Beitrag 3 von 7 zum Thema was ist besser? ewiges glücklich sein oder einen kleinen moment des glückes?... |
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Verfasser: Christian Datum: Montag, den 18. Februar 2002, um 23:24 Uhr Betrifft: Heute oder morgen
Wahrscheinlich meinst du, daà die Exmos hier einen kurzen Moment eines (vielleicht gar sündigen) Vergnügens für die ewigen Freunden, die den Standhaften dereinst winken, tauschen.
Ein ständiges Gefühl des Glücks gibt es überhaupt gar nicht. Es heiÃt doch schon so schön im 2. Nephi 2, daà es in allem einen Gegensatz geben muÃ. Es muà das Schlechte geben, damit man das Gute zu schätzen weiÃ. Dieser Gegensatz würde im Celstialen Reich doch wegfallen. Wie weià man dann dort das Glück (worin immer es dort auch bestehen soll) zu schätzen? Das ist doch ein Widerspruch. Irgendwann muà man doch dieser Ewigkeit überdrüssig werden. Das wäre so, als wenn ich den ganzen Tag nur SüÃigkeiten esse oder jeden Tag ins Restaurant gehe. Wenn ich zwischendurch nicht mal wieder Eintopf esse, weià ich das gar nicht mehr zu schätzen.
Im Leben gibt es Momente des Glücks, die recht kurz und möglicherweise nicht so häufig sind. Ich finde, man kann diese Höhepunkte nicht erzwingen und sie sind auch nicht beliebig wiederholbar. Aber diese Momente machen das Leben so lebenswert.
Fatal finde ich jedenfalls, wenn eine Lehre verbreitet wird, die die Menschen dazu anhält auf die volle Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu verzichten, weil ihnen dafür ein zukünftiges Glück im Jenseits verheiÃen wird. Damit beraubt diese Menschen ihres Lebens. Niemand kann ein Leben im Jenseits hunderprozentig verprechen, der nicht selbst dort gewesen ist! Man kann natürlich daran glauben. Im Seminar gab es damals das Motto:"Verzichte auf Heute für das Morgen", eigentlich das, was deine Frage ausdrückt. Entweder heute leben oder morgen.
Ich habe mich dafür entschieden, den Moment voll auszukosten und jetzt zu leben. Das BewuÃtsein, daà wir eine begrenzte Zeit haben, macht unsere Handlungen überhaupt so wichtig. Würde ich ewig leben, wäre es doch egal, ob ich morgen etwas tue oder in 1000 Jahren. Dann hätten meine Handlungen doch keinen Wert. Vielleicht hast du mal Star Trek VII "Treffen der Generationen" gesehen (nicht die beste Folge, ich weiÃ) Da kommen diese Gedanken zum Ausdruck, als Jean-Luc Picard James T. Kirk im Nexus, einem Scheinparadies, trifft .
Oder wie Spock sagte:"Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen."
Christian.