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Beitrag 23 von 34
zum Thema Laßt uns gemeinsam gegen die Kirche kämpfen
Seite erstellt am 28.3.24 um 22:49 Uhr
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Verfasser: Jogi
Datum: Dienstag, den 5. Dezember 2000, um 15:18 Uhr
Betrifft: ohne kommentar

Betrug und Bestechung: Der IOC-Skandal hat der Mormonen-Stadt die Vorfreude auf die Winterspiele 2002 gründlich verdorben. Während die Organisatoren noch an der trudelnden Finanzierung schrauben, fordert so manch einer der strenggläubigen Bürger: Gebt die Spiele der Schande doch einfach zurück!
Vom ganzen Trubel völlig unbeeindruckt, ragen derweil die Türme des "Temple Square" stolz und majestätisch in den Nachthimmel von Salt Lake City. Hier, in der Weltzentrale der Mormonen, wo nach deren Glauben Jesus Christus nach seiner Wiederkehr auf die Erde das Ende der Menschheit verkünden wird, herrscht schon heute Weltuntergangsstimmung. Mit aller Macht und nach Lage der Dinge wahrscheinlich auch mit unlauteren Mitteln hatten die mächtigen Kirchenfürsten das olympische Projekt unterstützt. Daß jetzt Ehrlichkeit und Integrität - zwei der elementaren Grundlagen der Mormonen-Bibel - auf der Strecke blieben, liegt den Kirchenoberen nun ziemlich schwer im Magen.

Längst haben sie einsehen müssen, daß ihre für das Jahr 2002 geplante "Coming Out-Party" wohl zu einem Begräbnis erster Klasse avancieren wird. Als Ende der Isolation wurden die Spiele proklamiert, als Neuaufbruch eben jener Metropole, die in den Vereinigten Staaten aufgrund der antiquierten Lebensformen eines Großteils ihrer Einwohner bestenfalls respektiert, kaum aber geliebt wird.

Tatsächlich leben die Anhänger der 1830 gegründeten Religion auch heute noch in ihrer eigenen, heilen Welt. In Salt Lake City, halten die Mormonen mit Gouverneur Mike Leavitt und einer Mehrheit im Stadtrat die Zügel der Macht noch immer fest in den Händen. Egal ob Tabak, Alkohol oder Geschlechtsverkehr vor der Ehe - was schlecht für Körper und Psyche ist, findet sich auf der schwarzen Liste der gottesfürchtigen Fundamentalisten wieder, die sich die Erhaltung von Moral und Familiensinn auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Da kann es die etwa ein Drittel Nicht-Mormonen der Stadt kaum trösten, daß zumindest für Olympia jenes Gesetz kurzfristig außer Kraft gesetzt werden soll, das Restaurants und Kneipen heute den Ausschank von Alkoholika fast unmöglich macht. Nur wer in einer der spärlich vorhandenen "Tavernen" fünf Dollar für eine sogenannte Tageslizenz hinblättert, darf sich glücklich schätzen, ein Glas Gerstensaft vorgesetzt zu bekommen - das allerdings nur in der Light-Version mit einem Alkoholgehalt von höchstens 3,2 Prozent.

Einem ging die weihevolle Atmosphäre im Mormonenstaat im übrigen schon 1997 gegen den Strich - Basketball-Rüpel Dennis Rodman setzte sich zwischen den Endspielen seiner Chicago Bulls in Salt Lake City regelmäßig zum Zocken ins nur wenige Autostunden entfernte Las Vegas ab. Bestätigt sich sein Verdacht, muß bei Olympia wohl mit einem Psycho-Skandal gerechnet werden. "Diese Mormonen sind einfach zu mächtig. Sie konzentrieren gemeinsam ihr negatives Karma auf dich, und plötzlich kannst du keine Leistung mehr bringen", barmte er damals.

quelle:
Frank Hoffmann
die Welt vom 29.01.1999
http://www.welt.de/daten/1999/01/29/0129s360053.htx

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