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Verfasser: svenx
Datum: Mittwoch, den 25. August 2010, um 10:48 Uhr
Betrifft: Raus aus dem Mikrokosmos

> Seine Kernbotschaft lautete: „Die Himmel sind offen – und zwar für jedermann.“ Und er hatte ein Talent dafür, Wertegemeinschaften zu formen und zu stabilisieren. Ich habe von beiden „Vermächtnissen“ in meinem Leben schon wahnsinnig profitiert.

Dagegen ist nichts einzuwenden Gipfelstürmer. Mein persönlicher Tipp - und da sehe ich bei dir auch kein Problem: Schaue weiter über den Tellerrand hinaus!

Bis zu einem gewissen Grad konnte ich auch in der Mormonenkirche Erkenntnisse hinzu gewinnen. Aber ich habe festgestellt, dass die Welt um einiges mehr zu bieten hat - auch wenn man ja bekanntermaßen zwar "in der Welt" aber nicht "von der Welt" sein soll...

Ich möchte jetzt nicht wieder die Diskussion anstacheln, inwieweit Mormonen eine beschränkte Weltsicht haben. Jeder Mensch hat eine beschränkte Weltsicht. Aber eines konnte ich fast sachlich für mich nachweisen: Die grundlegende Lehre der Mormonen kann nur Teile des Lebens abdecken - wenn es so etwas wie ein Lebenskonzept oder einen Erlösungsplan gibt, dann ist dieser für mich nicht im mormonischen Konzept allein zu finden.

Ich fühlte erst eine gewisse Ruhe, man kann fast sagen "Glück" in meinem Leben, als ich erkannte, dass auch die richtigen Lehren bei der HLT nur ein Teilaspekt des Lebens ist.

Außerdem wurde mir irgendwann klar, das weitergehende, sinngebende Erkenntnis zum Leben (auch praktische Dinge wie Zweisamkeit/Ehe, Familie, Beruf) nur außerhalb der Gemeinschaft zu finden ist. Denn so sehr die sontäglichen Versammlungen etc. auch zum Nachdenken anregen, irgendwann stößt man an Grenzen und beraubt sich wichtiger Erfahrungen, allein schon aus der Furcht heraus zu sündigen.

Meine Aussagen sind zwar jetzt auch nur so etwas wie eine "Zeugnis" - aber eine gewisse subjektive Sicht der Dinge ist uns Menschen nun mal angeboren.

Ich glaube fest daran, dass der Mensch weit komplexer tickt, als es das Verständnis des Mormonismus zulässt, welcher sich doch stark auf Regelkonformität (die bis zum Musikgeschmack reicht) und Rituale konzentriert. Nun könnten  Apologeten behaupten, dass ich eben den Mormonismus nie richtig verstanden habe - nun gut, dann sei es so und ich bin trotzdem zufrieden! :-)

Viele Grüße!
Sven

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