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Beitrag 60 von 61
zum Thema Wieder mal entäuscht worden ?
Seite erstellt am 29.3.24 um 14:50 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Freitag, den 12. April 2002, um 5:24 Uhr
Betrifft: psychologischer Spittel

> Dieser psychologische Prozess ist laengst bekannt unter denen die sogenannte Sektendeprogrammierungsarbeit leisten, - eine meist sehr schwere Arbeit ... Hugo Stamm, ein fuehrender Schweizer Sektenexperte, hat sich dazu auch mal am Radio sehr ausfuehrlich geaeussert.

Ich finde es ziemlich schlimm, was Du hier für einen Müll loslässt. Aber ich finde es ziemlich unverschämt von Dir, dass Du ausgerechnet Hugo Stamm die Unterstützung des Deprogrammierens unterjubeln willst. Ich nehme an, Du hörst Dich halt selber gerne reden. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, Du mögest bitte erst das Denken einschalten, bevor Du Deine Finger in Bewegung setzt.

Und hier ein Auszug aus Hugo Stamm: Sekten. Im Bann von Sucht und Macht. dtv, 2. Aufl., München, 1997, S. 165f.

Das Deprogrammieren birgt mehrfache Gefahren

Eltern, die auch nach jahrelangen Interventionsbemühungen nicht vom Fleck kommen, spielen in Gedanken häufig den radikalsten und wohl letzten Weg durch: Den Sohn oder die Tochter zu deprogrammieren. Dies bedeutet in vielen Fällen die gewaltsame Befreiung aus dem Sektennetz. Der Wunsch ist verständlich, die Umsetzung aber gefährlich. Die Entführung von volljährigen Personen ist Freiheitsberaubung und somit ein schweres Delikt, das von Amtes wegen verfolgt wird. Moralische Skrupel gegenüber der Gruppe haben Eltern, die sich zur illegalen Aktion entschließen, normalerweise nicht. Sie stellen sich auf den Standpunkt, lediglich ein Unrecht zu korrigieren, das die totalitären Gruppen mit der Indoktrination und der Bewußtseinskontrolle begangen haben. Extrem schmerzlich ist hingegen die Vorstellung, das eigene Kind quasi zu entführen und vorübergehend einzusperren. Die Eltern begleitet auch stets die Angst, die Aktion könnte scheitern. Diese Gefahr besteht sowohl beim Entführen als auch beim erzwungenen Befreiungsgespräch. Mißlingt das Deprogrammieren, haben die Angehörigen definitiv verspielt und machen sich erst recht Gewissensbisse. Außerdem müssen sie damit rechnen, zu einer bedingten Gefängnisstrafe verurteilt zu werden.

Eltern, die keinen anderen Ausweg sehen, müssen sich sehr gut beraten lassen und die gefährliche Aktion von langer Hand vorbereiten. Da das Deprogrammieren vor allem bei Sektenanhängern angewendet wird, die in ausländischen Zentren leben, ist die Aktion äußerst aufwendig und schwierig durchzuführen. Manchmal entschließen sich Eltern dazu, weil der Vater oder die Mutter psychisch am Problem zerbricht.

Die schmerzliche Erfahrung eines gescheiterten Deprogrammierens machten beispielsweise Eltern eines Hare Krischna-Mönchs im Frühling 1989. Sie engagierten einen auf Befreiungsgespräche spezialisierten Engländer, der bei den Moonies gelebt hatte und von seinen Eltern befreit worden war. Die Entführung klappte, doch die von Hare Krischna alarmierte Polizei fand das Versteck und setzte die Mutter, den Sektenspezialisten und seine Helfer in Untersuchungshaft. Beim Prozeß im November 1990 saßen unter anderem die Mutter und die Schwester des Mönchs auf der Anklagebank, als Zeuge der Anklage trat der Sohn resp. Bruder auf. Die Angeklagten wurden wegen Freiheitsberaubung zu einer mehrmonatigen bedingten Gefängnisstrafe verurteilt.

Es besteht kein Zweifel darüber, daß Eltern, die ein Deprogramming erfolgreich durchgeführt haben, überglücklich sind. Das gleiche trifft für die befreiten Ex-Mitglieder zu. Häufig engagieren sie sich anschließend gegen die Sekte und helfen mit, die Öffentlichkeit aufzuklären.

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