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Beitrag 3 von 10
zum Thema Das spannende Leben eines Missionars
Seite erstellt am 29.3.24 um 8:13 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Sonntag, den 24. März 2002, um 15:30 Uhr
Betrifft: Die Amis und Briten

Christian schrieb u.a.:

>Aus Schottland und auch anderen Regionen GBs (u.a. Manchester) hatte ich auch von solchen Übergriffen gehört. In Schottland gibt es Regionen mit großen sozialen Problemen (z. B. Glasgow). Da sind zwei dahergelaufene ausländische Jugendliche im (vermeintlich) feinen Anzug ein willkommenes Opfer. Sie kommen in ihren Anzügen etwas arrogant daher und erzählen den armen Leuten, was sie zu tun haben. Das ist eine Provokation.

Schon, nur war meine Erfahrung die, daß es nicht unbedingt das Thema Mormonismus war, Bekehrung etc. Es war oft genug viel offensichtlicher. Es lag häufig an der "Haßliebe" zwischen Briten und Amis. Die Dänen, Deutschen, Engländer etc. hatten bei uns keine Probleme. Ich habe es gelegentlich erlebt, daß aus einem verbalen Schlagabtausch schnell ein tatsächlicher wurde. Das geht bei manchen Amerikanern schnell. Ein Tommy, Schotte etc. läßt sich von einem Ami nichts sagen. War so, ist so, und wird wohl so bleiben. Es hat etwas mit der bekannten Arroganz der Amerikaner zu tun. Wobei es "den" Ami eh nicht gibt. Dieses Phänomen kehrt immer wieder. Sie hat durchaus Ähnlichkeit mit der britischen "stiff upperlip" und Spleenigkeit zu tun, und ist doch anders. Aus vielen Gründen ist "der Ami" bis heute oft genug unbeliebt und ungeliebt. Siehe derzeitige weltpolitische Lage. Habe es häufiger auf Mission, sogar bis zum heutigen Tage erlebt, daß so manche Leute meinen ich wäre Ami (wegen dem Namen), nach Aufklärung "aufatmen" und sich anders verhalten . Natürlich nicht immer. Immer wieder kurios. Gerade wieder vor knapp 2 Wochen passiert. Vor drei Monaten saß ich mit einigen Leuten zu sammen aus Militärkreisen. Hier passierte wieder ein typisches Schauspiel. Mir gegenüber Reserviertheit, Vermutung Amerikaner, es folgt die Aufklärung. Ich habe aufgehört zu zählen wie oft mir dann erzählt wird, brauch kaum etwas dazu zu sagen, man (Bundeswehr, Hölländer, Dänen etc.) in der Vergangenheit bei z.B. Nato Planspielen, Übungen, Manövern oder tatsächlichen Einsätzen froh war, wenn man nicht (!) mit US-Einheiten Seite an Seite "kämpfen" mußte. Die Briten waren beliebter. Bei den Briten ist es nicht anders, sie würden jederzeit viel lieber mit den Deutschen ins Feld ziehen wie mit Amerikanern. Weihnachten sagte ein dt. ehemaliger Offizier zu mit, er wäre stets total genervt von der starrenden Waffenschau der Amis und dem ohrenbetäubenden Geschrei der Amis. Briten "arbeiten lautloser und professioneller." Konnte ich nicht widersprechen ... *grins*

Hatte vor fast einem Jahr ein typisches Erlebnis in Rheindahlen, HQ der britischen Rheinarmee. Kamen (Briten und Deutsche) kamen dort u.a. mit einem Trupp Amis zusammen. Am Abend in legerer Kleidung, hatten zwei von uns Briten schwarze T-Shirts an, Union Jack (klein ,dezent auf dem oberen Ärmel) inkl. dem gestickten Worten: "Be the best" (Motto der Britarmy). Man beachte, nicht (!) "Wir sind die Besten", sondern "Sei der Beste." Ein Ami macht laut seine Witzchen über das Motto, wo doch "jeder wüßte, das USA die Number One sei." Sie schufen sich wieder "Freunde" fürs Wochenende. Es ist immer wieder zu beobachten. Faszinierend. Es ist schwer zu beschreiben. man muß/ kann es erleben.

>Andererseits kann ein Ãœberfall auch wieder Zufall sein, was das Mythos der großen  Verfolgung relativiert. Fast jeder wird mal "angemacht".

Eben. Und die hohe Kunst ist die Fertigkeit der Deeskalation. Und die ist nicht einfach, aber machbar.

Cheers, James

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