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Verfasser: Elvira Datum: Mittwoch, den 13. November 2002, um 11:34 Uhr Betrifft: Besondere Empfindlichkeiten
In Deutschland sind wir ziemlich empfindlich, was staatliche Einmischung und Kontrolle in die Privatsphäre betrifft. Das hängt mit den zwei totalitären Regimen zusammen, die auf deutschem Boden in den vergangenen sechzig Jahren ihre Unwesen trieben. In beiden Fällen, verstanden diese Regime es meisterhaft, den Einzelnen zu kontrollieren und zur Anpassung zu zwingen.
In der europäischen Geschichte gab es immer wieder Phasen, in der religiös anders Denkende massiv verfolgt wurden und zur Flucht und Auswanderung gezwungen wurden. Aus dieser Erfahrung heraus sind ja die Gesetze zum Schutz der Glaubenszugehörigkeit entstanden.Mir ist die Problematik von Kindern die in destruktiven Kulten aufwachsen, sehr bewusst und ich verstehe auch, den Wunsch diese Kinder zu schützen.Ich möchte auch nicht, dass das gering geachtet wird, weil es "nur" Kinder sind.
Bei einer staatlichen Kontrolle von Sektenmitgliedern hinsichtlich der Kindererziehung------ vorausgesetzt, es gelänge dafür eine vernünftige Beurteilungspraxis zu schaffen, hätte ich Befürchtungen hinsichtlich Bespitzelung und Denunziation. So ähnlich wie das mehrfach geschehen ist, bei Eltern und Erziehern die fälschlicherweise des sexuellen Missbrauches beschuldigt wurden. Die Folge waren Heimaufenthalte der Kinder, zerrissenen Familien, zerstörtes Vertrauen.Mehr Aufklärung über destruktiver Kulte wäre angebracht , weil man auf diese Weise Menschen davor schützen kann, sich für solch einen Lebensweg zu entscheiden. Da würde ich dann auch die Aufgabe des Staates sehen. Das passiert hier teilweise in der Schule in der Mittelstufe. Ansonsten überlässt der Staat die Aufklärung weitgehend den Medien, die momentan kein groÃes Interesse an dieser Thematik zu haben scheinen.