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Verfasser: Renate
Datum: Freitag, den 8. November 2002, um 21:06 Uhr
Betrifft: Sektendefinition

>Wir sehen also, das Wort "Sekte" ist nicht so leichtfertig zu gebrauchen wie es den Anschein hat.

Ich persönlich benutze die Bezeichnung Sekte für alle Glaubensgemeinschaften, die ihre Mitglieder unterdrücken, bedrohen, ausnützen und den alleinigen Wahrheitsbesitz für sich beanspruchen.

>Des Weiteren ist mit dem Wort immer ein negativer Touch verbunden, so denkt jemand bei "Sekte" meist an Glaubensgemeinschaften die ihre Mitglieder unterdrücken, zu Massenmorden aufrufen etc.

Ja sicher, aber was ist daran falsch? Bei dem Begriff "Sekte" sollte man genau an das denken und gewarnt sein. Außerdem: Zwischen "nicht aggressiver" Unterdrückung, Abhängigmachen und letzlich - nach vollzogener Gehirnwäsche - zu Massenmorden oder auch Massenselbstmorden aufzurufen, gibt es eine weite Bandbreite. Für mich ist eine Glaubensgemeinschaft aber schon dann gefährlich, wenn sie Menschen zur Unfähigkeit manipuliert, ihr Leben frei und selbstbestimmend zu gestalten. Das bedeutet u. a., dass Menschen ihr Leben, aufgrund von Heilsversprechungen und/oder Androhungen vor
Gottesstrafen bei Nichteinhaltung von Geboten, ganz nach den Richt- und Glaubenslinien dieser Gemeinschaft ausrichten. Auch wenn das nicht akut lebensbedrohend ist, bleibt es trotzdem Manipulation, also subtiler Zwang in eine - der Sekte genehme - Richtung.

Wobei man immer noch den Einwand bringen könnte, dass jeder selbst entscheiden sollte, was er glauben und wie er leben möchte. Dem stimme ich zu. Aber nur solange er sich nicht der Mitmanipulation dieser Sekten schuldig macht. Soll heissen: Notsituationen, Unwissenheit, Bildunsgmangel anderer ausnützt, um sie in diese Gemeinschaften zu locken. Ganz besonders verwerflich finde ich aber, wenn Kinder, ohne Chance ein normales Leben ausserhalb der Sekte kennenzulernen, in solche Gemeinschaften hineingeboren und darin erzogen werden. Das gehört m. E. gesetzlich verboten!

Es gibt hier eine sehr gute Sektencheckliste. Da kann dann jeder selbst erkennen wie "Sekte" heutzutage definiert wird.

http://www.ebi-sachsen.de/sekten/checkliste.html

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht Diesem:

Das Ziel jeder Sekte ist Macht. Und wenn es "nur" die Macht über ihre - mehr oder weniger - freiwilligen Anhänger ist. Macht wird durch Reichtum erreicht und gehalten. Also ist es wichtig die Mitglieder finanziell tüchtig auszunehmen. Was bei vielen Sekten so subtil gehandhabt wird, dass die Mitglieder es oft lange nicht bemerken. Da ist oft nur von "freiwilligen" Spenden die Rede, es kommt "Literatur" dazu, die unbedingt gekauft werden muss um ein würdiges Mitglied sein zu können, und noch vieles mehr ... die Mitglieder einer Sekte bemerken nicht einmal, dass sie ihr angebliches Seelenheil kaufen, und zwar tagtäglich, ihr ganzes Leben lang. Ein ziemlich teures und überbezahltes Seelenheil, das noch dazu nicht mal garantiert ist.

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