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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Dienstag, den 14. September 2010, um 17:56 Uhr
Betrifft: Wie stehst Du denn zu extremen religiösen Äußerungen?

> Und das hier sagt jetzt einer, der der "einzigst wahren Kirche" angehört nach deren Meinung keiner errettet werden kann, der nicht Bündnisse auf von ihr vorgeschriebene Weise mit Gott eingeht?

Ganz viele Religionen erheben für den von ihnen propagierten Weg einen Absolutheitsanspruch. In den Augen vieler evangelikaler Christen komme ich als Mormone später in der Hölle, weil ich nicht auf die von ihnen verkündete Weise „wiedergeboren“ bin und teilweise nicht genau an die selben Dinge glaube wie sie. Demgegenüber landen Andersgläubige nach mormonischer Überzeugung nicht in der Hölle, sondern an einem Ort, den Katholiken oder Protestanten als Himmel bezeichnen würden. John A. Witsoe hat mal gesagt: „In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage gibt es keine Hölle. Alle erfahren einen Grad der Erlösung.“ Diese Sicht der Dinge ist mir persönlich sehr viel sympathischer als die Auffassung in fast allen anderen christlichen Kirchen. Ob wir immer und ständig bei Gott wohnen (also "errettet" werden) wollen, entscheiden wir nach meiner Überzeugung letztendlich selber. Mormon 9:3 und andere Schriftstellen scheinen diese Position klar zu stützen. Bündnisse sind kein Selbstzweck, sondern bestenfalls ein Mittel zum Zweck. Sie können mir dabei helfen, eine Einstellung zu entwickeln, nach der ich bei Gott leben will.

> > Etwas Probleme habe ich hingegen mit Äußerungen, die implizieren, dass nur eine einzige „richtige“ Richtung existiert, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, „Wahrheit“ zu erfassen, dass Menschen, die diesen Weg nicht gehen, nicht mehr mit den „Erleuchteten“ auf einer Ebene kommunizieren können
> Versteh’ ich nicht. Wieso hast Du selbst solche Probleme damit, wenn Du hier eisern eine Religion verfechtest, die sich genau aus diesem Grundsatz heraus definiert?

Ich mag generell keine religiös-extremistischen Äußerungen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, wer sie von sich gibt (ein Moslem, ein Katholik, ein Ex-Mormone, ein Mormone, …). Wenn jemand in meiner Religion verkünden würde, Leute außerhalb seines Glaubens befänden sich unter seinem Niveau und könnten nicht mit ihm kommunizieren, fände ich das total daneben. Mit diesem Menschen wäre ich nicht auf einer Wellenlänge und denke, dass er sich nicht im Einklang mit den Grundlagen seiner Konfession befindet. Aber wie siehst es denn bei Dir aus? Sind Dir extreme Äußerungen dann sympathisch, wenn sie von einem Nicht-Mormonen stammen? Das kann ich mir kaum vorstellen. Findest Du es gut, wenn jemand behauptet, es gäbe nur einen einzigen Weg, die ganze Wahrheit zu erfassen? Dieser bestünde darin, sein Selbst zu verlassen und sich mit dem Universum zu vereinen? Personen, die andere Erfahrungen machten, wären auf dem Holzweg und stünden unterhalb der Menschen auf dem „richtigen“ Pfad?

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