Beitrag 15 von 34 zum Thema LaÃt uns gemeinsam gegen die Kirche kämpfen |
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Verfasser: Gunar Datum: Montag, den 4. Dezember 2000, um 19:52 Uhr Betrifft: was Schuldgefühle und Unwissenheit anrichten können
Du hast Deinen Standpunkt gut dargelegt, nur in einem stimme ich Dir nicht zu. Wieso meinst Du, inaktive Mitglieder könnten die Gemeinschaft nicht loben?
Ich denke, gerade inaktive Mitglieder neigen dazu, die nicht besuchte Gemeinschaft zu loben. Die Gründe: Unwissenheit und Schuldgefühle.
Unwissenheit resultiert vor allem daraus, daà sie oft nicht sehr lange aktiv waren und/oder sich nicht besonders intensiv mit den wirklichen Lehren auseinander gesetzt haben. Nach einigen Jahren setzt dann auch die Schönfärbung der Erinnerungen ein, negative Erlebnisse werden aus dem Gedächtnis verdrängt. Ãbrig bleibt ein zumeist positives Bild.
Schuldgefühle sollte man in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen. Im Gegensatz zu uns, die wir die Gemeinschaft aktiv verlassen haben, insbesondere wegen der Lügen und der Unterdrückung, haben diese Menschen einfach keine Lust, sich den Forderungen unterzuordnen (sprich die Gebote zu halten), hatten Streit mit anderen Mitglieder oder wollten einfach ihre Zeit anders verbringen. Aber die Gemeinschaft lehrt die Verwerflichkeit dieser Gründe (sowie des Weggehens überhaupt). Aber die intensive Auseinandersetzung, die wir geführt haben und daraufhin diese Vorwürfe ad absurdum geführt haben, nehmen die "einfach nur inaktiv gewordenen" Mitglieder diese Drohungen immer noch ernst, manchmal nur unterbewuÃt, aber es ist so und kommt spätestens nach einigen Jahren wieder zum Tragen.
Dies zusammen mit der Verdrängungsstrategie unseres Gehirns führt dann zu einem ingesamt positiven Bild und der Verteidigung der Organisation. SchlieÃlich haben sie ihr eigenes Unrecht gutzumachen, die Organisation hat nichts Unrechtes an sich, meinen sie.
Du solltest also durchaus nicht sagen, das kann nicht sein. Denn das Gegenteil macht viel mehr Sinn.
Und die Moral? Trennung von der weltanschaulichen Gruppe ja, aber nach Möglichkeit verbunden mit dem entsprechenden Studium der Hintergründe und der daraus gewachsenen Ãberzeugung der Notwendigkeit eines Weggangs. Also aktiv Aussteigen!
Meiner unmaÃgeblichen Meinung nach sind inaktive Mitglieder in einen bemitleidenswerteren Zustand als aktive und überzeugte Mitglieder der Gruppe.