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Beitrag 4 von 7
zum Thema Aaronisches Priestertum
Seite erstellt am 29.3.24 um 8:42 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Donnerstag, den 31. Januar 2002, um 17:57 Uhr
Betrifft: Die wirklichen Aaroniden

GeroDdorf schrieb u.a.:

>Laut mormonischer Lehre wurde das Priestertum doch in einer Vision/Offenbahrung an J.Smith wieder eingesetzt. Das aaronische Prestertum ist aus biblischer Hinsicht ein ausschliesslich vererbbares Priestertum!!!

Richtig, nur das kümmerte Joseph Smith herzlich wenig, weil er auch nicht viel Ahnung vom Volke Israel und dessen Religion hatte.

>Nur die Söhne Aarons und somit der ganze Stamm Levi konnte dieses Priestertum erlangen.

Richtig.

>Wie will einem die LDS dann weiss machen, sie habe den alleinigen Anspruch auf dieses Priestertum.

Sie machen es nur naiven Ignoranten "weiss." Juden z.B. schmunzeln höchstens über mormonische Theologie.

>Ich glaube nicht, dass der alte Joe ein gebürtiger Levite war.

Richtig. Nur spielt das für den Mormonen alles keine Rolle, denn der Mormone "weiß alle Dinge." Dafür kriegst Du dann, wie beispielhaft hier erlebt, Antworten, die garnicht auf die Fragestellung als solche eingehen, sonden herumschwaffeln, so z.B.(wie von "reinhold":

>die frage nach den priestertum sehe ich nicht als etwas vererbtes an sondern als etwas für das man durch verdienst bekommen kann,auch lernen und stutieren ist notwendig aber wichtiger ist die art wie man lebt und wie man handelt, ich glaube duchaus das der mensch es verlieren kann wen er dinge tut die unchristlich sind!ja das es sogar gänzlich von der erde verschwindet.dann braucht es wieder jemanden der das priestertum wieder herstellt.

Smiths Ausgeburt des "wiederhergestellten" aaronischen Priestertums ist eine fixe Idee des Neuengland Christentums der frühen 1800er Jahre der USA. Sie ging einher mit dem damals viel beschworenen, und theologisch diskutierten und fabulierten Thema der "Verlorenen Stämme", von denen manche Amis meinten sie wären in ... richtig ... Amerika abgeblieben. Wo sonst? Stamm und Priestertum gehen Hand in Hand. Aus einem falschen christlichen Verständnis heraus, meinte man damals, inkl. Joseph Smith und Konsorten, die "Vollmacht" wäre auch "unterbrochen" etc. Logisch. Muß ja so sein, sonst würde man ja den eigenen Wahrheits- bzw. Vollmachtsanspruch ja ad absurdum führen. Also postuliert Smith das Priestertum wäre weg ... und müsse "wiederhergestellt" werden. So einfach ... und doch falsch.

Das die Vollmachtslinie "weg" wäre ist nie Gegenstand der Diskussion im Judentum gewesen. Der Priester im Judentum, der Kohayn (oft auch erkennbar in Namen wie Kohen, Cohen, Cohn), kann seine Abstammung, und damit auch sein Anrecht auf das Priestertum durch seine Ahnenreihe eindeutig belegen. Kann er es nicht, und das war durch die wirren der Geschichte oft genug der Fall, so darf er nicht als Kohayn wirken. Ganz einfach. Nebenbei: Die neusten Möglichklichkeiten der DNS-Forschung eröffnen den Juden hier ganz neue Möglichkeiten!

Jedenfalls, ein Kohayn, besser die Kohanim führen sich bis auf Aaron zurück, über die Linie des Vaters. Das Judentum hat sich selbst immer in drei Gruppen unterteilt (reformierte Juden tun es nicht mehr): a) die Kohanim (stammen vom Stamm Levi über Aaron), b) die Leviim (die ebenfalls von Levi abstammen, aber nicht über die direkte Linie von Aaron, und c) Yisrael (der Rest). Bis zum heutigen Tag haben die Kohanim in traditionellen Synagogen das Erstrecht auf die "aliya", die erste Lesung z.B. der Thora im Gottesdienst. Die Leviten folgen danach. Nur weil die Juden zur Zeit keinen Tempel haben, bedeutet dies nicht, wie manche Christen meinen, bzw. meinten, die Kohanim würden nicht mehr existieren. Was Mormonen dann machen ist der "mormonische Salto rückwärts." Mit neuzeitiger Auslegung, Schriften (Buch Mormon, LuB etc.) "belegen" sie dann "rückwarts" ihre priesterliche Theologie. Beispielhaft "erklärt" dann z.B. LuB 107:1,6 das aaronische bzw. levitische Priestertum wie es "wirklich war", bzw. sein muß ... damit es paßt. Da, laut HLT-Denke, das Priestertum völlig zerstreut wurde, wurde es also "wiederhergestellt." Der Sinn der dahinter steckt ist ein ganz anderer: Beschäftige das Glaubensvolk, halt sie bei Laune, steigert das scheinbare Selbswertgefühl, läßt sie sich "wichtig" fühlen, gibt dem Mann das sagen ... dann läuft der Laden. Ein Grundsatz, den andere auch schon verstanden:

"Je mehr eine Bewegung zu vergeben hat an leicht zu erringenden Posten und Stellen, um so größer wird er Zulauf an Minderwertigen sein, bis endlich diese politischen Gelegenheitsarbeiter eine erfolgreiche Partei in solcher Zahl überwuchern, daß der redliche Kämpfer von einst die alte Bewegung nicht mehr wiedererkennt ..." (Adolf Hitler, "Mein Kampf," 851.-855 Aufl., München, 1943, S.114).

Amüsant dabei ist, daß Smith den echten, alten Priestern noch die Brosamen überläßt, eine Lehre die in HLT-Kreisen recht unbekannt ist: Man stößt damit immer wieder auf Erstaunen. So wird laut Smith in der "letzten Zeit" die "Söhne Levis" wieder ihre "Opfer darbringen," also u.a. die alten Tier- bzw. Brandopfer (inkl. Schächtung, wie aktuell!). Die Jungs werden ihre Tieropfer "im Tempel des Herrn" darbringen, der natürlich noch gebaut werden muß. Eine von Smiths fixen Ideen seiner letzten Lebensjahre (siehen z.B. LuB 13 und Lehren des Propheten Joseph Smith, ab S. 174, 1983 Ausg.

Und natürlich hätte eine reinrassiger Aaronis eine "Anrecht" auf eine Bischofsberufung ... nur ... im Mormonismus bestimmt die Kirche, sprich der Patriarch woher man stammt, entweder per Abstammumg oder "Adoption" (lies: herumraten). Und als zweite Hürde bestimmt der "Geist" ob man überhaupt "würdig" ist und "berufen" werden kann, per "Berufer."

>Gott hat es meines Erachtens nicht nötig, seine eigenen Regeln zu brechen, indem er nach tausenden von Jahren sein "verebbares" Pristertum in ein zu ordinierendes Priestertum umwandelt. Das wär doch unlogisch.

Richtig, dafür aber "mormonisch."

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