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Verfasser: littleexmo
Datum: Donnerstag, den 28. Februar 2013, um 8:41 Uhr
Betrifft: Och linny

das würde ich einfach locker auf mich zukommen lassen. Habe ich auch gemacht. Ich hatte sogar zwei von den Gesprächen, weil ich nachdem ersten nochmal zurückgerudert bin. Hing aber nicht an dem Gespräch, sondern geschah aus persönlichem/familiären Grund/Situation. Ich musste mich einfach nochmal sortieren. Das Gespräch war recht angenehm und sachlich. Da der Bischof und der Begleiter mich schon lange kannten, und besonders der Bischof meine Gedankengänge schon mehrfach aushalten musste;-) konnten wir auf der sachlichen Ebene bleiben. Ausserdem wollte ja nur ich die Kirche verlassen, hätte aber trotzdem den Rest meiner Familie unterstützt weiter zur Kirche zu gehen.
Etwas brenzlig war die Situation vor dem zweiten Gespräch. Ich hatte da meinen zweiten Burnout, nicht kirchlich bedingt, hinter mir und bin, nachdem ich wieder arbeitsfähig war auf einen Artikel im Liahona gestossen, der eine Lobeshymne auf Uchtdorf und die vorherordiniert Geister enthielt, wie sehr sie gesegnet werden usw. Nachdem ich den gelesen hatte, bin ich fast überm Klo gehangen (mein ich wörtlich), so stark war mein Brechreiz. Ich kam mir verhöhnt vor, nicht nur übermässig geprüft, sondern schlichtweg verhöhnt. Ab da ging es mit mir glaubenstechnisch entgültig bergab. Ich stand da mit meiner Familie und hatten wieder Existenssorgen und da gibt es solche Lobeshymnen. Ich war nie das was ein Vorzeigemormone nennt, habe aber immer versucht in der Kirche Fuss zufassen. Aber bei dem Artikel wurde mir klar, wenn die Kirche wahr ist habe ich eh keine Chance und wenn sie falsch ist dann macht es auch keinen Sinn sich zu bemühen.
Während meiner Austrittszeit wurde dann meine Frau noch von einem männlichen Gemeindemitglied angemacht, das die Vielehe praktizierte auf Grund der Ehen die er, nicht parallel, sondern hintereinander geführt hat. Hat dann von meiner Seite aus Ärger gegeben, habe es zwar über dem Bischof laufen lassen, aber ihm auch gleichzeitig gesagt, falls es nochmals vorkommt werde ich es regeln;-) . Jedenfalls wurde während meiner Abtrennungszeit ein Teil meiner Kinder getauft, nicht von mir, obwohl der Bischof es zugelassen hätte. So gerne wie ich es gemacht hätte, ich konnte es nicht, weil ich sonst gelogen hätte. Aber ich habe die Kinder begleitet soweit ich es konnte. In der Zwischenzeit geht keiner mehr von meiner Familie. Aber wenn sie es wollen, haben sie meine Unterstützung.
Beim zweiten und letzten Gesspräch hatte ich den Eindruck das man mir die Schuld für meinen Abfall in die Schuhe schieben wollte, da ich aber sachlich blieb und auch den Bischof nicht "missionieren" wollte war es ganz ok. Ich konnte es dann auslaufen lassen und bin ohne Hass gegangen.
Dies war aber eines meiner wichtigsten Ziele, nähmlich keinen Hass zu haben und nur für mich zu sprechen und nicht meine Meinung oder Überzeugung als allgemeingültig hinzustellen.
Ich konnte mich noch gut an meine Zeit als Jugendlicher erinnern, als bei uns in Gemeinde ein Mitglied war, das vom fanatischen Katholiken zum fanatischen Mormonen wurde und auf die katholische Kirche geschimpft hat. So wollte ich nie werden.
Ausserdem hat Kirche meiner Familie finanziell auch sehr geholfen in einer Zeit wo es uns schlecht ging, obwohl wir keine guten Zehntenzahler waren. Auch habe ich eine persönliche Erfahrung gemacht, die mich lange Zeit glaubenstechnisch über Wasser hielt. Aber Glaube ist keine Einbahnstrasse, und irgendwann hat sich ein Zeugnis aufgebraucht.
Glaubensstärkende LDS Books konnte ich zwei Seiten lang ertragen. Mit "Wunder der Vergebung" hatte ich nie Probleme. Ok ich empfinde auch Timothey Dalton als den besten James Bond.:-D
Jedenfalls lass es auf dich zukommen und sprich nur für dich/euch und seid euch als Ehepaar einig. Euch drängt niemand den Schritt per sofort zumachen, aber wenn ihr ihn macht dann seid euch einig.
Gruss,
littleexmo

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