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Seite erstellt am 28.3.24 um 15:59 Uhr
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Verfasser: Sappho
Datum: Dienstag, den 24. August 2010, um 20:25 Uhr
Betrifft: Die Persönlichkeit von JS

> Ja, ich denke auch, dass Joseph Smith zeitweise an Selbstüberschätzung gelitten hat. Er kann sich hier in eine Reihe mit vielen Persönlichkeiten aus der Bibel stellen. Paulus ist hierfür ein Paradebeispiel. Nicht umsonst lehnt sich Joseph Smith bei seinem bekannten Ausspruch über seine herausragende Stellung an Paulus an („I have more to boast of than ever any man had. I am the only man that has ever been able to keep a whole church together since the days of Adam... Neither Paul, John, Peter, nor Jesus ever did it. I boast that no man ever did such work as I.”). Und es stimmt: Diese Seite von Joseph Smith passt nicht zur Botschaft der Bergpredigt Jesu. Andere Seiten von Joseph Smith tun das hingegen schon.

Du bist Mormone, also daran interessiert, deinen propheten in einem möglichst günstigen Licht zu sehen.
Wir sind Exmormonen, wir sehen auch die negativen Seiten:

Er war gewalttätig

Er wollte IMMER im Mittelpunkt stehen

Er setzte seinen Willen mit Gewalt und "Offenbarungen" durch

Und das es so war, belegen die Aussagen von Nichtmormonen und Mormonen. Hier einige Beispiele:

Charlotte Haven, Nichtmormonin aus Nauvoo im Jahr 1843:

„Joseph Smith… ist offensichtlich eine großer Egotist und Prahler; denn ständig bemerkte er, dass sich an jedem Ort, wo er auf dem Weg von und nach Springfield anhielt, die Leute um ihn scharten und ihre Verwunderung zum Ausdruck brachten, dass er so „stattlich und gutaussehend“ wäre. ("A Girl’s Letters from Nauvoo," Overland Monthly, California, Dezember 1890, S. 621)
„Er redet unaufhörlich von sich selbst, was er getan hätte und was er mehr als andere Sterbliche tun könnte, und bemerkte, dass er “ein Riese, körperlich und geistig”, wäre. Tatsächlich schien er zu vergessen, dass er ein Mensch war… Man sagt, dass er sehr gutherzig wäre und immer bereit, Schutz zu gewähren und den Bedürftigen zu helfen. (.("A Girl’s Letters from Nauvoo," Overland Monthly, California, Dezember 1890, S. 623)
Zitatquellen: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Prahlerei.htm

Ein Reporter im selben Jahr:

„Wir verbrachten eine Stunde damit, uns über verschiedene Themen zu unterhalten; der Prophet selbst belegte mit bewundernswerter Redegewandtheit die meiste Zeit und sein einziges Thema war er selbst. Ganz gleich in welche Richtung wir die Unterhaltung lenken wollten, er würde sie gewand auf sich selbst zurückführen… er sagte: ‚Die Welt verfolgt mich, sie hat mich immer verfolgt… wenn ich bewiesen habe, dass ich Recht habe, und die ganze Welt mir unterworfen habe. Ich denke, ich habe etwas verdient’. (The New York Spectator 23. Sept. 1843) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Prahlerei.htm

Joseph Smith über sich selbst:

„Ich bin ein Jurist; ich bin ein großer Jurist und begreife Himmel, Erde und Hölle, um Wissen hervorzubringen, das sämtliche Juristen, Ärzte und andere große Körperschaften abdecken wird.“ (History of the Church, Bd. 5, S. 289)

„Engagiert keine Juristen oder bezahlt sie für ihr Wissen, denn ich habe gelernt, dass sie nichts wissen. Ich weiß mehr als sie alle.“ (History of the Church, Bd. 5, S. 467)

„Ich bekämpfe die Irrtümer aller Zeiten; ich stoße auf die Gewalt von Pöbelhaufen; ich werde mit den Verhandlungen der exekutiven Autorität fertig; ich zerschlage den gordischen Knoten der Mächte und ich löse mathematische Probleme der Universitäten mit diamantenechter Wahrheit; und Gott ist der „Mann zu meiner Rechten“. (History of the Church, Bd. 6, S. 78)

Zitatquellen: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Prahlerei.htm

Bescheidenheit war also nicht sein Ding, genauso wenig wie das richtige Augenmaß über die eigene Person. Aber war das sein einziger Charakterfehler?

Die Gewalttätigkeit von Joseph Smith

Wie Dr. Michael Quinn in seinem Buch The Mormon Hierarchy: Origins of Power, auf den Seiten 261f schrieb, griff Joseph Smith Mormonen wie Nichtmormonen tätig an, wenn es sich bedroht oder (verbal) angegriffen fühlte.
Das weiß selbst die mormonische Kirchenführung, denn Joseph Smith selbst  berichtete in seinen History of the Church (Band 5, S. 524; 531) davon, dass er einen Steuereintreiber würgte, der angeblich einen Stein nach ihm geworfen, und ihn einen Lügner genannt hatte. Dafür kassierte Joseph Smith eine Geldstrafe, die er nach seinen Aussagen bezahlte.
Geistliche der Baptisten, die Joseph Smith einmal besuchten, erlebten, wozu der „Prophet Gottes“ fähig war, wie es Jedediah M. Grant von der Ersten Präsidentschaft unter Brigham Young, berichtete:

