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Beitrag 93 von 128
zum Thema Totentaufe
Seite erstellt am 28.3.24 um 20:35 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Thomas
Datum: Freitag, den 1. Februar 2002, um 18:35 Uhr
Betrifft: Es ist nirgends alle Gold was glaenzt.

Elvira, Dein Posting beweist Einfuehlungsvermoegen und Weisheit. Meine Anerkennung!

Auch ich bin natuerlich der Ansicht, dass die vielen humanitaeren Organisationen sehr wertvoll sind und ich ueberlege mir immer wieder, wie man sie wohl von den traditionellen Gross-Sekten trennen koennte, denn die wertvollen Menschen die dort wirken, wuerden es naemlich auch ohne diesen Ballast tun. Auf den Glauben an einen Gott oder so, muessten sie deswegen noch lange nicht verzichten, falls ihnen das etwas bedeutet.

>Sobald Kirche sich mit der Vollmachtsfrage ( Auf diesen Felsen....)einlässt, hat sie schon verloren, denn dann muss sie ihre Energie in den Machterhalt stecken. So geschehen in der langen Geschichte der RKK.<

Geschieht, nicht geschah. Die Methoden wurden nur subtiler. Auf den ach so unheiligen Stuhl mit dem direkten ultrawahrheitsbehafteten Link zum Herrgott wird die graue Eminenz des Vatikan erst verzichten, ausser wenn es den Vatikan nicht mehr gibt. Vielleicht in 500 Jahren.

Es ist uebrigens in diesem Zusammenhang interessant zu erwaehnen, zwischendurch in die Kulturen der fernoestlichen Religionen zu blicken wo dieser krankhafte Auserwaehltheitswahn nie so ausgepraegt war und ist wie in den christlich/islamisch/juedischen Kulturkreisen, - wobei der Mormonimsu ganz klat dazu gehoert. Ich nenne gleich alle drei, weil alle drei schliesslich auf dem selben historischen Mist gewachsen sind.

Und noch etwas: Jede Religion die ihre absolutistische Theologie als die einzig Wahre mit Politik vermischt, erzeugt letztendlich Unfrieden und Krieg. Sharon ist auf dem besten Weg dazu (siehe mein neusten Posting).

Ich kann an dieser Stelle nur wieder einmal den Philosophen Popper an’s Herz legen, der in seiner klaren Erkenntnistheorie des Falsifizierens zeigt, dass eine Wahrheitserkennung gar nie moeglich ist. Auf dieser Grundlage basiert uebrigens der Agnostizismus der sehr viel aelter ist.

Damit sind wie auch schon wieder bei den oestlichen Kulturen auf der Grundlage der Vedas, vor allem bekannt durch den Hinduismus. Anstelle von ultimativen Wahrhheiten, hoert und liest man viel mehr von Aspekten einer Wirklichkeit. Diese Haltung manifestiert Freiheit, Grosszuegigkeit und Toleranz!

Aber auch dort und nicht nur in der Bibel ist nicht alles Gold was glaenzt. Dies muss ich auch mal erwaehnen, wenn ich schon immer wieder die Bibel angreiffe:

In der Bhagavad-Gita gibt es die beruehmte Schlacht von Kurukshetra. Diese ist bedeutsam, weil nach dem was die Hindus glauben, dort von Krsna die Gita gesprochen wurde. Es standen sich zwei Heere gegenueber. Die Guten und die Boesen, - wie immer. Krsna war mit seinem "Juenger" Arjuna auf der Seite der Guten. Klar doch, denn schliesslich war Krsna die Inkarnation des hoechsten Brahman (auch eine Art Erloeserfigur) und somit ein Voll-Gott. Arjuna bekam schwere Bedenken, als er seine Verwandten auf der Gegenseite sah und wollte nicht kaempfen. Krsna missionierte ihn ueber die einzige Wahrhheit um die es hier zu verteigen geht und er solle doch bedenken, dass nur die Koerper und nicht die Seelen der Verwandten getoetet werden. Arjuna gehorchte...

Ich glaube nicht, dass ich hier noch viel erzaehlen muss was ich davon halte. Ich habe mich  auch schon mit Bhakti-Yoga-Fundi darueber kritisch unterhalten. Was heisst unterhalten? Es gab einen Riesenkrach.

Na dann, schoenes Wochenende allseit,
                                       Thomas

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