Ich habe eine Vermutung die ich aus Deinen Zeilen herleiten muß. Liegen sie darin begründet, wenn Du nicht mit den HLT-Grundsätzen klarkommst? Oder Du dies vor Deiner Freundin verbirgst? Oder Du von Deiner Freundin dabei ertappt wirst, wenn es Dir nicht ganz gelingt, weil sie es merkt? Oder Du meinst Deine Freundin zu manipulieren, bzw. zu verändern? Oder Du sie nicht manipulieren willst, aber meinst (glaubst?)manches (was?) wäre dadurch einfacher? Oder Deine Freundin evtl. zweifelt? Alles aus Deinen eigenen Worten abgeleitet.

In Deiner Hintergrundinformation schreibst Du, daß Du viel Kritisches gelesen hast und Deine Freundin darauf aufmerksam gemacht hast. Was immer damit gemeint sein mag. Was solltest Du sonst machen. Alles andere wäre keine Grundlage für eine Beziehung. Hat nichts mit Mormonen zu tun. Wenn es bereits am Anfang einer Beziehung Probleme gibt Dinge ansprechen zu können, oder dies nicht gemacht werden kann um z.B. den "Frieden" wahren zu müssen, dann ist das Scheitern absehbar. In einer funktionierenden Beziehung kann es keine Geheimnisse geben, Leichen im Keller oder "ausgeklammerte" Bereiche. Natürlich mußt Du Ihr es überlassen, ob sie sich damit beschäftigen, lesen etc. will. Alles andere wäre ein Witz.

Du schreibst, daß Du merkst, das Gefühl hast(was immer das heißen mag?, daß Deine Freundin ihr "Nachprüfen" getan hat, um Dir zur Freude zu gereichen. Was ja ansich nicht schlimm ist. Nur,wieso merkst und fühlst Du es nur? Kann es sein, daß ihr nicht ausreichend miteinander redet, offene Kommunikation? Frisch weg! Nicht wirkilch offen und ehrlich seit? Kannst Du natürlich letztendlich nur für Dich selbst beantworten. Angst, Verlustangst etc. sind schlechte Ratgeber in einer Beziehung. Du schreibst selbst, daß Du z.B. in einem Punkt es ihr nicht direkt gesagt hast. Warum nicht? 

Du schreibst auch, daß es teilweise nicht leicht fällt mit den Grundsätzen der HLT klarzukommen. Logisch. Glaub nicht das es Mormonen viel anders geht. Wobei es darauf welche Grundsätze Du im Hinterkopf hast. Du schreibst weiterhin, daß Du versuchst dies vor Deiner Freundin zu verbergen? Warum? Allein der Grund, daß Sie dies auch merkt, sollte Grund genug sein offen zu sein. Alles andere ist Selbstbetrug und Betrug ihr gegenüber.
Ob Du Deine Freundin manipulierst könnt nur ihr beide zusammen beurteilen. Drüber offen reden und herausfinden. Denke Du solltest auch einen Unterschied machen, falls Du ihn nicht machst, zwischen einem Menschen "manipulieren, von mir aus auch verändern (man kann sich nur selbst verändern) und einen Menschen beeinflussen. Man beeinflusst andere ständig. Gewollt oder ungewollt. Jemand der mir sich selbst eins ist hat keinen Grund zu manipulieren, der ohne Angst ist und den anderen sein läßt.

Ob Deine Schuldgefühle berechtigt sind? Was sind für Dich Schuldgefühle? Z.B. sich schlecht fühlen? Sich selbst die Schuld für etwas geben? Sie können, müssem jedoch kein sicherer Indikator für eine Versagen, Schuld, Sünde etc. sein. Der frappierendste Beweis dafür ist, daß sehr häufig Opfer "Schuldgefühle" haben, nicht unbedingt Täter. Völlig irrsinnig. Opfer von Verbrecher fühlen sich häufig schuldig! Überlebende von Katastophen, Kriegen etc. fühlen sich schuldig. Plagen sich mit irrwitzigen Schuldgefühlen (Warum ich?).

Lange Rede, kurzer Unsinn: Ich denke Offenheit könnte und würde Eurer Beziehung gut tun. Alles andere kommt dann von selbst.

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