Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 45 von 46
zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei
Seite erstellt am 19.4.24 um 1:39 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Donnerstag, den 31. Januar 2002, um 18:25 Uhr
Betrifft: 2. Ratgeber in der Pfahlpräsidentschaft Pabst


Jürgen Pabst

 Leipzig

Erklärung
Ich kenne Herrn Herbert Golisch seit vielen Jahren. Näher bekannt
geworden sind wir seit etwa 1976. Er arbeitete zu dieser Zeit in
Leipzig und nahm unter der Woche an Aktivitäten unserer Kirchge-
meinde teil. Am Wochenende fuhr er nach Weimar. Unser engeres per-
sönliches Verhältnis entwickelte sich über die Sportaktivitäten
in der Gemeinde, vor allem über Tischtennis und Fußball. Nach dem
endgültigen Umzug nach Leipzig entwickelte sich daraus eine feste
Freundschaft, die sich nach seiner Wiederverheiratung auf beide
Familien erweiterte.
In der Zeit von 1981 bis 1984 war ich in Leipzig Gemeindepräsident
unserer Kirche und von 1984 bis 1991 dann Ratgeber in der Pfahl-
präsidentschaft Leipzig der Kirche Jesu Christi dHLT. Sowohl als
persönlicher Freund wie auch als offizieller Vertreter der Kirche
hatte ich zahlreiche vertrauliche Gespräche mit Herbert Goliasch,
der auch in der Zeit, als er noch nicht wieder Mitglied der Kirche
war, regelmäßig die Zusammenkünfte der Gemeinde besuchte.
Ein Themenkreis unserer offiziellen Unterredungen bezog sich auf
Gespräche, die Herr Goliasch mit einem Herrn Schreiber führte,
der von der Kriminalpolizei sein sollte. Inhalt der von Herrn
Goliasch geschilderten Gespräche mit Herrn Schreiber waren die
Organisation und Lehren der Kirche, das beim Unterricht verwen-
dete Lehrmaterial, Fragen zur Finanzierung der Kirche und der
Gemeinde, aber auch die Verbindungen zu unserer zentralen Leitung
in den USA und zu Personen, von der Kirchenführung bis hin zur
Gemeinde. In der Regel suchte Herr Goliasch bei der Auswertung
dieser Gespräche zuerst den Kontakt zum damaligen Pfahlpräsidenten
Herrn Manfred Schütze. Da dieser aber in Bernburg wohnte kam es
auch vor, daß er zuerst mich informierte.
Auf meine Nachfrage, wie es zu den Kontakten mit Herrn Schreiber
gekommen war, erzählte mir Herr Goliasch damals, daß schon in der
Zeit, als er Distriktspräsident der Kirche in Thüringen war, der
Rat des Bezirkes zu ihm Verbindung gesucht hätte und regelmäßige
Gespräche stattfanden. Nach einer jahrelangen Pause, seien dann in
Leipzig die alten "Bekannten" von Erfurt wieder aufgekreuzt und
die Gespräche wieder aufgenommen worden.
Diese Erklärung konnte ich nachvollziehen, da der Rat der Stadt
Leipzig, Abt. Kirchenfragen, auch mich in meiner Eigenschaft als
Gemeindepräsident und später als Pfahlratgeber desöfteren zu Ge-
sprächen eingeladen hat. Wir waren uns in unseren innerkirchlichen
Diskussionen und Beratungen einig, daß diese Gespräche mit staat-
lichen Stellen von seiten unserer Gesprächspartner das Ziel hatten
möglichst viele Informationen über die Kirche zu erhalten. Es war
uns bewußt, daß der Staat unsere Kirche besonders überwachte, da
ihr Hauptsitz in den USA ist. Ich und auch Herbert Goliasch sahen
keinen Grund, solche Gespräche abzulehnen, hatten wir als Kirche
doch nichts zu verbergen. Ich sah in solchen Gesprächen auch die
Möglichkeit, Fehlinformationen und Vorurteilen entgegenzuwirken.
Auch über den Sinn und die Grenzen solcher Gespräche habe ich mit
Herrn Goliasch geredet.
Ich möchte noch einmal auf den Sport in unserer Gemeinde zurück-
kommen. Neben Tischtennis war vor allem Fußball unserer Hobby.
Wir nahmen als Leipziger Mannschaft auch immer an einem alljähr-
lich von der Kirche veranstaltetem Fußball-Turnier - meist in
Forst - teil. Da es für sportliche Aktivitäten von der Kirche
keine finanziellen Zuwendungen gab, war das für manchen von uns
etwas problematisch, die Kosten für das Hobby (Fahrgelder und
Sportbekleidung) aufzubringen. Zu unserer Freude erklärte Herbert
Goliasch sich bereit, einheitliche Sportkleidung (Dresse, Hosen,
Stutzen) für die Mannschaft zu kaufen. Desweiteren organisierte
er über seinen Verlag für einige solcher Fahrten einen Transpor-
ter "B 1000", der uns auch nichts kostete.
Auf meine Frage, wie er das finanziere, sagte er mir, ich solle
mir nur keine Gedanken machen. Er hätte Nebeneinnahmen aus Hono-
raren für Artikel und Ausarbeitungen über die Kirche, die er ver-
fasse. Das Geld sei hier gut angelegt, da die Kirche nicht offi-
zell Geld dafür zur Verfügung stellen könnte. Ich möchte es aber
bitte nicht an die große Glocke hängen, es wäre ihm peinlich, als
"großer Sponsor" dazustehen. Es hat dann auch keiner groß danach
sich erkundigt, wie der Sport finanziert wurde.

Leipzig, den 15. Oktober 1994

                                         [gez.]

                                      Jürgen Pabst

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da es sich um einen Legacy-Beitrag handelt

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de