…der Baptistenpriester, der kam, um Joseph Smith zu sehen… stand vor ihm, verschränkte seine Arme und sagte: „Ist es möglich, dass ich jetzt meine Optik auf einen Mann blitzen lasse, der sich mit meinem Erretter unterhalten hat?“ „Ja“, sagt der Prophet, “ ich weiß es nicht, aber Sie wissen es; wollen Sie nicht einen Ringkampf mit mir machen? Sehen Sie, dies brachte den Priester direkt auf die Dreschtenne und er drehte einen ziemlich geraden „sumerset“. Nachdem er einige Male herumgewirbelt war, wie eine Ente, der in den Kopf geschossen wurde, kam er zu dem Schluss, dass seine Frömmigkeit fürchterlich geschockt wäre… (Journal of Discourses, Bd. 3, S. 66-67) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Temperament.htm

Benjamin F. Johnson, ein sehr enger Freund von Jedediah M. Grant, sagte nach dem Tod von Smith:

„Und, obwohl er [Joseph Smith] so sozial und manchmal sogar gesellig war, wollte er keine Arroganz oder unangemessene Freiheiten zulassen und Kritik, nicht einmal von seinen Kameraden, war kaum akzeptabel, und Widerspruch hätte sofort den Löwen in ihm aufgeweckt; denn von keinem seiner Kameraden wollte er verdrängt oder angefochten werden, und in den frühen Tagen in Kirtland und anderswo waren einer oder mehrere seiner Kameraden mehr als einmal wegen ihrer Frechheit mit seinem Fuß aus der Versammlung befördert worden, und einmal in einer Versammlung in Kirtland wegen der Unverschämtheit ihm gegenüber verprügelte er hörbar seinen Bruder Wiliam, der prahlte unbesiegbar zu sein. Und während wir in solch brüderlicher, sozialer und manchmal geselliger Stimmung bei ihm waren, konnten wir damals nicht völlig die Größe und Majestät seiner Berufung erkennen, die seit seines Märtyrertums fortdauert, um sich in unserem Leben zu verherrlichen, so wie sich die Herrlichkeiten dieser letzen Dispensation in größerer Fülle unserem Verständnis entfalten. (Brief von Benjamin F. Johnson an Elder George S. Gibbs, 1903, wie in The Testimony of Joseph Smith’s Best Friend, S. 4-5 abgedruckt, an der University of Utah, Marriott Library). Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Temperament.htm

Wutausbrüche und Gewalt machten also nicht einmal vor der eigenen Familie halt. Calvin Stoddard, ein Schwager Joseph Smiths, sagte in einem Gerichtsprozess aus, dass:

„Smith damals ankam und ihm mit seiner flachen Hand auf die Stirn schlug – die Wucht schlug ihn nieder, während Smith den Schlag vier oder fünf Mal sehr heftig wiederholte – er wurde blind – dass Smith später zu ihm kam und ihn um Vergebung bat. (Max H. Parkin , Conflict at Kirtland, 1966, S. 132, zitiert aus dem Painesville Telegraph, 26. Juni 1835) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Josephs-Temperament.htm

Halten wir also fest, dass Joseph Smith gewalttätig, egoistisch und herrschsüchtig war.
Der Wunsch nach Macht und Ruhm, schon immer seine Triebfeder, schien in den letzten Jahren seines Lebens besonders ausgeprägt gewesen zu sein, denn nicht umsonst wollte Smith Präsident der USA werden, und in einer geheim gehaltenen Zeremonie wurde er zum König gesalbt. Meinte Smith, dass er auf einer Stufe mit Gott stehen würde?

„Ich bekämpfe die Irrtümer der Zeitalter; ich treffe auf die Gewalt des Pöbels; ich werde mit den illegalen Prozessen durch die Exekutivautoritäten fertig; ich schneide den Gordischen Knoten der Mächte durch und ich löse mathematische Probleme der Universitäten mit diamantenechter Wahrheit; und Gott ist der ’Mann zu meiner Rechten’.“ (History of the Church, Bd. 6, S. 78)

„Gott machte Aaron zum Mundstück für die Kinder Israels, und Er wird MICH ZUM GOTT FÜR EUCH MACHEN an seiner Statt und die Ältesen zum Mundstück für mich; und wenn es euch nicht gefällt, MÜSST IHR EUCH DAMIT ABFINDEN.“ History of the Church, Bd. 5(, S. 319-320)

Zitatquellen: http://www.josephsmith.de.tl/Der-gr.oe..ss.te-Egotist.htm

Schon früh fing Joseph Smith an, die Mormonen, also die Religion, für seine politischen Zwecke zu missbrauchen, etwas, was auch heute noch in den USA trotz der Trennung von Kirche und Staat, geschieht.
Laut dem Sangamo Journal vom 15. Juli 1842, in Springfield, Illinois, veröffentlicht, wollte Joseph Smith mit Hilfe der Stimmen der Mormonen aus Nauvoo und Illinois, die „Kontrolle über die staatlichen Wahlen sichern“.
Und der Quincy Whig schrieb dazu folgendes:

„Es sind nicht so sehr die sonderbaren Lehren, die Smith aufrecht erhält und praktiziert, wie abscheulich sie auch selbst sein mögen, über die unsere Bürger besorgt sind – sondern vielmehr das anti-republikanische Wesen der Organisation, über die er fast die oberste Kontrolle hat – und die erzogen und geschult sind, gemäß seinem selbstsüchtigen Willen zu handeln..“ (Quincy Whig, wie im Nauvoo Expositor am 7. Juni 1844 erneut abgedruckt) Zitatquelle: http://www.josephsmith.de.tl/Politik-mit-Offenbarung-vermischen.htm

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