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Seite erstellt am 4.5.24 um 18:17 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Dienstag, den 22. Februar 2011, um 20:32 Uhr
Betrifft: Wind of Change

> Nun, in der Urkirche gab es Apostellinnen (Junia in Römer 16:7), Gemeindeleiterinnen (Priskia und Lydia) und Diakoninnen (Phoebe), warum also nicht in der LDS? Ich will es dir sagen: Aus den selben Gründen wie in der RKK, den Protestanten damals, und vieler christlicher Sekten: Es ging um Macht und die Aufrechterhaltung patriarchalischer Ordnung und Wertvorstellungen.

Ich sehe das ähnlich wie Du. In vielen Religionen gibt es einen „Frauenüberschuss“. Das Priestertum nur an Männer zu vergeben, ist womöglich ein Versuch, dieses Geschlecht stärker an die eigene Konfession zu binden. Und Du hast Recht: Die Rolle der Frau war unter den frühen Christinnen und Christen in vieler Hinsicht fortschrittlicher als heute. Auch in der HLT-Kirche hatte das weibliche Geschlecht schon mal mehr zu sagen als im Moment. Dass Frauen in meiner Religion nicht in gleichwertiger Form an Entscheidungsprozessen beteiligt und vom Priestertum ausgeschlossen sind, halte ich persönlich für zwei der größten Schwachpunkte in meiner Glaubensgemeinschaft. Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändert.

> Ich hatte aus MEINER AKTIVEN ZEIT berichtet. Natürlich kann sich seit 1992 einiges geändert/gebessert haben. Zu wünschen wäre es.

Die HLT-Kirche bewegt sich leider in vielerlei Hinsicht nur recht langsam. Aber ich stehe dennoch unter dem Eindruck, dass sich in den letzten 20 Jahren Vieles verbessert hat.

> Es gab einmal eine Zeit in der kirche, wo eine offene Diskussion erlaubt und erwünscht war. Der "Stern" (die Kirchenzeitschrift, nicht das Magazin)veröffentlichte dazu manches.
> Das ist jetzt nicht mehr erlaubt. Wer die Göttlichkeit der Offenbarungen, bzw. deren Richtigkeit, in Frage stellt, wird ausgeschlossen, vor allem, wenn er seine Meinung verbreitet.

Ausgeschlossen wird heutzutage kaum noch jemand. Aber ich gebe Dir dahingehend Recht, dass zu bestimmten Zeiten in der HLT-Kirche offenere Diskussionen möglich waren als heute. Das sollte sich ändern. Die Bücher „Massacre at Mountain Meadows”, „Rough Stone Rolling” oder „The Joseph Smith Papers” sind Schritte in die richtige Richtung. Diese Werke stammen von aktiven Mitgliedern der HLT-Kirche, werden u.a. durch „Deseret Books“ vertrieben und erhalten in der Fachwelt viel Lob dafür, die Geschichte meiner Religion nicht zu beschönigen.

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