Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 98 von 128
zum Thema Totentaufe
Seite erstellt am 18.4.24 um 12:42 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Samstag, den 2. Februar 2002, um 9:34 Uhr
Betrifft: die Ahnungslosen

James schrieb u.A.:
> Das Problem ist u.a., daß örtliche Führer z.T, hier unberechenbar reagieren. Man darf nie vergessen, es handelt sich häufig genug um reine Amateure in Dingen wie Verwaltungsarbeiten etc. Auch ist der Grad des Fanatismus bei ihnen unterschiedlich ausgeprägt. Trotz klarer Regelungen kann man beim Thema Austritt die ganze Bandbreite erleben

Warum aber sollte ein Bischof diese seitenlangen Regelungen durchlesen, gründlich vielleicht noch dazu? Er wollte doch noch nie austreten. Deshalb beschäftigt er sich auch niemals so intensiv mit dem Prozedere wie wir Exmos das tun.

> Liegt m. E. n. auch daran, daß die Kirche zunehmend Kontra bekommt von Exmos, informierten Austrittssuchenden etc. Das Problem ist schlicht: Der typische Mo kennt das Austrittsritual nicht, und i.a.R. wird ein Mormone es Dir nicht (!!!) erklären... Heimlehrpartner war entsetzt ("Juniorpartner"), petzte beim Bischof

Wie alt war der denn? Sicher war er richtig gehirngewaschen, ist doch klar, dass er da zum Bischof rennt. Außerdem ist es doch sehr wahrscheinlich, dass der "Junior" das Prozedere selbst nicht kannte. Es wird ja geheim gehalten, da geht man automatisch davon aus, dass es geheim ist. Dir als Hoher Rat war das Handbuch natürlich zugänglich, aber doch wohl kaum Deinem "Junior".

Ich selbst habe Jahre aktiver Arbeit nach meinem Austritt benötigt, bis ich schließlich die Vorschriften über den Austritt in der Hand hatte. Es ist verdammt schwer anderen zu helfen, wenn man die Informationen selbst nicht hat. 1998 hatte ich sogar persönlich in der Frankfurter Verwaltung vorgesprochen, aber die haben mir gar nichts gegeben, sie haben sich sogar geweigert, mich die Verfassung lesen zu lassen. Nun, das nenne ich eine äußerst agile öffentliche Selbstverwaltung. Unser Staat sollte noch viel mehr solcher Stellen anerkennen und von der Steuer befreien, damit wir auch das letzte bisschen verbleibender Demokratie in Deutschland noch abschaffen und endlich durch eine Theokratie ersetzen können. Dann darfst auch Du nicht mehr so abgrundtief böse über die edle Tat Deines "Juniors" sprechen.

> http://www.mormonismus.de/kirchenaustritt.htm

Ja, wobei auch Dir der Fehler unterlaufen ist, den man in aller Deutlichkeit einmal klarstellen muss: Der/Die Austretende stellt kein Gesuch, da er/sie kein Bittsteller ist. Er/sie teilt der KdöR lediglich mit, dass man von nun an kein Mitglied mehr ist. Es ist dann Aufgabe der KdöR, ihre Unterlagen zu aktualisieren und dem ehemaligen Mitglied mitzuteilen, dass dies erfolgt ist. Eine derartige Mitteilung über den erfolgten Austritt sendet auch die staatliche Stelle (Amtsgericht oder Standesamt) nur an die KdöR, dann halt von Amts wegen, aber der Schritt ist identisch. Reagiert die Kirche nicht auf eine derartige Austrittsmitteilung, so verstößt sie gegen Staatkirchenrecht, viel schlimmer aber noch gegen Art. 4 GG, was natürlich ein absolutes Unding für eine öffentliche Selbstverwaltung ist und nur im Entzug dieser Rechte resultieren kann. Lasst uns also mal fleißig Erfahrungen dieser Art sammeln, und dann wird sich ja zeigen, wie lange die HLT noch Kdör bleibt. Andererseits wäre natürlich ein Sinneswandel der HLT begrüßenswert.

> Wenn ich mich recht erinnere, der Pfahlpräsident erklärte ihm, daß auf Grund der "Kopfzahl" der "geführten" (wie doppeldeutig) Mitglieder, die Gemeinde bzw. Pfahlbudgets erstellt werde, Geld zugewiesen wird! Weniger "Köpfe", weniger Kohle!

Nach der zu meiner Zeit aktuellen Information wurde das Budget der Gemeinden anhand der durchschnittlich zur Abendmahlsversammlung Anwesenden ermittelt. Die Landgemeinden haben sich deshalb immer über die zur Urlaubszeit einfallenden Städter gefreut. Es kann natürlich sein, dass die Gesamtmitgliederzahl z.T. bei der Berechnung des Pfahlbudgets einbezogen wird.  Auf jeden Fall stehen dabei die Zahlen im Vordergrund.

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